dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 16.01.2024 - 15.15 Uhr
US-Investmentbank Goldman Sachs verdient mehr als erwartet
NEW YORK - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat im
Schlussquartal 2023 trotz unerwartet hoher Kosten überraschend viel
Gewinn gemacht. Unter dem Strich fuhr das Geldhaus einen auf die
Aktionäre entfallenden Gewinn von 1,9 Milliarden US-Dollar (1,7 Mrd
Euro) ein, wie es am Dienstag in New York mitteilte. Das war gut die
Hälfte mehr als ein Jahr zuvor und auch mehr, als Experten zuvor
geschätzt hatten. Während die Zinserträge um gut ein Drittel
zurückgingen und auch das Investmentbanking sowie das Geschäft mit
Anleihen, Währungen und Rohstoffen weniger abwarfen, verdiente
Goldman vor allem in der Vermögensverwaltung und mit dem
Aktienhandel deutlich mehr. Das machte die um fünf Prozent
gestiegenen Gesamtkosten wett. Die Aktie legte vorbörslich in den
USA um 1,7 Prozent zu, weil der Konzern auch bei den Gesamterträgen
besser abschnitt als gedacht.
Morgan Stanley verdient sowohl im Schlussquartal als auch im
Gesamtjahr weniger
NEW YORK - Nicht zuletzt eine millionenschwere Zahlung an die
US-Behörden hat der US-Bank Morgan Stanley das
Schlussquartal 2023 verhagelt. Der im vierten Quartal auf die
Anteilseigner entfallende Gewinn betrug 1,4 Milliarden US-Dollar
(knapp 1,3 Mrd Euro), wie das Geldhaus am Dienstag in New York
mitteilte. Das waren 35 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Dabei belastete auch die fast eine Viertelmilliarde Dollar teure
Einigung mit der US-Staatsanwaltschaft, um eine Untersuchung rund um
Handelspraktiken aus dem Weg zu räumen. Im Gesamtjahr drückten zudem
höhere Rückstellungen für mögliche Kreditrisiken sowie das
schwächelnde Investment- und Beratungsgeschäft auf den Gewinn. Die
Aktie lag vorbörslich im US-Handel aber gut ein Prozent im Plus.
ROUNDUP 2: Hugo Boss enttäuscht 2023 mit operativem Ergebnis -
Kursrutsch
METZINGEN - Trotz der mauen Konsumstimmung hat der Modehändler Hugo
Boss 2023 einen Umsatzrekord erzielt. Das vierte
Quartal war dabei das umsatzstärkste in der Geschichte des
Unternehmens. Vor allem in China machte Hugo Boss zum Jahresende
kräftig an Boden gut. Der Markenumbau trägt Früchte. Die zuvor schon
zweimal angehobene Prognosespanne für 2023 hat das MDax-Unternehmen
damit am oberen Ende erreicht. Das operative Ergebnis
fiel indes schwächer als gemeinhin gedacht aus und kam bei den
Anlegern an der Börse nicht gut an. Die Aktien brachen daraufhin
ein.
ROUNDUP: Drägerwerk erwartet moderateren Zuwachs - deutlich höhere
Dividende
LÜBECK - Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk
rechnet nach einem deutlichen Umsatzanstieg 2023 im
laufenden Jahr nur noch mit einem moderaten Wachstum. 2023 habe
Drägerwerk von Nachholeffekten im Zuge einer verbesserten
Lieferfähigkeit sowie einer Nachfragewelle nach Beatmungsgeräten in
China zu Beginn des Jahres profitiert, teilte der Konzern am
Montagabend überraschend in Lübeck mit. Diese beiden Effekte fehlten
im laufenden Geschäftsjahr. Die Aktie drehte im frühen
Dienstaghandel nach Kursverlusten zum Handelsstart ins Plus. Sie
legte zuletzt um rund zwei Prozent zu.
Marktforscher: Apple 2023 erstmals Nummer eins im Smartphone-Markt
NEEDHAM - Apple hat nach Berechnungen von
Marktforschern erstmals ein Jahr als weltgrößter Smartphone-Anbieter
abgeschlossen. Mit 234,6 Millionen iPhones verdrängte der US-Konzern
2023 nach mehr als zehn Jahren Samsung von der
Spitze, wie die Analysefirma IDC in der Nacht zum Dienstag
mitteilte. Samsung kam auf 226,6 Millionen abgesetzte Smartphones.
ROUNDUP: Verbio senkt Prognose wegen niedriger Absatzpreise - Aktie
rutscht ab
LEIPZIG - Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio
streicht seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr zusammen.
Die Quotenpreise für Ethanol und Treibhausgasminderung (THG) blieben
unter Druck, teilte das Unternehmen am Montag kurz vor
Handelsschluss überraschend in Leipzig mit. In der Folge erwartet
das Management nun eine höhere Nettoverschuldung und weniger
operativen Gewinn als zuletzt. Der Kurs rutschte schon am Vorabend
ab und gab am Dienstag weiter nach.
DocMorris erzielt 2023 trotz Schlussspurt weniger Umsatz
STECKBORN - Die Online-Apotheke DocMorris hat im
vergangenen Jahr weniger umgesetzt. Gegen Jahresende zogen die
Verkäufe allerdings deutlich an. Mit Blick nach vorne liegt der
Fokus auf dem E-Rezept in Deutschland. Der Umsatz sank 2023 in
Lokalwährungen um 7,4 Prozent auf 1,04 Milliarden Franken, wie
DocMorris am Dienstag mitteilte. Die Zahlen übertrafen die
Erwartungen der Analysten leicht. Die Rivalin von Redare Pharmacy
hatte einen Umsatzrückgang "im hohen einstelligen
Prozentbereich" in Aussicht gestellt.
Vodafone und Microsoft vereinbaren umfassende KI-Partnerschaft
LONDON/REDMOND - Der britische Telekomkonzern Vodafone
und der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft
haben eine weitreichende strategische Partnerschaft
zu Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) geschlossen. Die
Vereinbarung habe eine Laufzeit von zehn Jahren, teilten die beiden
Unternehmen am Dienstag mit.
Volkswagen zieht auf deutschem E-Automarkt an Tesla vorbei
FLENSBURG - Volkswagen ist vergangenes Jahr auf dem
deutschen E-Automarkt an Tesla vorbeigezogen. 2023
wurden rund 70 600 reine VW -Stromer neu zugelassen,
wie das Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) am Dienstag mitteilte. Das sei
ein Plus von 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der
Neuzulassung von Tesla-Fahrzeugen lag mit fast 63 700 deutlich unter
dem Vorjahreswert (minus 9 Prozent). Das reichte nur für den zweiten
Rang.
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