ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Stabilisierter Wochenstart - FTSE nah am Rekord
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem bislang sehr schwachen April haben
die europäischen Börsen am Montag abermals einen
Stabilisierungsversuch unternommen. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 ging 0,38 Prozent höher bei 4936,85
Punkten aus dem Handel. Im Tagesverlauf hatte er mit bis zu 4954
Zählern aber schon etwas deutlicher zugelegt.
Der französische Cac 40 stieg um 0,22 Prozent auf
8040,36 Zähler, während der britische FTSE 100 um
1,62 Prozent auf 8023,87 Punkte zulegte. Er näherte sich im Verlauf
bis auf wenige Punkte seinem Rekordhoch, das mittlerweile schon mehr
als ein Jahr alt ist. Susannah Streeter vom Vermögensverwalter
Hargreaves Landsdown führte dies auch auf die Perspektive zurück,
dass sich in Großbritannien Zinssenkungen abzeichneten.
"Die relative Ruhe in Nahost über das Wochenende sorgt zunächst zwar
für etwas Erleichterung unter den Anlegern", sagte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Er mahnte
aber, dass allein die Hoffnung auf eine Entspannung in der
Krisenregion nicht ausreiche, die nach wie vor zu optimistischen
Erwartungen vieler Investoren in puncto Leitzinssenkungen
auszugleichen.
Die Branchenwertung gewannen die Aktien aus dem Telekomsektor, der
entsprechende Teilindex des Stoxx Europe 600 legte um
zwei Prozent zu. Vor allem der britische Vodafone-Konzern
galt hier als Kurstreiber mit einem Anstieg um 3,9
Prozent. Mit etwas Abstand folgten die etwa 1,5 Prozent höheren
Indizes der Gesundheits- und Einzelhandelsbranchen. Auch Banken
waren relativ gefragt.
In London prägten Aktien wie Marks & Spencer ,
Sainsbury und Tesco mit Anstiegen um
bis zu 4,4 Prozent das positive Bild im Einzelhandelssektor.
Außerdem gewannen dort die Aktien der Fluggesellschaft IAG
nach einem positiven Kommentar der Bank JPMorgan 3,4
Prozent. Analyst Harry Gowers blickt in seiner Studie weiter
positiver auf IAG als auf die Konkurrenten Lufthansa
und Air France-KLM .
In der Sektorwertung waren die Autowerte mit einem Abschlag von 0,7
Prozent das Schlusslicht. Neben einer allgemeinen, leichten Schwäche
einiger Branchenwerte lag das aber auch am rein optisch deutlichen
Kursverlust der Papiere von Stellantis , die um den
Dividendenabschlag bereinigt gehandelt wurden. Ex Dividende wurden
auch die Papiere der italienischen Großbank Unicredit
gehandelt.
Die Aktien des französischen Schienenfahrzeug-Herstellers Alstom
schlossen mit 2,3 Prozent im Plus, nachdem am Freitag
nach Börsenschluss der Verkauf des US-Geschäfts mit konventioneller
Bahn-Signaltechnik an die deutsche Knorr-Bremse
angekündigt worden war./tih/he