Aktien Frankfurt: Dax bleibt auch mit weniger Schwung auf Erholungskurs
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem robusten Wochenauftakt hat sich der
deutsche Aktienmarkt am Dienstag mit gedrosseltem Tempo weiter
erholt. Der Dax überwand im frühen Handel die viel
beachtete Marke von 21.000 Punkten und notierte zuletzt 0,8 Prozent
höher bei 21.123 Zählern. Gleichwohl kam der damit schon wieder ein
gutes Stück vom Tageshoch zurück.
Am Montag hatte der Leitindex um fast drei Prozent zugelegt und
damit die Verluste infolge des von US-Präsidenten Donald Trump
Anfang April ausgelösten Zollschocks weiter reduziert.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am
Dienstagnachmittag 1,3 Prozent auf 26.963 Punkte. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,6
Prozent auf 4.941 Punkte aufwärts.
Im Anlegerfokus bleiben das Thema Zölle sowie die erratische und
wenig berechenbare Handelspolitik der USA unter US-Präsident Trump.
Nach der Ausnahme für bestimmte elektronische Produkte stellte Trump
nun auch Autobauern zumindest zeitweise geltende Ausnahmen von
weitreichenden Zöllen in Aussicht. Autofirmen bräuchten etwas mehr
Zeit, um ihre Lieferketten auf eine Teile-Produktion in den USA
umzustellen, sagte er zur Begründung.
Entsprechend positiv reagierten die meisten Aktien aus dem deutschen
Automotive-Sektor. So verbuchten BMW , Mercedes
und Volkswagen Kursgewinne zwischen
2,0 und 2,7 Prozent. Die Anteilsscheine des Autozulieferers und
Reifenherstellers Continental kletterten um 2,7
Prozent. Anteile des Sportwagenbauers Porsche AG
verloren hingegen 0,6 Prozent.
Überdurchschnittlich gefragt waren einmal mehr auch die
Rüstungswerte, die von der Aussicht auf florierende Geschäfte wegen
der militärischen Aufrüstung in vielen Ländern profitieren.
Rheinmetall erklommen ein weiteres Rekordhoch und
stiegen zuletzt um 3,1 Prozent. Deutschlands größter Rüstungskonzern
kündigte an, das Kampfmittelbergungsunternehmen Stascheit zu
übernehmen. Auch die Titel des Panzergetriebeherstellers Renk
erreichten einen weiteren Höchststand und legten
zuletzt um 4,7 Prozent zu. Die Aktien des
Rüstungselektronik-Spezialisten Hensoldt gewannen 3,7
Prozent.
Für die Beiersdorf -Papiere ging es nach Umsatzzahlen
und bestätigten Jahreszielen des Konsumgüterherstellers um 0,6
Prozent nach oben. Im Tesa-Geschäft habe Beiersdorf die Erwartungen
deutlich und im Nivea- und Dermatologie-Geschäft moderat
übertroffen, hieß es von den Analysten der RBC. Die Luxuspflegemarke
LaPrairie hingegen musste Federn lassen. Hier kämpft Beiersdorf mit
einem anhaltend schwierigen Marktumfeld in China.
Die Titel von Carl Zeiss Meditec legten nach Zahlen
für das zweite Geschäftsquartal um 1,6 Prozent zu. Bessere Geschäfte
im schwierigen chinesischen Markt und eine Übernahme hatten den
Medizintechnikanbieter im zweiten Quartal des Geschäftsjahres
2024/25 angetrieben. Die Jahresziele wurden bestätigt.
Die Salzgitter-Papiere setzten ihre jüngste Talfahrt
nach den beendeten Übernahmegesprächen mit Finanzinvestoren fort und
büßten am SDax-Ende knapp 8 Prozent ein. Die
Investmentbank Oddo BHF stufte die Aktien des Stahlkonzerns auf
"Underperform" ab und begründete dies mit dem Hinweis, dass sie ohne
die Übernahmefantasie zu hoch bewertet seien.
Die Aktien des Energieinfrastruktur-Spezialisten Friedrich Vorwerk
gewannen zuletzt 1,0 Prozent. Sie ersetzen zum 17.
April die Papiere des Großhandelskonzerns Metro im
SDax. Am Freitag hatte Metro bekanntgegeben, dass die Aktie im Zuge
der Übernahme durch EP Global Commerce nach dem 16. April nicht mehr
an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden kann./edh/mis