ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax nach deutlichem Wochenverlust erholt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag nach
einer verlustreichen vergangenen Handelswoche spürbar zugelegt.
Unterstützung kam von den US-Börsen. Den Verzicht Joe Bidens auf
eine weitere Präsidentschaftskandidatur scheinen die Anleger
jenseits des Atlantiks mit Erleichterung aufzunehmen - oder sie
zumindest nicht zu verschrecken. "Der Aktienmarkt nimmt den Rückzug
des amtierenden Präsidenten aus dem Wahlkampf zunächst einmal
gelassen auf und kann sich von dem deutlichen Rücksetzer in der
vergangenen Woche erholen", sagte Marktanalyst Konstantin
Oldenburger von CMC Markets. Dabei schöben die Gewinne im
US-Technologiesektor auch den Dax an.
Nach dem Attentat auf Ex-Präsident Donald Trump vor einer Woche
hielt man dessen Chancen, im November erneut zum Präsidenten gewählt
zu werden, für zuletzt gestiegen. Nun werden die Karten neu
gemischt, auch wenn sich an der Favoritenrolle Trumps laut
Oldenburger so schnell nichts ändern dürfte.
Der deutsche Leitindex, der am Freitag noch einen Wochenverlust von
drei Prozent verbucht hatte, machte am Montag mit plus 1,29 Prozent
auf 18.407,07 Punkte deutlich Boden gut. Wenigstens die Verluste vom
Donnerstag und Freitag sind fast komplett wettgemacht. Doch ein
weiterer Anstieg dürfte schwierig sein, denn bei 18.450 Punkten
verläuft die 50-Tage-Linie. Dieser mittelfristige Trendindikator
bildet derzeit einen deutlichen Widerstand, der erst einmal wieder
nachhaltig überwunden werden müsste.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,30
Prozent auf 25.418,28 Punkte nach oben. Auch europaweit standen die
Zeichen auf Erholung. Der EuroStoxx 50 gewann 1,45
Prozent auf 4897,44 Zähler und auch die Länderbörsen in Paris und
London legten zu. In den USA ging es allgemein ebenfalls nach oben,
nur der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
schwankte eher richtungslos zwischen leichten
Gewinnen und Verlusten.
Bei einigen Unternehmen sah es hierzulande sehr düster aus. So droht
den Aktionären des Batteriekonzerns Varta der
Totalverlust. Um eine Insolvenz abzuwenden, will sich der Konzern
entsprechend dem Unternehmensstabilisierungs- und
-restrukturierungsgesetz (StaRUG) neu aufstellen. Damit würden die
Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt. DZ Bank und Warburg Research
setzten den fairen Wert beziehungsweise das Kursziel für die Aktie
angesichts des drohenden Kapitalschnitts auf 0 Euro. Die Aktie
stürzte um fast 70 Prozent ab.
Takkt büßten am SDax-Ende rund 17 Prozent ein. Nach
einem schwachen ersten Halbjahr hatte der Büromöbelhändler seine
Ziele für 2024 gekappt.
Mit minus 0,6 Prozent reagierten Lufthansa auf
enttäuschende Quartalszahlen und einen vorsichtigen Ausblick des
irischen Billigfliegers Ryanair . Die Aktien des
Reiseveranstalters Tui sackten um 4,2 Prozent ab.
Techwerte wie Infineon mit plus 3,4 Prozent und
Aixtron mit plus 4,3 Prozent erholten sich von
vorangegangenen Verlusten und wurden auch von deutlichen Gewinnen an
der US-Technologiebörse Nasdaq gestützt. Ein
positiver Kommentar von Oddo BHF gab Süss Microtec
zusätzlichen Auftrieb, sodass die Aktie um 8,6 Prozent hochsprang.
Die Analysten lobten das am Freitag vorgelegte Zahlenwerk des
Halbleiterzulieferers. Die höher gesteckten Ziele für das Gesamtjahr
zeugten zudem von einem nachhaltigen Wandel im Wachstums- und
Profitabilitätsprofil, hieß es.
Der Euro wurde am Abend mit 1,0880 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am
Nachmittag auf 1,0888 (Freitag: 1,0890) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9184 (0,9182) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,44 Prozent am Freitag
auf 2,50 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,44
Prozent auf 124,62 Punkte. Der Bund-Future verlor
zuletzt 0,23 Prozent auf 131,74 Punkte./ck/he