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Aktien Frankfurt: Zollhoffung und KI-Ausgaben treiben Dax über 20.000 Punkte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf nicht so hohe Importzölle der USA wie befürchtet und Milliardeninvestitionen in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) haben dem Dax einen starken Wochenauftakt beschert. Am Montag ließ der Leitindex die 20.000er Marke hinter sich und stieg auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember. Am frühen Nachmittag betrug der Aufschlag ein Prozent auf 20.108 Zähler.

Die "Washington Post" berichtete aus dem Umfeld des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die neue Regierung plane Zölle, die zwar alle Staaten beträfen, sich aber auf kritische Importwaren beschränkten. Damit dürfte sich das Ausmaß der Zölle unter dem Strich verringern im Vergleich zu Trumps Ambitionen während des Wahlkampfes, so die Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Gefragt waren daraufhin am deutschen Aktienmarkt vor allem solche Papiere und Sektoren, die von Strafzöllen der USA besonders betroffen wären, allen voran der Automobilsektor. Die Kursgewinne von BMW , Porsche AG , Mercedes-Benz und Volkswagen reichten von rund 4 bis 6 Prozent. Auch die Aktien von Zulieferern wie Continental und Schaeffler legten kräftig zu.

Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten gewann zum Wochenauftakt gut ein Prozent auf 25.778 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte mit 1,6 Prozent noch stärker zu.

Gesucht waren ferner Aktien aus der Halbleiterbranche. An der Dax-Spitze zogen Infineon um fast 7 Prozent an. Auch die Chip-Branche stand zuletzt mit der Aussicht auf Strafzölle der USA immer wieder unter Druck, der Bericht der "Washington Post" sorgte also auch hier für Erleichterung unter den Investoren. Rückenwind verlieh der Branche zudem, dass der Tech-Gigant Microsoft milliardenschwere Investitionen in Rechenzentren für Künstliche Intelligenz plant. Das dürfte die Nachfrage nach Halbleitern weiter befeuern, hieß es im Handel.

Im MDax stiegen die Anteile des Chip-Anlagenherstellers Aixtron und die des Chipwafer-Produzenten Siltronic jeweils um 4 Prozent. Elmos Semiconductor gewannen sogar fast 10 Prozent, hier half zusätzlich eine Kaufempfehlung der Warburg Bank. Auch die Papiere der Branchenzulieferer Jenoptik , PVA Tepla und Süss Microtec stiegen überdurchschnittlich stark.

Analystin Susannah Streeter vom Broker Hargreaves Lansdown verwies zudem in einem Marktkommentar auf den nicht angekündigten Besuch der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni bei Donald Trump. Der Besuch könne bei Anlegern für eine bessere Stimmung für die Europäische Union insgesamt sorgen, so Streeter. Mit ihrem Werben um Trump könne Meloni diesen womöglich gnädiger stimmen. Die Drohungen Trumps mit Strafzöllen auf Importe hatten Sektoren wie den Automobilbau und die Halbleiterbranche zuletzt immer wieder belastet.

Am Devisenmarkt profitierte der Euro von dem Bericht der "Washington Post" und stieg zuletzt auf 1,0424 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0299 Dollar festgesetzt.

Angesichts steigender Aktienkurse ging es am Rentenmarkt bergab, Anleger mieden als sicher geltende Anleihen. Der Rentenindex Rex fiel um 0,35 Prozent auf 125,50 Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,32 Prozent am Freitag auf 2,38 Prozent. Der Bund-Future lag zuletzt mit 0,10 Prozent im Minus bei 132,37 Punkten./bek/jha/

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0138 2025-01-06/14:33

Relevante Links: Microsoft Corp., Mercedes-Benz Group, Aixtron SE, Süss MicroTec SE, Continental AG, PVA TePla AG, Elmos Semiconductor SE, Volkswagen AG, Jenoptik AG, Infineon Technologies AG, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Siltronic AG, BMW AG

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