FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank positiver Vorgaben aus den USA und Asien
hat der deutsche Aktienmarkt am Pfingstmontag etwas Fahrt
aufgenommen. Bei feiertagsbedingt geringem Handelsvolumen sind die
Kursbewegungen überschaubar. Im Vorfeld der in dieser Woche
anstehenden Quartalszahlen von Nvidia , einiger
US-Konjunkturdaten und dem Protokoll der jüngsten
US-Notenbanksitzung lehnten sich die Marktakteure nicht zu weit aus
dem Fenster, bemerkte Marktexperte Andreas Lipkow.
Der Dax notierte am späten Vormittag 0,38 Prozent
höher bei 18 776,42 Punkten. In der Vorwoche hatte der Leitindex mit
einem Wochenverlust von rund 0,4 Prozent leicht nachgegeben, nachdem
er zwischenzeitlich mit 18 892 Punkten ein weiteres Rekordhoch
erreicht hatte. Der MDax der mittelgroßen Werte
kletterte am Montag um 0,23 Prozent auf 27 503,85 Zähler nach oben.
Der EuroStoxx 50 , das Leitbarometer der Eurozone,
gewann rund 0,2 Prozent.
Aus Branchensicht standen Autowerte im Anlegerfokus, nachdem die
Analysten von Morgan Stanley einige Umstufungen vorgenommen hatten.
So hoben sie die Aktien von Mercedes-Benz auf
'Overweight' und senkten die Papiere der Porsche AG
und die Vorzugsaktien von Volkswagen jeweils auf
'Underweight'. Für den Autosektor nahmen die Experten der
US-Investmentbank eine "vorsichtige" Haltung ein.
Die Mercedes-Aktien sanken um 0,2 Prozent. Zwar litten auch die
Stuttgarter unter einem gewissen Margendruck, der aber bereits ein
Stück weit eingepreist sei, hieß es. Zudem sorge das "aggressive
Aktienrückkaufprogramm" für eine attraktive Anlagerendite. Bei
Volkswagen und der Porsche AG halten die Experten die
Ergebniserwartungen am Markt für zu hoch. Moniert wurde bei beiden
die hohe Abhängigkeit vom China-Geschäft sowie geringe
Möglichkeiten, Entwicklungskosten zu senken. VW fielen um 0,3
Prozent und Porsche AG als Dax-Schlusslicht um 1,2 Prozent.
Die Titel von Siemens Energy verloren 0,7 Prozent.
Der Energietechnikkonzern will einem Pressebericht zufolge die
indische Windturbinensparte seiner Tochter Siemens Gamesa Renewable
Energy verkaufen. Die Bewertung des Geschäfts bei der Transaktion
liege bei einer Milliarde US-Dollar, berichtete die indische
Wirtschaftszeitung Mint am Freitag auf ihrer Internetseite unter
Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dem
Bericht zufolge liegt der Jahresumsatz der Sparte bei 700 Millionen
Dollar.
Ein Schiedsgericht in St. Petersburg hat der Nachrichtenagentur Tass
zufolge die Vermögen mehrerer Banken, darunter der Deutschen Bank
und der Commerzbank , in Russland
eingefroren. Die Maßnahme erfolge auf Antrag von RusChimAllianz,
einer Gazprom-Tochter zum Betrieb eines LNG-Terminals
an der Ostsee, die gegen die Deutsche Bank Ansprüche von rund 239
Millionen Euro und gegen die Commerzbank von rund 95 Millionen Euro
erhebt. Die Aktien beider Geldhäuser reagierten moderat auf die
Nachricht.
Die Anteilsscheine von Takkt notierten vorwiegend
optisch 8,3 Prozent im Minus, denn sie wurden ex Dividende
gehandelt. Ohne den Dividendenabschlag von einem Euro würde sich der
Verlust auf rund 1,2 Prozent belaufen./edh/men