ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax erholt sich - Ruhiger Handel erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach zwei
schwächeren Tagen am Donnerstag wieder den Weg nach oben gefunden.
In der ersten Handelsstunde stieg der deutsche Leitindex um 0,64
Prozent auf 19.385,20 Punkte. Damit geht seine Richtungssuche
zunächst weiter. Der MDax der mittelgroßen
Börsenunternehmen gewann 0,60 Prozent auf 26.343,25 Punkte. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um knapp 0,8
Prozent hoch.
"Durch den US-Feiertag werden die Börsenumsätze auch in Deutschland
und der gesamten Eurozone unterdurchschnittlich niedrig bleiben",
erwartet derweil Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners.
Wegen Thanksgiving wird in New York am Donnerstag gar nicht und am
Schnäppchentag Black Friday nicht so lange wie üblich gehandelt. An
solchen Tagen besteht für den Dax die Gefahr von Schwankungen.
Fehlen im Tagesverlauf dann die Impulse aus New York, könnten diese
am Nachmittag von den Verbraucherpreisen aus Deutschland kommen, die
wichtig für den Kurs der Europäischen Zentralbank sind.
Die uneinheitlichen asiatischen Börsen gaben dem Dax keine Richtung
vor. Insbesondere in Hongkong belasteten Berichte über mögliche neue
US-Sanktionen, um Pekings Zugriff auf wichtige Halbleiter
einzuschränken. Japanische Aktien legten hingegen aufgrund der
Yen-Schwäche zu.
Halbleitertitel waren trotz der eher negativen Branchennachrichten
gefragt. Im Dax zählten Infineon und mehr noch im
MDax sowie im Nebenwerte-Index SDax Aixtron
, Siltronic , Süss Microtec
und Elmos zu den besseren Werten. Die
Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf Kreise,
die US-Regierung unter dem scheidenden Präsidenten Joe Biden erwäge
zusätzliche Beschränkungen für den Verkauf von Halbleiterausrüstung
und KI-Speicherchips nach China. Die Berichte deuteten allerdings
an, dass diese Maßnahmen etwas weniger harsch ausfallen könnten als
zuvor befürchtet, kommentierte Marktstratege Jim Reid von der
Deutschen Bank.
Im SDax zogen die Anteilsscheine von Borussia Dortmund
dank des nächsten Siegs in der Champions League um 2
Prozent an.
Dagegen ging es für die zuletzt erholten Aktien des
Finanzdienstleisters Wüstenrot & Württembergische (W&W
) um 1 Prozent bergab. Offenbar hatten die Anleger
schon vorab die heutige Aufnahme des Finanzdienstleisters in den
SDax gefeiert. Er ersetzt dort den Wind- und Solarparkbetreiber
Encavis , der durch ein Konsortium unter der Führung
des Investors KKR übernommen wird.
Dass LEG ausstehende Wandelschuldverschreibungen um
200 Millionen Euro aufstocken will, drückte die Titel des
Immobilienkonzerns mit 1 Prozent ins Minus.
Ansonsten sorgten einige Analystenaussagen für Bewegung. Traton
mischte mit einem Kursplus von 3,7 Prozent im MDax
ganz vorn mit. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas
hatte die Papiere der Volkswagen-Nutzfahrzeugholding
hochgestuft und empfiehlt sie nun mit "Outperform". Nach einer
langen Phase des Abbaus von Lagerbeständen habe die Auftragslage die
Talsohle erreicht, begründete Experte Jonathan Mounsey seine nun
positivere Einschätzung der Branche.
Dagegen war Compugroup nach einem zuletzt guten Lauf
mit minus 1,2 Prozent einer der größten SDax-Verlierer. Die
Investmentbank Stifel kassierte ihr Kaufvotum für die Aktien des auf
Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierten Softwareanbieters. Die
jüngsten Quartalszahlen enthielten keine Hinweise auf eine
Trendwende bei der schwachen operativen Entwicklung, monierte
Analyst Yannik Siering./gl/stk