FRANKFURT (dpa-AFX) - Der zuletzt rekordhungrige Dax
hat am Montag eine Pause eingelegt. Nach dem "gewaltigen Anstieg"
fehle es nun etwas an Inspiration, schrieb Analyst Konstantin
Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Der deutsche Leitindex
schloss 0,16 Prozent tiefer mit 18 742,22 Punkten. Damit bleibt er
aber in Sichtweite seiner Bestmarke von knapp 18 846 Punkten vom
Freitag. Die vergangene Woche hatte er mit einem Zuwachs von
insgesamt 4,3 Prozent beendet - es war die beste Woche seit November
vergangenen Jahres. Der MDax der mittelgroßen
Börsenunternehmen gewann am Montag letztlich 0,30 Prozent auf 26
823,94 Punkte.
Auch in Europa und in den USA kamen die Aktienkurse nur wenig von
der Stelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
verabschiedete sich ebenso wie die Märkte in Paris und London mit
einem leichten Minus. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial
zeigte sich zum europäischen Handelsende ähnlich
wenig bewegt wie der technologielastige Nasdaq 100 .
Im weiteren Wochenverlauf müssen die Anleger noch viele
Quartalszahlen von Unternehmen einordnen. Dazu kommen am Mittwoch
die US-Inflationsdaten als maßgeblicher Faktor für die weitere
geldpolitische Entwicklung. Noch ist unsicher, wann die US-Notenbank
Fed mit Zinssenkungen beginnen wird.
Automobilaktien waren zu Beginn der Woche europaweit
gefragt, so auch im Dax, in dem Porsche AG und
Continental mit Kursgewinnen von drei beziehungsweise
knapp zwei Prozent vorne lagen. Unter den größten Verlierern fanden
sich die um 2,2 Prozent schwächeren Anteile des Chipherstellers
Infineon nach ihren Kursgewinnen der vergangenen
Tage. Dax-Schlusslicht Deutsche Börse verzeichnete
nach einem ebenfalls zuletzt guten Lauf ein Minus von 2,4 Prozent.
Im MDax setzte sich der Internetkonzern United Internet
mit plus 6,7 Prozent an die Spitze. Analyst Karsten
Oblinger von der DZ Bank verwies auf gute Nachrichten von der
Bundesnetzagentur. Mit der Verlängerung bestehender
Frequenznutzungsrechte für Deutsche Telekom , Vodafone
und Telefonica sei unter anderem eine
Verpflichtung von Telefonica verbunden, die Überlassung von
Frequenzen an die United-Telekomtochter 1&1
fortzusetzen. Damit werde das Worst-Case-Szenario nicht eintreten,
dass United kein Low-Band-Spektrum erhalte. 1&1 gewannen im
Nebenwerte-Index SDax 4,6 Prozent.
Bei Hochtief reichte es für einen Kursanstieg von 1,4
Prozent. Der Baukonzern hatte im Auftaktquartal 2024 etwas mehr als
im Vorjahreszeitraum verdient und bestätigte den Gewinnausblick.
Quartalsberichte gab es zudem von einigen SDax-Unternehmen. Am
auffälligsten waren Ceconomy , die am Ende 6,2 Prozent
gewannen. Der Elektronikhändler rechnet beim operativen Gewinn im
laufenden Geschäftsjahr mit einem besseren Wert als Analysten.
Der Euro fiel mit zuletzt 1,0795 US-Dollar wieder
knapp unter die Marke von 1,08 Dollar. Die Europäische Zentralbank
(EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0795 Dollar festgelegt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,52 Prozent am Freitag
auf 2,57 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,16
Prozent auf 124,36 Punkte. Der Bund-Future verlor
0,02 Prozent auf 130,85 Zähler./gl/he