ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Preisdaten dämpfen wieder die Stimmung
NEW YORK (dpa-AFX) - Auf dem Weg zurück zu ihren Bestmarken haben
die New Yorker Aktienindizes am Freitag wieder einen Rückschritt
gemacht. Die Erzeugerpreise waren im Januar in den Vereinigten
Staaten etwas stärker gestiegen als erwartet und dies erinnerte die
Anleger einmal mehr an die Gefahr, dass die Zinsen vielleicht doch
nicht so schnell sinken wie zuletzt erhofft.
Der Dow Jones Industrial gab um 0,37 Prozent auf 38
627,99 Punkte nach, während der marktbreite S&P 500
um 0,48 Prozent auf 5005,57 Zähler fiel. Im Tech-Sektor war das
Minus etwas größer, der davon geprägte Nasdaq 100
fiel um 0,90 Prozent auf 17 685,98 Punkte. In der Wochenbilanz hat
der Dow damit 0,1 Prozent und der Nasdaq-Index 1,5 Prozent verloren.
Alle drei Indizes hatten sich nach Rücksetzern am Dienstag zuletzt
wieder den davor aufgestellten Rekorden genähert. Dabei hatten die
Anleger zuletzt einen Haken an bereits enttäuschende
Inflationszahlen gemacht, die am Dienstag noch Verluste verursacht
hatten. Die Erzeugerpreisdaten stachelten nun aber wieder die Sorgen
vor womöglich noch länger hohen Zinsen an. Zuletzt waren solche
Ängste der Investoren aber auch mit dem Vertrauen in eine weiche
Landung der Wirtschaft abgewogen worden.
Ein überraschend guter Umsatzausblick des Halbleiterausrüsters
Applied Materials machte Anlegern Hoffnung auf eine
Belebung der Chipbranche. Dies trieb die Rekordrally der Aktien, die
schon länger vom Künstliche-Intelligenz-Hype beflügelt werden,
erstmals über die 200-Dollar-Marke. Über die Ziellinie ging die
Aktie 6,4 Prozent höher. Die Papiere der Branchenkollegen Lam
Research und KLA legten um jeweils
mehr als ein Prozent zu.
Mit deutlichen Kursausschlägen fielen die Papiere der
Kryptowährungsböse Coinbase auf, die mit unerwartet
starken Quartalszahlen punktete und erstmals seit zwei Jahren wieder
einen Gewinn erwirtschaftete. Die Aktien sprangen um 8,8 Prozent
nach oben.
Überraschend schwache Geschäftsziele lieferte dagegen der
Online-Lieferdienst Doordash , dessen Aktien um acht
Prozent in die Knie gingen. Keine guten Nachrichten sendete auch
Dropbox mit seinem Quartalsbericht. Dessen Papiere
brachen um 23 Prozent ein. Die Resultate und Begleitaussagen
deuteten nach gutem Lauf der Aktien auf eine negative Wendung des
Chance-Risiko-Profils hin, hieß es von Bank of America. Deren
Analyst Michael Funk stufte sie gleich doppelt auf "Underperform"
ab.
Der Rekordrally des Pharmakonzerns Eli Lilly verlieh
eine positive Analystenstudie mit einem Anstieg um 3,2 Prozent
weiteren Schwung. Das Unternehmen profitiert aktuell vom Hype um
seine neuartigen Diabetesmittel und Appetitzügler. Der
Morgan-Stanley-Analyst Terence Flynn spekuliert deshalb, dass Eli
Lilly bald zum elitären Club jener Konzerne mit einer
Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar gehören könnte. Auf
diesen Börsenwert kommen bislang nur große Techwerte.
Der Euro hat sich am Freitag nahe dem Vortagsniveau
bewegt, nachdem die Erzeugerpreise zunächst eine Berg- und Talfahrt
ausgelöst hatten. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei
1,0777 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den
Euro-Referenzkurs auf 1,0743 (Mittwoch: 1,0713) Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,9308 Euro.
Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für
zehnjährige Anleihen fiel zuletzt um 0,34 Prozent auf 109,80 Punkte.
Die Rendite der Staatspapiere mit dieser Laufzeit stieg im Gegenzug
auf 4,29 Prozent./tih/he