ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Anleger bleiben vorsichtig
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Der jüngste Erholungsversuch des
EuroStoxx 50 hat am Mittwoch gestockt.
Der Eurozone-Leitindex sank bis zum Handelsende um 0,14 Prozent auf
5.361,47 Punkte. Positive Inflationssignale aus den USA lieferten
keinen Rückenwind.
So waren die Erzeugerpreise zuletzt weniger gestiegen als erwartet.
Damit steht einer Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed Mitte
September nichts mehr im Wege. Mittlerweile erwarten einige Experten
angesichts vermehrter Schwächesignale der US-Wirtschaft auch schon
eine Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte, statt um 0,25 Prozentpunkte.
Gleichzeitig haben jüngst aber auch Sorgen um den Zustand der
US-Wirtschaft zugenommen.
Außerhalb des Euro-Raums fiel der Schweizer SMI um
gut ein halbes Prozent auf 12.217,46 Punkte und der britische FTSE
100 büßte 0,19 Prozent auf 9.225,39 Zähler ein.
Mit Blick auf Einzelwerte waren die Aktien des Textilkonzerns
Inditex mit einem Plus von 6,5 Prozent gefragt. So
kommt die Herbst-Winter-Kollektionen der Zara-Konzernmutter bei den
Kundinnen offenbar gut an. Die Online-Umsätze und die Erlöse in den
Ladengeschäften stiegen in den Wochen seit Anfang August im
Vorjahresvergleich wechselkursbereinigt um 9 Prozent. Der
Modekonzern habe vor dem Hintergrund gesunkener Erwartungen positiv
überrascht, schrieb JPMorgan -Analystin Georgina
Johanan. Der Start in die Herbst- und Wintersaison sehe gut aus,
kommentierte RBC-Experte Richard Chamberlain.
Mit Blick aufs Branchentableau war der Index der Einzelhandelswerte
denn auch ganz vorne mit einem Plus von 1,4 Prozent.
Schlusslicht war der Technologiewerte-Sektor mit
minus 1,6 Prozent. Dass der US-Softwarekonzern Oracle
mit einem KI-Geschäft überzeugte und dessen Aktien an der US-Börse
um mehr als 40 Prozent nach oben schnellten, half nicht.
Die Papiere von Novo Nordisk kletterten im Stoxx 50
um 3,7 Prozent nach oben, obwohl der Pharmakonzern sein
Jahresgewinnziel reduziert hatte. Allerdings kündigten die Dänen
auch einen umfangreichen Stellenabbau an. Für Analystin Yihan Li von
Barclays ist es nach den jüngsten Signalen keine
wirkliche Überraschung, dass der neue Novo-Chef Mike Doustdar einen
massiven Umbau einläutet und dafür entsprechende Kosten anfallen.
Beruhigend sei, dass der Abnehmmittel-Pionier seine Umsatzziele
bestätigt habe.
In Paris ging es für die Aktien von Alstom um fast 7
Prozent nach oben, nachdem sich Analyst Akash Gupta von der Bank
JPMorgan positiv geäußert und die Einstufung bei einem Kursziel von
28 Euro auf "Overweight" belassen hatte. Die Auftragslage des
Zugherstellers im zweiten Geschäftsquartal dürfte die
Konsensschätzung übertreffen, so der Experte.
Der Aktienkurs von AB Foods brach indes um 13 Prozent
ein. Die Muttergesellschaft von Primark gab einen
enttäuschenden Ausblick auf die operative Entwicklung der
Billigmodekette und auch auf das Zuckergeschäft./mis/nas