Aktien Frankfurt: Dax entfernt sich von Rekordhoch - Anleger wieder in Zinssorge
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sein Rekordhoch am
Mittwoch etwas aus den Augen verloren. Der deutsche Leitindex sank
bis zum Mittag um 0,7 Prozent auf 18 554 Punkte.
Tags zuvor war der Dax noch bis auf 37 Punkte an seinen Höchststand
bei 18 892 Punkten von Mitte Mai herangelaufen. Nun rückt eher
wieder das Korrekturtief der Vorwoche bei 18 515 Punkten in den
Fokus.
Die Anleger sorgen sich um den weiteren geldpolitischen Kurs großer
Notenbanken und halten sich entsprechend zurück. In Deutschland
werden am Nachmittag die vorläufigen Verbraucherpreisdaten für den
Mai veröffentlicht. Diese Inflationsdaten sind auch wichtig für die
Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank in der kommenden
Woche. Erwartet wird im Juni eine erste Zinssenkung, der weitere
Kurs ist aber offen. Offenbar zweifeln inzwischen aber einige
Akteure sogar wieder an der Juni-Senkung.
Der MDax der mittelgroßen Werte fiel am Mittwoch um
1,2 Prozent auf 26 800 Punkte. Der EuroStoxx 50 , das
Leitbarometer der Eurozone, verlor 0,7 Prozent.
Zuletzt erholte Aktien von Aroundtown gerieten nach
ihrem Quartalsbericht unter Druck. Von Analysten gab es zwar in
ersten Reaktionen kaum Kritik am Gewerbeimmobilien-Spezialisten,
allerdings auch kein überschwängliches Lob.
Keinen klaren Trend fanden Douglas nach dem ersten
Geschäftsbericht seit der Rückkehr an die Börse im März. Zuletzt
lagen die Papiere der Parfümeriekette im Minus. Gleiches gilt für
Anteilsscheine der Lufthansa , nachdem US-Wettbewerber
American Airlines seinen Gewinnausblick kappte.
Daneben zogen vor allem veränderte Analystenmeinungen die
Aufmerksamkeit auf sich. So gerieten Delivery Hero
unter Druck, nachdem die Investmentbank Morgan Stanley in einer
Branchenstudie die Empfehlung für den deutschen Essenslieferanten
gestrichen hatte. Die Experten setzen auf die britische Deliveroo
.
Zu den Favoriten am deutschen Aktienmarkt zählten derweil Auto1
, nachdem die Bank HSBC weiteres Kurspotenzial für den
Autohändler signalisiert hatte. Ebenfalls stark waren Schaeffler
und Vitesco , die die Citigroup mit
Blick auf die bevorstehende Verschmelzung für gemeinsam stärker
hält. Zulegen konnten auch Süss Microtec nach einer
Empfehlung von Berenberg. Der Halbleiterzulieferer verhelfe seinen
Kunden zu immer leistungsfähigeren Chips, so die Analystin Nicole
Winkler./ag/stk