Aktien Frankfurt: Rekordjagd treibt Dax über 21.600 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich der
Rekordlauf des Dax am Mittwoch mit einem Sprung über
die Marke von 21.600 Punkten fortgesetzt. Auftrieb gab die Erholung
an der Technologie-Börse Nasdaq, die sich wohl auch an diesem
Handelstag fortsetzen wird. Die starken Auftragseingänge von ASML,
einem Ausrüster der Chipindustrie, hoben europaweit zusätzlich die
Stimmung für Technologiewerte.
Der deutsche Leitindex übertraf kurz nach dem Handelsstart sein
Rekordhoch vom Freitag und stieg dann weiter über 21.600 Punkte. Am
Nachmittag gewann er 0,65 Prozent auf 21.571,08 Zähler. In der
zweiten deutschen Börsenreihe rückte der MDax der
mittelgroßen Werte um 0,12 Prozent auf 26.287,41 Punkte vor.
Als Auslöser der Rally galt, dass die US-Börse Nasdaq am Dienstag
die Sorgen vor der chinesischen KI-Konkurrenz durch DeepSeek
weitgehend abgeschüttelt hatte. Deutliche Gewinne waren die Folge,
und weitere werden noch vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank
Fed an diesem Abend erwartet.
Für Erleichterung sorgten Experten-Einschätzungen zum neuen
Open-Source-KI-Modell des Start-ups DeepSeek. So schrieben etwa die
Analysten der Bank of America: KI-Fortschritte, die vor allem
Optimierungen zu verdanken seien und nicht durch höhere
Rechenressourcen zustande kämen, zeigten, dass die für Unternehmen
interessante Künstliche Intelligenz (KI) weiterhin in den
Kinderschuhen stecke. Zudem seien Mediengerüchte über eine angeblich
weitaus kostengünstigere Entwicklung der DeepSeek-Modelle
"irreführend und übersehen das Gesamtbild".
Marktexperten verwiesen außerdem auf ASML als Stütze
für die Rekordlaune, denn der Spezialist für Lithografie-Systeme zur
Herstellung von Computerchips erzielte im vierten Quartal nicht nur
einen Rekordumsatz, sondern überzeugte auch mit einem starken
Auftragseingang. Unter den deutschen Technologiewerten trieb dies
die Aktien von Aixtron , Jenoptik oder
auch Suss Microtec um bis zu 2,4 Prozent hoch.
Der Panzergetriebe-Hersteller Renk meldete zwar einen
Auftragsrekord, doch die Aktie gab um 2,8 Prozent nach. Allerdings:
Im noch jungen Jahr 2025 zählt das Papier bereits mit einem
Kursgewinn von 25 Prozent zu den SDax -Favoriten.
Sartorius und Merck fanden sich unter
den Schlusslichtern im Dax. Sie weiteten nach den Quartalszahlen des
US-Konzerns Danaher ihre Verluste auf jeweils minus
1,3 Prozent aus. Danaher, der unter anderem Produkte und
Dienstleistungen im Bereich Life Sciences zur Forschung und
Entwicklung in Biowissenschaften anbietet, verfehlte die
Markterwartungen.
Lufthansa verloren am Ende des MDax 2,8 Prozent.
Wegen technischer Probleme am Triebwerk musste am Vormittag eine
Maschine der Fluggesellschaft außerplanmäßig in London
landen./ck/jha/