AKTIEN IM FOKUS: Autobauer vorbörslich von Gewinnwarnungen belastet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei ihrer Erholung bekommen die
Automobilaktien am Montag vorbörslich einen Dämpfer wegen erneuter
Gewinnwarnungen. Volkswagen -Konzernchef Oliver Blume
musste am Freitag nach Börsenschluss die Gewinnaussichten schon
wieder kappen, weil das Unternehmen dieses Jahr doch nicht so viele
Autos verkaufen wird wie einst erhofft. Vorbörslich sank der Kurs
auf der Plattform Tradegate um fast zwei Prozent im Vergleich zum
Xetra-Schluss.
Das Ausmaß der Prognosesenkung sei zwar deutlich, schrieb der
Berenberg-Analyst Romain Gourvil in einem Kommentar. Nach den
Warnungen, die es schon von BMW und Mercedes-Benz
gab, äußerten sich einige Experten aber dahingehend,
dass die Nachricht an sich eher wenig überraschend gekommen sei.
Anders als bei BMW erschienen die Gründe bei Volkswagen und
Mercedes-Benz aber eher absatz- und marktbedingt, erwähnte Stephen
Reitman von Bernstein Research.
Nicht nur an VW ist es am Montag erkennbar, dass die
schlechten Nachrichten von Autobauern derzeit nicht abreißen. Auch
die Opel-Mutter Stellantis kappte nun den
Gewinnausblick, vor allem wegen Problemen in den USA. Die
Stellantis-Aktien sackten im Tradegate-Handel um sechs Prozent ab.
Laut Reitman sind die neuen VW-Ziele für das Management hilfreich,
um die einschneidenden Maßnahmen des Sparkurses zu begründen. Anfang
September hatte der Autobauer mögliche Werksschließungen und
Entlassungen bekannt gegeben, woraufhin die Aktie einige Tage später
auf ein Tief seit dem Corona-Crash absackte.
Zuletzt keimte etwas Hoffnung in der Autobranche auf, da die
chinesische Regierung umfangreiche Stützungsmaßnahmen vornimmt und
damit womöglich auch die Autoverkäufe auf diesem so wichtigen Markt
ankurbelt. Vom Tief hatten sich die VW-Aktien bis zuletzt um fast 12
Prozent erholt.
Auch die Aktien der drei anderen Autobauer aus dem Dax
gaben am Montag vorbörslich einen Teil ihrer jüngsten
Erholungsgewinne ab: Für Mercedes-Benz, BMW und Porsche AG
ging es um bis zu 1,2 Prozent bergab. Die Titel der
VW-Holding Porsche SE sanken um 2,1 Prozent infolge
einer gestrichenen Kaufempfehlung durch das Analysehaus
Stifel./tih/men/jha/