Aktien Frankfurt: Ohne Impulse aus USA herrscht Kaufzurückhaltung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger am
Donnerstag eher vorsichtig agiert. Ohne Impulse aus den USA bewegte
sich der deutsche Leitindex Dax in einer engen
Spanne. Am Nachmittag ließ er seine moderaten Verluste hinter sich
und notierte knapp im Plus beim Stand von 20.345,55 Punkten.
Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten legte
um 0,18 Prozent auf 25.619,93 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx verzeichnete Gewinne von 0,3 Prozent.
In New York sind am Donnerstag die Börsen wegen der Trauerfeier für
den Ex-Präsidenten Jimmy Carter geschlossen. Impulse aus den USA
bleiben also aus. Außerdem hielten sich vor den US-Arbeitsmarktdaten
am Freitag die Marktteilnehmer zurück, zu groß sei die Gefahr
negativer Überraschungen, wie Börsenkenner Andreas Lipkow
erläuterte.
Am Mittwoch hatte der Dax ein Rekordhoch nur knapp verpasst und die
Gewinne anschließend abgegeben. Belastet wurden die Aktienkurse von
der erneut aufgekommenen Sorge über Importzölle der USA unter dem
designierten Präsidenten Donald Trump.
Im Dax verbuchten am vorletzten Handelstag der Woche die Anteile des
Rückversicherers Munich Re Verluste von 1,7 Prozent.
Laut Experte Lipkow rechnen hier Investoren mit höheren
Schadensregulierungen durch die Waldbrände in Kalifornien.
Kursbewegende Aktien-Umstufungen gab es reichlich. Für die Titel der
Porsche Holding ging es nach einer Abstufung durch
Exane BNP um 1,9 Prozent nach unten. Beiersdorf
legten hingegen um 0,9 Prozent zu, hier hatte Bernstein Research auf
"Outperform" hochgestuft.
JPMorgan setzte Lufthansa auf "Negative Catalyst
Watch", rechnet also mit Blick auf die kommenden Geschäftszahlen
eher mit einer negativen Entwicklung. Die Titel der Airline sanken
um 3,7 Prozent. Bei Hypoport ließen sich die Anleger
mit einem Plus von 2,3 Prozent von einem Kaufvotum von Hauck
Aufhäuser animieren. Süss Microtec verloren 5,3
Prozent, nachdem das Analysehaus Jefferies die Kaufempfehlung
gestrichen hatte.
Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy profitierte im
vergangenen Jahr stark vom Wachstum mit elektronischen Rezepten in
Deutschland. Die Papiere gewannen 2,4 Prozent. Redcare setze sich
positiv von den eher tristen Trends im Online-Geschäft ab und
gewinne folglich Marktanteile hinzu, schrieb Analyst Volker Bosse
von der Baader Bank.
Die Aktien des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1
kletterten auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren und
verteuerten sich als größter Gewinner im MDax zuletzt um 7,5
Prozent.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0308 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Tag davor
auf 1,0286 Dollar festgesetzt.
Der Rentenindex Rex sank um 0,23 Prozent auf 125,05
Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,42 Prozent am
Vortag auf 2,46 Prozent. Der Bund-Future notierte mit
plus 0,02 Prozent auf 131,60 Punkten./ajx/jha/