Aktien Frankfurt: Politische Unsicherheit belastet Dax - Merz noch kein Kanzler
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Dienstag von den
aktuellen politischen Geschehnissen in Berlin eingeholt und nach
unten gezogen worden. CDU-Chef Friedrich Merz fiel am Vormittag bei
der Kanzlerwahl im Bundestag im ersten Wahlgang durch. Das sorgt am
Markt für erhebliche Unsicherheit, schließlich waren Merz'
umfangreiche Investitionsvorhaben etwa in Rüstung und Infrastruktur
jüngst einer der zentralen Treiber für die starke Dax-Entwicklung
bis auf ein Rekordhoch von 23.476 Punkten.
Doch davon ist der Dax nun wieder weiter entfernt. Das Minus am
Dienstag gegen Mittag belief sich auf 1,94 Prozent beim Stand von
22.892 Punkten. Der MDax für die mittelgroßen
Unternehmen, der die deutsche Wirtschaft besser repräsentiert als
der von global aufgestellten Unternehmen geprägte Dax, rutschte um
3,02 Prozent auf 28.723 Punkte ab. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx
50 gab um 1,4 Prozent nach.
Neben den politischen Ereignissen stand am Dienstag am Markt die
Berichtssaison im Fokus. Hier kamen die Zahlen des Dialysekonzerns
Fresenius Medical Care (FMC) letztlich gut an, die
Papiere gewannen 3,4 Prozent. Die Aktien des Triebwerkbauers MTU
korrigierten nach Quartalszahlen einen Teil ihrer
jüngsten Erholung mit minus 4,3 Prozent.
Viele Unternehmenszahlen gab es auch aus der zweiten und dritten
Börsenreihe, wo es den Softwareanbieter Teamviewer
mit hohen Kursverlusten von gut 13 Prozent erwischte. Hugo Boss
konnten indes bei Anlegern mit Quartalszahlen
punkten, die Titel des Modeherstellers gewannen an der MDax-Spitze
fast 5 Prozent.
Im SDax ging es für Aktien der Norma Group
um mehr als 7 Prozent abwärts. Der Autozulieferer und
Verbindungstechnikspezialist hatte nach einem erwarteten schwachen
Quartal die Prognose bestätigt. Im operativen Geschäft sei aber
gegenwärtig keine deutliche Verbesserung in Sicht, kommentierte die
Baader Bank./ajx/mis