FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag
nach moderaten Anfangsgewinnen relativ wenig bewegt und richtungslos
entwickelt. Damit bleibt der Dax nach einem starken Lauf bis Anfang
Juli in seiner Konsolidierungsphase. Inflationsdaten aus Deutschland
fielen wie erwartet aus und gaben nur wenig Impulse. So sind die
Verbraucherpreise im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,2
Prozent gestiegen.
Der Dax notierte am Nachmittag 0,1 Prozent tiefer bei
23.677 Punkten. Damit deutet sich für den Leitindex ein Wochengewinn
von rund 0,3 Prozent an. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen stieg am Freitagmittag hingegen um 0,2 Prozent auf
30.219 Zähler. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der
Eurozone ging es um 0,2 Prozent abwärts.
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, schrieb:
Während die US-Börsen von Zinssenkungsfantasie und überraschend
positiven Nachrichten aus dem Technologiesektor auf Rekordhöhen
getragen worden seien, trete der Dax auf der Stelle.
Als Bremsfaktoren für deutsche Aktien nannte er die geopolitische
Unsicherheit nach dem israelischen Angriff auf die Hamas-Führung in
Katar und das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen
Luftraum und damit ins Nato-Gebiet. "Hier lauert einiges
Eskalationspotenzial, von dem Anleger ungern auf dem falschen Fuß
erwischt werden wollen, sollte es freigesetzt werden", so Molnar.
Aus Branchensicht gehörten die Aktien deutscher Autobauer zu den
gemiedenen Werten. So verloren die Papiere von Volkswagen
, BMW , Mercedes-Benz und
Porsche AG zwischen 1,6 und 1,8 Prozent an Wert.
Bei den zuletzt abgerutschten Aktien von Hannover Rück
sorgte eine Kaufempfehlung der UBS für Auftrieb. Für
die Papiere des Rückversicherers ging es an der Dax-Spitze um 3,1
Prozent nach oben. Auch der Kurs von Munich Re folgte
diesem Muster mit plus 1,4 Prozent. Die Papiere der Hannover Rück
seien sowohl 2024 als auch seit Anfang 2025 anderen Branchentiteln
hinterhergehinkt, schrieb UBS-Analyst Will Hardcastle. Er geht aber
davon aus, dass sich die Ertragsstabilität der Hannoveraner im
aktuellen Preisumfeld der Branche auszahlt.
Die Titel von Nordex litten auch am Freitag unter
einer drohenden Verschlechterung politischer Rahmenbedingungen für
Erneuerbare Energien in Deutschland. Sie rutschten auf den tiefsten
Stand seit Mitte Juli ab und verloren zuletzt als MDax-Schlusslicht
3,1 Prozent. Für das laufende Jahr steht aber immer noch ein
Kursplus von 72 Prozent zu Buche.
Die Aktien von Eckert & Ziegler profitierten von
einer optimistischen Analystenstimme und gewannen 3,7 Prozent.
Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser Investment Banking stufte den
Strahlen- und Medizintechnikkonzern von "Hold" auf "Buy" nach oben.
Die Aktien von Siltronic waren mit plus 8,3 Prozent
dank KI-Fantasie der stärkste Wert im SDax . Seit
Jahresbeginn steht aber immer noch ein Minus von rund 25 Prozent zu
Buche./edh/stw