ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax startet etwas fester in Feiertagshandel
FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit freundlicher Tendenz hat der deutsche
Aktienmarkt den Handel an Pfingstmontag aufgenommen. Die Vorgaben
sind positiv: An der Wall Street schaffte es der Dow Jones
Industrial am Freitagabend wieder leicht zurück über
die Marke von 40 000 Punkten. Größere Gewinnmitnahmen bleiben nach
der Rekordjagd der US-Indizes aus. Die asiatischen Börsen legten am
Montagmorgen zu.
Der Dax stieg im frühen Geschäft um 0,33 Prozent auf
18 766,83 Punkte. In der Vorwoche hatte der Leitindex mit einem
Wochenverlust von rund 0,4 Prozent leicht nachgegeben, nachdem er
zwischenzeitlich mit 18 892 Punkten ein weiteres Rekordhoch erreicht
hatte. Der MDax der mittelgroßen Werte kletterte am
Montagvormittag um 0,15 Prozent auf 27 483,59 Zähler nach oben. Der
EuroStoxx 50 , das Leitbarometer der Eurozone, gewann
rund 0,2 Prozent.
"Die Marktteilnehmer schwanken zwischen Befürchtungen vor einer
möglichen Verschärfung im Nahen Osten durch den Tod des iranischen
Premierministers und der Freude über die positiven Handelsvorgaben
von der Wall Street", erklärte Marktexperte Andreas Lipkow. Das
unveränderte Zinsniveau in China und die angekündigten Maßnahmen zur
Stabilisierung des chinesischen Immobiliensektors würden ambivalent
aufgenommen. Im Vorfeld der in dieser Woche anstehenden
Quartalszahlen von Nvidia , einiger US-Konjunkturdaten
und dem Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung rechnet Lipkow
damit, dass sich die Akteure nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Aus Branchensicht standen Autowerte im Anlegerfokus, nachdem die
Analysten von Morgan Stanley einige Umstufungen
vorgenommen hatten. So hoben sie die Aktien von Mercedes
-Benz auf 'Overweight' und senkten die
Papiere der Porsche AG und die Vorzugsaktien von
Volkswagen jeweils auf 'Underweight'. Für den
Autosektor nahmen die Experten der US-Investmentbank eine
"vorsichtige" Haltung ein.
Die Mercedes-Aktien stagnierten. Zwar litten auch die Stuttgarter
unter einem gewissen Margendruck, der aber bereits ein Stück weit
eingepreist sei, hieß es. Zudem sorge das "aggressive
Aktienrückkaufprogramm" für eine attraktive Anlagerendite. Bei
Volkswagen und der Porsche AG halten die Experten die
Ergebniserwartungen am Markt für zu hoch. Moniert wurde bei beiden
die hohe Abhängigkeit vom China-Geschäft sowie geringe
Möglichkeiten, Entwicklungskosten zu senken. VW
fielen um 0,5 Prozent und Porsche AG um 1,0 Prozent.
Die Titel von Siemens Energy verloren
0,6 Prozent. Der Energietechnikkonzern will einem Pressebericht
zufolge die indische Windturbinensparte seiner Tochter Siemens
Gamesa Renewable Energy verkaufen. Die Bewertung des Geschäfts bei
der Transaktion liege bei einer Milliarde US-Dollar, berichtete die
indische Wirtschaftszeitung Mint am Freitag auf ihrer Internetseite
unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Dem Bericht zufolge liegt der Jahresumsatz der Sparte bei 700
Millionen Dollar.
Ein Schiedsgericht in St. Petersburg hat der Nachrichtenagentur Tass
zufolge die Vermögen mehrerer Banken, darunter der Deutschen Bank
und der Commerzbank , in Russland
eingefroren. Die Maßnahme erfolge auf Antrag von RusChimAllianz,
einer Gazprom-Tochter zum Betrieb eines LNG-Terminals
an der Ostsee, die gegen die Deutsche Bank Ansprüche von rund 239
Millionen Euro und gegen die Commerzbank von rund 95 Millionen Euro
erhebt. Die Aktien beider Geldhäuser reagierten nur wenig auf die
Nachricht.
Die Anteilsscheine von Takkt notierten vorwiegend
rein optisch 8,5 Prozent im Minus, denn sie wurden ex Dividende
gehandelt. Ohne den Dividendenabschlag von einem Euro würde sich der
Verlust auf rund 1,4 Prozent belaufen./edh/men