PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am
Mittwoch von den starken Gewinnen des Technologiesektors profitiert.
Am Vorband hatte er US-Streamingdienst Netflix
positiv überrascht mit seinen Geschäftszahlen, am Mittwoch
überzeugten in Europa ASML und SAP. Nach der verhaltenen Entwicklung
am Vortag zog der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
gegen Mittag um 1,48 Prozent auf 4532,13 Punkte an. Für den
französischen Cac 40 ging es um 0,63 Prozent auf
7434,28 Punkte nach oben, während der britische FTSE 100
mit 7508,03 Zählern um 0,3 Prozent anzog.
Die Neuigkeiten der Technologieschwergewichte wischten die Sorgen
der Marktteilnehmer zumindest kurzfristig weg. "Die Zurückhaltung
der Anleger in den vergangenen Tagen in Sachen Berichtssaison war
zumindest mit Blick auf die Nachrichten von Netflix und SAP
nicht berechtigt", stellte Kapitalmarktstratege
Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets fest. "Beide Unternehmen haben
abgeliefert und genau das im Gepäck, was Anleger hören wollen."
Die deutlichen Kursgewinne der Aktien des Chipindustrieausrüsters
ASML und des Softwarekonzerns SAP trieben den
Technologiesektor nach oben. Die Aktie des niederländischen
Halbleiterausrüsters kletterten um 6,6 Prozent. Analysten hoben die
unerwartet starke Entwicklung der Auftragseingänge hervor. Nach
einem Einbruch im vorangegangenen Quartal waren diese im vierten
Quartal wieder deutlich angezogen.
Für den SAP-Kurs ging es ähnlich stark nach oben. Europas größter
Softwarehersteller will in einem Großumbau die Geschäfte mit
Künstlicher Intelligenz (KI) pushen. Von dem Vorhaben seien rund
8000 Mitarbeitende betroffen, hatte das Dax-Schwergewicht
überraschend mitgeteilt. Die Walldorfer hatten vor
rund einem Jahr bereits 3000 Jobs gestrichen, um sich schlanker
aufzustellen und sich wieder mehr auf das angestammte Kerngeschäft
rund um die Software zur Unternehmenssteuerung zu konzentrieren.
Rohstoffwerte waren erneut gefragt. Sie profitierten damit einmal
mehr von Nachrichten zu dem bedeutenden Rohstoffnachfrager China.
Die Notenbank des Landes lockert ihre Geldpolitik. Der
Mindestreservesatz für Banken soll Anfang Februar sinken.
Der Telekomsektor litt dagegen unter den Abgaben von Ericsson
. Herabstufungen nach dem enttäuschenden
Quartalsbericht am Vortag belasteten die Aktie, die um 4,4 Prozent
nachgab. Auch Alstom sorgten für Verdruss. Die Aktie
des Herstellers von Schienenfahrzeugen fiel nach der
Veröffentlichung von Geschäftszahlen um 5,8 Prozent. Die Analysten
von der Bank JPMorgan bemängelten die Umsatzentwicklung./mf/mis