Aktien New York: Dow nur leicht schwächer nach US-Zinsaussagen
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Leitzinsentscheidung und Kommentare der
US-Notenbank Fed haben den Wall-Street-Index Dow Jones Industrial am
Mittwoch nur kurz leicht belastet. Schon rasch zeigte er sich wieder
auf Vortagesniveau. Zum Handelsstart war er allerdings noch knapp
unter 38 600 Punkte gestiegen und hatte erneut ein Rekordhoch
erreicht. Der S&P 500 und die technologiestarke Nasdaq-Börse zeigten
sich dagegen von Anfang an schwächer. Die Richtung der Indizes wurde
vor allem durch zahlreiche Unternehmensberichte bestimmt.
Der Dow zeigte sich rund eineinhalb Stunden vor dem Handelsschluss
mit 0,18 Prozent auf 38 396,96 Zählern im Minus. Für den zu Ende
gehenden Januar steuert er auf einen Aufschlag von knapp zwei
Prozent zu.
Der marktbreite S&P 500 verlor 0,99 Prozent auf
4876,37 Punkte und der Nasdaq 100 1,40 Prozent auf 17
231,82 Punkte. Für die Indizes bedeutet das ein Plus im Januar von
jeweils um die zweieinhalb Prozent. Vor allem der technologielastige
Nasdaq-Auswahlindex hatte sich 2023 um Längen besser geschlagen als
der Dow.
Wie erwartet ließ die Fed den Leitzins unverändert. Sie geht trotz
einer rückläufigen Inflation außerdem offenbar nicht von schnellen
Zinssenkungen aus. Eine Reduzierung der Leitzinsen sei so lange
nicht angemessen, bis man zuversichtlicher sei, dass sich die
Inflation nachhaltig in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels bewege, hieß
es. Allerdings nennen die Währungshüter - anders als bisher - auch
nicht mehr die Möglichkeit von Zinsanhebungen, was am Aktienmarkt
für Erleichterung sorgte.
Während vor allem die Aktien von Boeing den Dow
stützten, drückten am anderen Ende Technologiewerte. Boeing stiegen
zuletzt um 5,9 Prozent und profitierten davon, dass das
Schlussquartal 2023 nicht so schlecht gelaufen war wie befürchtet.
Einen Ausblick auf 2024 wagte der Flugzeugbauer aber noch nicht.
Apple , Salesforce , Microsoft, IBM
und Cisco waren im Dow die größten
Tech-Verlierer mit Verlusten zwischen 1,3 und 3,1 Prozent, wobei das
Hauptinteresse dem Softwaregiganten galt. Dieser hatte am Vorabend
seine Quartalszahlen bekannt gegeben, ebenso wie Alphabet
und AMD .
Microsoft hat Analysten zufolge zwar ein "solides
Quartal" hinter sich, doch hohe Belastungen durch die Integration
des Spiele-Entwicklers Activision Blizzard und wachsende
Investitionen in die Cloud- und KI-Infrastruktur kamen angesichts
des hohen Bewertungsniveaus der Aktie nicht bei allen Investoren gut
an. So konnte sich das Papier auf dem zum Handelsstart erreichten
Rekordhoch nicht halten und verlor 1,8 Prozent.
An der Nasdaq waren die A-Aktien und C-Aktien
von Alphabet mit jeweils um die 6,5 Prozent Minus die
größten Verlierer. Die Google -Mutter konnte im
vergangenen Quartal trotz eines erneut starken Wachstums im
Werbegeschäft mit den hohen Erwartungen nicht Schritt halten. Für
die AMD-Papiere ging es um 2,2 Prozent bergab, denn der
Chiphersteller enttäuschte mit seinem Ausblick.
Unter den kleineren Werten sorgten vor allem die Aktien von New York
Community Bancorp und Rockwell Automation
für herbe Enttäuschungen. Beide verfehlten mit ihrem
Quartalsergebnis die Erwartungen, wobei die Regionalbank sogar mit
einem Verlust im Schlussviertel 2023 negativ überraschte und nun die
Dividende kappen will. Für die Papiere des Automatisierungskonzerns
ging es zuletzt um 16 Prozent abwärts. NY Community Bancorp, die
zeitweise um 45 Prozent abgesackt waren, verloren zuletzt rund 37
Prozent.
Dass Medienmogul und Großaktionär Byron Allen Kreisen zufolge
Paramount Global komplett übernehmen will, bescherte
den Aktien der Mediengruppe einen Gewinn von zuletzt 7,8 Prozent.
Angeblich will er insgesamt 14,3 Milliarden US-Dollar auf den Tisch
legen./ck/he