ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Moderate Gewinne am 'Super-Mittwoch'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am
"Super-Mittwoch" mit dem anstehenden Fed-Zinsentscheid und aktuellen
US-Inflationszahlen in ordentlicher Frühform präsentiert. Der
heutige Tag bündele wochen- und gar monatelange konjunkturelle
Risiken an einem Tag, kommentierte ein Händler.
Der Dax stieg zuletzt um 0,62 Prozent auf 18 483,48
Punkte. Tags zuvor hatte die Unsicherheit nach der Europawahl den
deutschen Leitindex zwischenzeitlich auf ein Fünfwochentief
gedrückt. Der MDax mit den mittelgroßen Werten gewann
zur Wochenmitte 0,15 Prozent auf 26 495,70 Zähler. Für den EuroStoxx
50 als Leitindex für die Eurozone ging es um rund 0,6
Prozent nach oben.
Mit Blick auf die am Abend anstehende Entscheidung wird fest damit
gerechnet, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins unverändert in
einer Spanne zwischen 5,25 Prozent und 5,50 Prozent belassen wird.
Allerdings könnten die Stellungnahme der Notenbank zur
Zinsentscheidung und die anschließende Pressekonferenz von Fed-Chef
Jerome Powell Hinweise auf die weitere Zinspolitik und eine erste
Zinssenkung liefern - ebenso wie die am Nachmittag anstehenden
US-Inflationsdaten.
Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von SAP nach
positiv interpretierten Quartalszahlen des Konkurrenten Oracle
im Anlegerfokus. Sie stiegen um 0,8 Prozent, während
die Oracle-Papiere am Dienstag im nachbörslichen US-Handel um mehr
als acht Prozent nach oben geschnellt waren. Die Auftragsbücher für
die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) sowie das Umsatzziel des
US-Softwarekonzerns seien beeindruckend, lobte UBS
-Analyst Karl Keirstead.
Zudem kündigte Oracle einen Ausbau der Zusammenarbeit mit dem
Technologie-Riesen Microsoft und dem ChatGPT-Erfinder
OpenAI an, welche die Cloud-KI-Plattform des Windows-Konzerns auch
auf Oracle-Datencenter erweitern soll. Ferner will der
Suchmaschinenriese Google Oracle-Datenbanktechnik in
seiner Cloudplattform anbieten.
Ein verdüsterter Ausblick von Stabilus ließ den
Aktienkurs des Autozulieferers um 17,5 Prozent auf den tiefsten
Stand seit Oktober 2022 zurückfallen. Stabilus teilte am Vorabend
mit, dass das laufende dritte Geschäftsquartal schwächer als erhofft
verlaufe und deshalb die Ziele für den Umsatz und die bereinigte
Gewinnmarge reduziert würden. "Eine klare Enttäuschung" nannte dies
der Bernstein-Analyst Stephen Reitman, denn eigentlich sei das
Management für seine Verlässlichkeit bekannt.
Der Stabilus-Kurseinbruch färbte auf den deutschen Autosektor ab. So
verbuchten die Titel von Porsche AG , BMW
, VW und Mercedes-Benz
Kursabschläge zwischen 0,7 und 1,5 Prozent.
Beim Wirkstoffforscher Evotec lösten Fortschritte bei
der Neurologie-Partnerschaft mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers
Squibb eine Meilensteinzahlung von 20 Millionen
US-Dollar aus. Die Evotec-Titel gewannen als MDax-Spitzenreiter 2,7
Prozent.
Der Industriedienstleister Bilfinger erhöht wegen der
jüngsten Übernahme von Teilen des Industriedienstleisters Stork sein
Umsatzziel für das laufende Jahr. Vom Erlös sollen nun 4,8 bis 5,2
Prozent als operatives Ergebnis (Ebita-Marge) hängen bleiben. Zuvor
war der Vorstand von mindestens 4,9 Prozent ausgegangen. Die
Bilfinger-Papiere legten um 1,0 Prozent zu.
Die Aktien von Bechtle , Porsche SE ,
Ströer , SAF-Holland und Süss Microtec
werden an diesem Mittwoch mit Dividendenabschlägen
gehandelt und notieren entsprechend überwiegend deutlich im
Minus./edh/mis