ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Moderate Verluste vor Fed und Nvidia-Zahlen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor wichtigen Nachrichten aus den USA hat der
deutsche Aktienmarkt am Mittwoch weitere Verluste verzeichnet. Der
Leitindex Dax schloss 0,25 Prozent tiefer bei 18
680,20 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Werte
ging es letztlich um 0,10 Prozent auf 27 146,10 Zähler nach unten.
Die Zurückhaltung der Anleger vor dem abendlichen Sitzungsprotokoll
der US-Notenbank Fed sowie den nach US-Börsenschluss anstehenden
Nvidia-Zahlen überrasche nicht, schrieb Analyst
Christian Henke vom Broker IG. Vor allem an der New Yorker
Technologiebörse Nasdaq bleibe das Thema Künstliche Intelligenz (KI)
der Treibstoff. Allerdings seien die Erwartungen an das
KI-Vorzeigeunternehmen wohl sehr hoch.
Auch an anderen Handelsplätzen überwog die Vorsicht. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,4 Prozent.
In Paris und London ging es mit den Notierungen ebenfalls bergab.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor zum
europäischen Handelsende geringfügig, wogegen der technologielastige
Nasdaq 100 ein wenig zulegte.
Die Aktien von Nvidia notieren schon vor der Bekanntgabe von
Quartalszahlen unweit ihres Rekordstands. Der Bericht des
Unternehmens für Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, über den
Technologiesektor hinaus die Märkte deutlich zu bewegen. Die Papiere
des Softwareriesen Microsoft , der ebenfalls als
wichtiger KI-Protagonist gilt, hatten bereits am Dienstag einen
Rekord erreicht.
Vom Fed-Protokoll erhoffen sich Investoren Hinweise auf den
geldpolitischen Kurs in den USA. Am Markt wird erwartet, dass die
Notenbank die Zinsen später anheben wird als etwa die Europäische
Zentralbank (EZB), weil sich die Inflation in der größten
Volkswirtschaft der Welt bislang noch hartnäckiger gezeigt hat.
Europas Autowerte standen nach einem Bericht über
mögliche chinesische Zölle auf Importfahrzeuge unter Verkaufsdruck.
Insidern zufolge könnte China Zölle von bis zu 25 Prozent auf
leistungsstarke Autos aus der Europäischen Union (EU) und den USA
erheben. Unlängst hatten die Vereinigten Staaten Zölle für
Elektroautos aus China drastisch erhöht, und auch in der EU stehen
Zölle auf chinesische Autos zur Debatte. Die Aktien von Porsche AG
zählten mit minus 3,6 Prozent zu den größten
Dax-Verlierern. BMW , Mercedes-Benz und
Volkswagen büßten zwischen 0,6 und 1,7 Prozent ein.
Die Aktien von Evotec gewannen nach Quartalszahlen am
Ende 0,7 Prozent, nachdem sie zeitweise deutlich im Minus notiert
hatten. Der Wirkstoffforscher verzeichnete einen schwächeren
Jahresauftakt, bekräftigte allerdings seine Jahresziele. Der Umsatz
im ersten Quartal sei besser als erwartet ausgefallen, das
bereinigte operative Ergebnis aber schlechter, kommentierte ein
Händler.
Der Baumarktkonzern Hornbach Holding rechnet nach
Rückgängen im vergangenen Geschäftsjahr für 2024/25 nur mit leichtem
Aufwind. Zwar berichtete das Unternehmen von einem starken Start in
die Frühjahrssaison, erwartet im weiteren Jahresverlauf wegen des
schwierigen wirtschaftlichen Umfelds aber eine schwächere
Umsatzentwicklung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr fiel der
Nettogewinn um 20 Prozent. Die Aktionäre sollen dennoch eine stabile
Dividende erhalten. Die Hornbach-Papiere verloren im Nebenwert-Index
SDax 1,9 Prozent.
Dagegen gaben gute Zahlen von Analog Devices Europas
Technologiebranche schon vor dem Nvidia-Bericht etwas
Schwung. Der US-Halbleiterhersteller überraschte mit seinem
Quartalsgewinn trotz eines Rückgangs positiv.
Der Euro bewegte sich zum US-Dollar nur wenig und
kostete zuletzt 1,0840 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor
auf 1,0830 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,57 Prozent am Vortag
auf 2,59 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,12
Prozent auf 124,14 Punkte. Der Bund-Future verlor
0,22 Prozent auf 130,49 Zähler./gl/he