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Europäische Börsen sollten freundlich in Verfallstag starten

Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte dürften am Freitag nach zwei Verlusttagen in Folge gestützt auf positive Vorgaben aus den Vereinigten Staaten wieder zulegen. Der Future auf den Euro-Stoxx-50 gewann bis 8.10 Uhr ein Prozent gegenüber dem europäischen Handelsschluss vom Vortag. Den Londoner FT-SE-100 taxierte Finspreads knapp ein Prozent höher bei 5.586 Punkten. Zum Wochenausklang dürfte vor allem der grosse Verfall von Optionen und Futures, dem sogenannten "Hexensabbat, an den Terminbörsen den Takt an den Märkten angeben. An der Eurex verfallen zur Mittagsauktion Futures und Optionen auf Aktienindizes und zur Schlussauktion die Aktienderivate, was teilweise grössere Kursausschläge in einzelnen Werten zur Folge hat. Zudem stehen am Nachmittag erneut wichtige Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten an.

Gestützt auf Kursgewinne im späten Geschäft an der Wall Street werden auch die deutschen Aktienindizes am Freitag im Plus erwartet. Der X-DAX als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand um 8.05 Uhr bei 6.303 Punkten um 0,85 Prozent über dem Xetra-DAXschluss vom Vortag. Der Leitindex hatte in den vergangenen Tagen seinen Anstieg seit Ende August gestoppt und sich in engen Spannen etwas konsolidiert.

SAP zählten im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz mit einem Aufschlag von anderthalb Prozent zu den Favoriten. Sie profitierten laut Händlern von guten Zahlen des US-Wettbewerbers Oracle. Der Softwarekonzern aus den USA hat im Auftaktquartal seines Geschäftsjahres nicht nur die eigenen Prognosen übertroffen, sondern auch die der Marktbeobachter.

Lufthansa erholten sich am Morgen mit dem Markt. Händler verwiesen am Morgen aber auf Aussagen der Swiss, die vom Vorabend kurz vor Börsenschluss bekannt wurden. Die Schweizer Tochter leide unter der Stärke des Franken, hiess es. Einem Börsianer zufolge scheint dies die positive Entwicklung der Verkehrszahlen bei den Schweizern aufzuzehren. Das könnte etwas auf die Stimmung für die Aktien der Lufthansa drücken, sagte ein Händler.

Aktien von Hochtief dürften unterdessen mit dem Übernahmeangebot von ACS im Fokus der Anleger bleiben. Der Chef des spanischen Baukonzerns betonte, dass es kein erhöhtes Angebot für Hochtief geben werde. Zudem habe das Unternehmen keine Eile, das Ziel von mehr als 50 Prozent der Anteile zu erreichen.

Auch TUI-Aktien sollten laut Händlern im Auge behalten werden. Ein Börsianer verwies auf einen Bericht über die Zukunft von Hapag-Lloyd. Demnach könne sich das Albert Ballin-Konsortium als Mehrheitsaktionär der Hamburger Reederei bislang nicht mit den IPO-Plänen von TUI-Chef Michael Frenzel anfreunden. Vielmehr wollten sie zunächst an einer Erholung partizipieren. Eine Aufstockung der Hapag-Anteile sei ebenfalls nicht geplant. (APA)