ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Gute Tech-Nachrichten geben Kursen Schwung
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Erfreuliche Unternehmensnachrichten aus dem
Technologiesektor haben Europas Aktienmärkte zur Wochenmitte
beflügelt. Am Dienstagabend nach US-Börsenschluss hatte der
Streamingdienst-Anbieter Netflix die Anleger vor
allem mit seinem starken Kundenwachstum begeistert, am
Mittwochmorgen folgten der Chipausrüster ASML und der
Softwarekonzern SAP mit überzeugenden Zahlen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 baute nach einem
starken Auftakt seine Gewinne sukzessive aus und schloss 2,20
Prozent fester mit 4564,11 Punkten. Damit schaffte er es im noch
jungen Jahr wieder in positives Terrain. Für den französischen Cac
40 ging es am Mittwoch um 0,91 Prozent auf 7455,64
Punkte nach oben, während der britische FTSE 100 mit
7527,67 Zählern immerhin um 0,56 Prozent anzog.
Die Neuigkeiten der Technologieschwergewichte wischten die Sorgen
der Marktteilnehmer zumindest kurzfristig beiseite. "Die
Zurückhaltung der Anleger in den vergangenen Tagen in Sachen
Berichtssaison war zumindest mit Blick auf die Nachrichten von
Netflix und SAP nicht berechtigt", stellte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets fest.
"Beide Unternehmen haben abgeliefert und genau das im Gepäck, was
Anleger hören wollen."
Den ASML-Aktien bescherten die Zahlen an die Spitze des EuroStoxx 50
einen Kursprung von 9,7 Prozent. Sie erreichten zudem ein
Rekordhoch. Analysten hoben die unerwartet starke Entwicklung der
Auftragseingänge hervor. Nach einem Einbruch im vorangegangenen
Quartal hatten diese im Schlussquartal 2023 wieder deutlich
angezogen.
Direkt dahinter gewannen SAP 7,6 Prozent und erreichten ebenfalls
eine Bestmarke. Die Walldorfer wussten sowohl mit dem
Quartalsbericht als auch mit dem Ausblick zu überzeugen. Zudem will
SAP kräftig in das Wachstumsthema Künstliche Intelligenz (KI)
investieren. Der europäische Technologiewerte-Index
zog dank der beiden Schwergewichte um 4,9 Prozent an.
Rohstoffwerte waren erneut gefragt. Sie profitierten
damit einmal mehr von Nachrichten zum bedeutenden Rohstoffnachfrager
China. Die Notenbank des Landes lockert ihre Geldpolitik. Der
Mindestreservesatz für Banken soll Anfang Februar sinken.
Der Telekomsektor litt dagegen unter dem Kursrückgang
um 4,9 Prozent bei Ericsson . Hier belasteten
Abstufungen nach dem am Vortag veröffentlichten Quartalsbericht.
Auch Alstom sorgte für Verdruss. Die Aktien des
Herstellers von Schienenfahrzeugen fielen nach der Veröffentlichung
von Geschäftszahlen um 5,5 Prozent. Die Analysten der US-Bank
JPMorgan bemängelten die Umsatzentwicklung./gl/he