ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Anleger machen Kasse nach Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag seinem
jüngsten Rekordhoch noch etwas mehr Tribut gezollt. Der
Korrekturtrend wurde dabei auch von schwachen US-Technologiewerten
nach dem Arbeitsmarktbericht in der weltgrößten Volkswirtschaft am
Freitag angeheizt. Das muss laut Portfoliomanager Thomas Altmann von
QC Partners an den europäischen Börsen an diesem Montag zunächst
verarbeitet werden.
Am Vormittag ging es für den deutschen Leitindex um 0,85 Prozent auf
17 663,93 Punkte nach unten. Der Index der mittelgroßen Unternehmen,
der MDax , sank um 0,17 Prozent auf 25 940,19 Zähler
und auch europaweit sah es ähnlich aus. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 büßte 0,88 Prozent auf 4917,29 Zähler
ein.
Am Donnerstag noch der Dax bei 17 879 Punkten einen Höchststand
erreicht. Am Freitag dann hielt er sich weitgehend stabil. Aus
technischer Sicht allerdings sei der Dax "deutlich überkauft", wie
Altmann sagt, weshalb er nach der langen Rekordjagd "eine schwierige
Woche" erwartet.
Spannend wird es an den Börsen am Dienstag, wenn die
US-Inflationsdaten für Februar anstehen. "Die überraschend hohen
Januar-Zahlen zur US-Inflation haben an den Märkten für Unruhe
gesorgt", schrieben die Experten der Commerzbank .
Daher werde sich zeigen müssen, inwieweit es sich um Einmaleffekte
gehandelt habe oder nicht. Sie selbst erwarten erneut einen recht
starken Anstieg der Verbraucherpreise. Und käme es so, dürfte das
die US-Notenbank Fed in ihrer abwartenden Haltung bestätigen und den
Markt wohl enttäuschen.
Vor dem Hintergrund der Schwäche von US-Techwerten zählten
hierzulande Infineon im Dax, Aixtron
im MDax und Süss Microtec im SDax zu
den Schlusslichtern. Sie gaben zwischen knapp 2 und 4 Prozent nach.
Immobilienwerte wie Vonovia im Dax oder Grand City
Properties im SDax zählten dagegen zu den Favoriten.
Sie profitierten weiter von der Aussicht auf eine rascher als
erwartet sinkende Inflation in der Euroregion. Am Donnerstag hatte
die Europäische Zentralbank diese Hoffnungen untermauert und damit
den Dax ein Stück näher an die nächste Hürde von 18 000 Punkten
gebracht.
Mit LEG im MDax mischte sich ein weiteres
Immobilienunternehmen unter die Spitzenwerte mit plus 4,0 Prozent.
Besser als befürchtete Jahreszahlen sowie ein höher als erwartet
ausgefallener Dividendenvorschlag trieb hier zusätzlich an. Die
Papiere des stark auf Immobilienkrediten ausgerichteten
Finanzdienstleisters Hypoport stiegen nach
detaillierten Zahlen zum abgelaufenen Jahr um 4,6 Prozent und
setzten sich somit an die SDax-Spitze.
Ansonsten bewegten vor allem Studien von Analysten. So senkte
Christian Cohrs von Warburg Research Brenntag von
"Buy" auf "Hold", was für ein Kursminus von 2,2 Prozent sorgte. Nach
den jüngst veröffentlichten Jahreszahlen samt Ausblick sieht er nun
kein ausreichendes Aufwärtspotenzial mehr für die Aktie des
Chemikalienhändlers.
Gea , von Warburg-Analyst Stefan Augustin unterdessen
von "Hold" auf "Buy" hochgestuft, legten um 0,3 Prozent zu. Obwohl
der Anlagenbauer ordentliche Jahreszahlen und einen besser als
erwarteten Ausblick auf 2024 gegeben habe, sei die Aktie gefallen,
was er nicht für gerechtfertigt hält.
Die Baader Bank dagegen stufte das Papier von Hugo Boss
nach dem jüngsten Kursrutsch von "Add" auf "Buy" hoch
und sprach auf dem aktuellen Kursniveau der Aktie von einem
verlockenden Chance-Risiko-Verhältnis. Die Aktie gewann 1,8 Prozent.
Wacker Neuson litten unter einer gestrichenen
Kaufempfehlung durch das Bankhaus Metzler. Dieses Papier büßte 1,7
Prozent ein./ck/mis