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Börse Frankfurt im Eröffnungshandel fester

Die meisten deutschen Aktien sind am Donnerstag mit moderaten Kursgewinnen in den Handel gestartet. Der DAX stieg in den ersten Minuten um 0,19 Prozent auf 6.273,69 Punkte. Der Leitindex hatte zuletzt etwas durchgeatmet und am Vortag 0,22 Prozent verloren, steht aber fast sechs Prozent höher als Ende August. Der MDAX mittelgroßer Werte legte zuletzt 0,44 Prozent auf 8.771,08 Punkte zu. Der Auswahlindex für Technologiewerte TecDAX gewann 0,09 Prozent auf 775,64 Punkte.

Es gebe für den Gesamtmarkt keine entscheidend neuen Impulse und somit dürften sich Anleger vor einer ganzen Flut wichtiger US-Konjunkturdaten am Nachmittag weiter zurückhalten, sagten Börsianer. Allerdings würden einige Einzelwerte durch Nachrichten uns Spekulationen am Morgen stark bewegt. Am Nachmittag werden aus den USA die Erzeugerpreise und der Philly-Fed-Index erwartet, der das Geschäftsklima in der Region Philadelphia abbildet. Die Vorgabe der Wall Street gibt unterdessen auch keinen starken Impuls. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrials gewann 0,09 Prozent seit dem Vortagesschluss auf Xetra. Der Nikkei-225-Index gab in Tokio 0,07 Prozent ab.

Hochtief rückten am Morgen in den Fokus. Die Aktien sprangen wegen Spekulationen auf ein Übernahmeangebot mit plus 6,85 Prozent auf 60,17 Euro an die MDax-Spitze. Der spanische Baukonzern ACS bereitet der spanischen Zeitung "ABC" zufolge den Kauf der restlichen Anteile an dem Essener Baukonzern - an dem ACS bereits knapp 30 Prozent hält - vor. Den Hochtief-Eignern sollen der Zeitung zufolge Aktien des spanischen Unternehmens im Tausch für Hochtief angeboten werden. Die Spekulation ist Händlern zufolge nicht neu und zuletzt waren Ende August entsprechende Gerüchte in der australischen Presse wieder aufgekommen. Allerdings sei die Aktie von ACS ausgesetzt worden, was der Spekulation auf die Ankündigung einer Transaktion neue Nahrung verleihe. Weder ACS noch Hochtief wollten am Morgen den Bericht der Zeitung kommentieren.

Im DAX kletterten die Anteile am Mischkonzern Siemens mit plus 2,98 Prozent auf 78,05 Euro an die Spitze. Händler verwiesen auf mehrere positive Analystenstimmen und einen Auftrag aus Oman als positive Impulsgeber. Goldman Sachs hat die Aktien auf "Conviction Buy" gehoben und das Kursziel von 120,00 auf 126,00 Euro erhöht. Die Bewertung der Aktien spiegle das Wachstums- und Ausschüttungspotenzial des Mischkonzerns nicht adäquat wider, schrieb Analyst Tim Rothery. Morgan Stanley hob die Aktien auf "Overweight" hoch.

Aktien der Deutschen Post reagierten mit minus 0,07 Prozent auf 13,45 Euro unterdessen leicht negativ auf einen Pressebericht. Postkunden können der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge im kommenden Jahr mit niedrigeren Portopreisen rechnen, so dass der Deutschen Post ein weiterer Rückgang der Einnahmen aus dem Briefgeschäft drohe. "Nach der geltenden Berechnungsformel müssten wir unsere Preise im Durchschnitt sogar senken", zitiert die Zeitung einen Postsprecher. Heino Ruland von Ruland Research sagte: "Erst kürzlich hat die Post Portoerhöhungen gefordert, um dem Wettbewerb von Unternehmen mit niedrigeren Lohnkosten zu begegnen - somit wirkt der Bericht negativ auf den Kurs und das Briefgeschäft dürfte künftig leiden."