Aktien Frankfurt: Dax steigt dank SAP und US-Börsen in Richtung 18.600 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Rekordlauf der SAP-Aktie nach starken
Quartalszahlen hat dem Dax weitere Erholungsimpulse
geliefert. Darüber hinaus stützt die fortgesetzt positive Stimmung
an den US-Börsen. Am Vortag hatten dort insbesondere
Technologieaktien die Stabilisierung nach den jüngst deutlichen
Verlusten angetrieben. Die Wall Street dürfte am Dienstag zudem
weiter leicht zulegen.
Der Dax gewann zur Mittagszeit 0,98 Prozent auf 18.586,90 Punkte und
überwand so auch locker die 50-Tage-Linie. Diese bei etwas unter
18.450 Punkten verlaufende gleitende Durchschnittslinie gibt
Hinweise auf den mittelfristigen Trend. Der MDax der
mittelgroßen Werte sank um 0,30 Prozent auf 25.343,12 Punkte.
"Der Dax hat gestern ein beeindruckendes Comeback gezeigt",
kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Zwar
sei die Erholung mit unterdurchschnittlichen Umsätzen
einhergegangen, doch um diese Jahreszeit sei dies nicht untypisch.
"Wir befinden uns mitten in den Sommerferien und damit im
sogenannten Sommerloch der Börsen."
Nach dem Start der Berichtssaison in den USA rücken inzwischen auch
hierzulande zunehmend Quartalsberichte in den Fokus. So legte
Europas größter Softwarehersteller SAP am Vorabend
sein Zahlenwerk zum zweiten Quartal vor und ist nun noch etwas
ambitionierter beim operativen Gewinn 2025. Analyst Toby Ogg von
JPMorgan sprach von insgesamt ordentlichen Zahlen in einem Umfeld,
das zunehmend unter Druck stehe. Die im Dax schwer gewichtete Aktie
sprang auf ein Rekordhoch von etwas unter 197 Euro. Zuletzt ging es
um 7,0 Prozent nach oben.
Die starken Quartalszahlen von Givaudan aus der
Schweiz waren unterdessen kein weiterer Kurstreiber für den
Duftstoffe- und Aromenhersteller Symrise .
JPMorgan-Analystin Celine Pannuti lobte zwar Umsatz und Marge des
Konkurrenten, hatte aber Gewinnmitnahmen erwartet. Genauso kam es,
und auch Symrise litten unter Gewinnmitnahmen.
Weitere Unternehmen am deutschen Aktienmarkt enttäuschten mit
gesenkten Jahreszielen. Der Sportwagenbauer Porsche
schob seine Prognosekappungen zwar auf Probleme bei einem
Zulieferer, die Aktie sank aber dennoch an das Dax-Ende und gab 3,8
Prozent nach. Infineon litten mit minus 2,4 Prozent
unter einem schwächer als erwarteten Quartalsausblick des
Chipherstellers NXP aus den Niederlanden.
Beim Antriebsspezialisten Vitesco zog die
Prognosesenkung zugleich auch eine Kappung der Jahresziele des
Mutterkonzerns Schaeffler nach sich. Beide Aktien
verloren im SDax 3,2 Prozent.
Amadeus Fire fanden nach anfänglichen Verlusten den
Weg ins Plus mit 0,2 Prozent. Der Personaldienstleister hatte seine
Ergebnisprognose für das laufende Jahr verringert. Ein Händler hatte
schon vor dem Börsenstart darauf hingewiesen, dass einige Analysten
die Jahresziele bereits in Gefahr gesehen hätten, sodass die
negative Überraschung nicht ganz so groß sein werde.
Hypoport sackten nach der Vorlage von Quartalszahlen
des Tech-Unternehmens für die Kredit- und Immobilienwirtschaft um 20
Prozent ab.
Im Dax zählten Fresenius mit plus 4,0 Prozent zu den
Favoriten, nachdem die US-Bank Morgan Stanley die Anteile des
Krankenhausbetreibers und Medizintechnikunternehmens auf
"Overweight" hochgestuft hat. Analyst Robert Davies sieht durch die
Verschlankung des Portfolios einen Wendepunkt erreicht und hob seine
Ergebnisprognosen bis 2026 an./ck/jha/