Aktien Frankfurt: Dax gibt weiter nach - Siemens Energy mit Kurssprung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist zur Wochenmitte
unter die runde Marke von 19.000 Punkte gerutscht. Erwartungsgemäß
ausgefallene Inflationsdaten aus den USA stützten den deutschen
Leitindex zuletzt etwas. Am Nachmittag verlor er noch 0,24 Prozent
auf 18.988,33 Punkte und knüpfte an den schwachen Vortag an.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um
0,46 Prozent auf 26.329,17 Punkte bergab. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 sank um 0,25 Prozent.
Im Dax standen die rekordhohen Aktien von Überflieger Siemens Energy
im Fokus. Mit einem Kursprung von zuletzt mehr als 13
Prozent führten sie die Gewinnerliste unangefochten an und steuern
auf eine Wertvervierfachung seit Jahresbeginn zu. Der
Energietechnikkonzern veröffentlichte Zahlen für das vergangene
Geschäftsjahr und hob seine mittelfristigen Ziele an. Mit Blick
darauf hielt Analyst Akash Gupta von der Investmentbank JPMorgan die
Papiere vor Börsenstart trotz ihres Rekordlaufs noch nicht für allzu
teuer.
Hinter Siemens Energy belegte RWE am Mittwoch mit
einem Plus von 7,6 Prozent den zweiten Platz. Die Papiere des
Energiekonzerns profitierten neben dem Optimismus für den
Jahresgewinn insbesondere von avisierten Aktienrückkäufen für 1,5
Milliarden Euro. Goldman-Sachs-Experte Alberto Gandolfi lobte eine
"neue Ära in der Mittelverwendung". Sie sei aktionärsfreundlich,
denn finanziert werde sie durch die Absenkung des
Investitionsbudgets.
Im Nebenwerte-Index SDax legte Spitzenreiter Auto1
mit einem Kursanstieg um 15 Prozent eine Erholungsrally hin. Die
Aktien blieben damit nur knapp unter ihrem Jahreshoch. Der
Online-Autohändler kommt beim Bemühen um bessere Ergebnisse weiter
voran. Analysten attestierten ihm ein weiteres überraschend starkes
Quartal. Lob fanden auch die durch die Bank angehobenen Jahresziele,
nachdem Auto1 schon zur Jahresmitte die Gewinnprognose erhöht hatte.
Dagegen setzten die Aktien von Porsche SE mit minus
3,3 Prozent ihre Talfahrt fort und erreichten den tiefsten Stand
seit April 2020. Die Volkswagen -Eigentümerholding
erlitt mit ihren Kernbeteiligungen in der schwachen Autobranche
zwischen Januar und September einen Gewinneinbruch um gut ein
Drittel. Sie bestätigte aber die Jahresziele für den Gewinn und die
Nettoverschuldung, nachdem sie die Ergebniserwartungen mit der
größten Beteiligung Volkswagen bereits zweimal in diesem Jahr
eingedampft hatte. Porsche SE hält zudem die Stimmrechtsmehrheit am
Sportwagenbauer Porsche AG .
MDax-Schlusslicht RTL musste nach Quartalszahlen und einer gesenkten
Umsatzprognose einen Kursrückgang von 12,5 Prozent sowie ein
Rekordtief verkraften. Der Medienkonzern litt unter dem anhaltend
mauen TV-Werbemarkt und fehlenden Umsätzen aus der Produktion mit
Inhalten. Laut Analystin Annick Maas von Bernstein Research dürften
die Marktschätzungen nun sinken. Im Sog von RTL sanken die Aktien
von Konkurrent ProSiebenSat.1 im SDax um 4,5
Prozent./gl/jha/