ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax gleicht Verlust der Vorwoche nahezu aus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Angeschoben von US-Konjunkturdaten hat der Dax
am Freitag seine Vortagesverluste ausgebügelt und die
zweite Handelswoche im neuen Jahr versöhnlich abschlossen.
Nach wieder leicht anziehenden Verbraucherpreisen in den USA am
Donnerstag hätten schwächer als erwartet ausgefallene Erzeugerpreise
die Stimmung an der Börse wieder aufgehellt, kommentierte
Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets das Auf und Ab
im deutschen Leitindex. "Denn weiter fallende Erzeugerpreise deuten
wiederum auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends in der allgemeinen
Preisentwicklung hin, was zeitnahe Zinssenkungen wieder
wahrscheinlicher macht." Der Auftakt der US-Berichtssaison mit
ersten Quartalsbilanzen großer Banken hatte hierzulande wenig
Einfluss.
Der Dax beendete den Tag mit plus 0,95 Prozent auf 16 704,56 Zähler.
Auf Wochensicht bedeutet dies einen Gewinn von 0,7 Prozent. In der
ersten Woche des neuen Jahres hatte er fast ein Prozent eingebüßt,
was viele Börsianer als schlechtes Omen für das Gesamtjahr werteten.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es an diesem
Freitag um 0,87 Prozent auf 26 296,91 Punkte hoch. Europaweit war
die Stimmung ebenfalls freundlich, während sich die wichtigsten
US-Indizes unweit ihrer Vortagsschlussstände zeigten.
Im Blick standen am frühen Nachmittag mehrere Quartalsbilanzen
großer US-Banken, allen voran die von JPMorgan .
Insgesamt hinterließen die Zahlen der Banken gemischte Eindrücke.
JPMorgan jedoch konnte überzeugen und auch der Ausblick kam bei den
Anlegern gut an. Nach zunächst kräftigen Kursausschlägen, schlossen
die Aktien der Deutschen Bank jedoch 1,2 Prozent
tiefer, während die der Commerzbank nahezu
unverändert aus dem Handel gingen.
Der Flugzeugbauer Airbus lieferte im vergangenen Jahr
trotz angespannter Lieferketten deutlich mehr Verkehrsflugzeuge aus
als sein kriselnder US-Konkurrent Boeing . Zugleich
bestellten Kunden mehr als 2000 neue Airbus-Jets - ein
Branchenrekord. Das trieb auf die Airbus-Aktie mit plus 3,6 Prozent
auf etwas über 149 Euro auf ein Rekordhoch.
Die Papiere des Sport- und Geländewagenbauers Porsche AG
setzten dagegen ihre Talfahrt fort und erreichten bei
74,80 Euro ein Rekordtief. Zwar wurden 2023 etwas mehr Fahrzeuge
verkauft und der Absatz wuchs in fast allen Weltregionen, doch im
wichtigsten Automarkt China brach er ein.
Ein Militärschlag der USA und Großbritanniens gegen die
Huthi-Rebellen im Jemen sorgte für steigende Kurse im
Rüstungssektor. Die Schläge erfolgten in der Nacht zum Freitag als
Reaktion auf wiederholte Angriffe der vom Iran unterstützten Huthis
gegen Schiffe im Roten Meer. Der Rüstungssektor reagiert für
gewöhnlich mit deutlichen Kursaufschlägen bei kriegerischen
Auseinandersetzungen. Rheinmetall erreichten bei
etwas über 316 Euro ein Rekordhoch und schlossen mit plus 2,5
Prozent leicht darunter. Im MDax legten Hensoldt um
5,2 Prozent zu.
Im Nebenwerte-Index SDax sackten die Papiere von
Südzucker nach einer negativen Studie von Warburg
Research um 6,2 Prozent ab. Analyst Oliver Schwarz hatte seine Kauf-
in eine Verkaufsempfehlung gewandelt. Mit Blick auf die
Geschäftsentwicklung der Ethanol-Tochter Cropenergies
sowie im Zuckersegment erwartet er eine Erosion der Gewinne des
Zuckerkonzerns.
An den Börsen Europas war die Stimmung insgesamt ähnlich freundlich
wie im Dax. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
stieg um 0,85 Prozent auf 4480,02 Punkte. An den Länderbörsen in
Paris und London wurden ebenfalls Gewinne verbucht. In den USA gab
der Dow Jones Industrial zuletzt um 0,5 Prozent nach,
der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,2 Prozent.
Der Euro kostete am frühen Abend 1,0954 Dollar. Die
Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0942
(Donnerstag: 1,0987) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9139
(0,9101) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,21 Prozent am Vortag auf
2,18 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11
Prozent auf 126,27 Punkte. Der Bund-Future verlor
0,02 Prozent auf 135,72 Punkte./ck/he