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Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten: Den Spielverderber gibt's nicht

Heute kann uns Deutschland nicht in die Suppe spucken. Bleibt nur die Frage, ob die heutigen US-Konjunkturdaten mit ähnlich positiven Überraschungen aufwarten können, wie gestern. Wobei, so toll war gestern auch nicht: Der Einzelhandelsumsatz im August stieg 0,4 statt 0,3 Prozent. Dafür wurde der Juli von 0,4 auf 0,3 revidiert. Aber wenigstens hatten wir nach zwei Minus-Monaten zwei mit positiven Vorzeichen.

Spielverderber des Tages war die Ausblickskomponente des ZEW-Index, die ins Minus drehte – ein Rückgang war erwartet, aber bei weitem nicht ins Minus. Dafür verbesserte sich die Einschätzung der aktuellen Lage über den Erwartungen.

Heute kommt um 14.30 Uhr aus den USA der Empire State Index für September, um 15.15 Uhr die Industrieproduktion im August, was die Kapazitätsauslastung mit sich zieht. Der Empire rappelte sich zuletzt nach einem Absturz wieder auf und wird das wohl weiter tun. Die doch starken 1,0 Prozent aus dem Juli dürfen wir uns aufgrund der August-Vorlaufindikatoren bei der Industrieproduktion nicht erwarten, ein Plus aber schon. Damit hätte die Kapazitätsauslastung dann ein Niveau von rund 75 Prozent. Immer noch deutlich unter dem langjährigen Schnitt von knapp 81 Prozent. Heisst keine Inflationsgefahr, aber auch keine Investitionserfordernisse auf Unternehmensseite.

Apropos Unternehmen. Next berichtet Quartalszahlen. Und bei Kapsch steht die Entscheidung über einen Riesenauftrag an. Bei den Banken gilt es abzuwarten, wann echte Basel-III-getriebene Updates kommen. Bei SBO stehen tendenziell positive Analysen an, da der jüngste Zukauf gewinnsteigernd sein wird. Und weil es spät kam: JoWooD will seine verschobenen Quartalszahlen per Monatsende veröffentlichen. Und hat endlich zugegeben, dass „Yoga“ ein Ladenhüter ist. Nicht bös sein, ich hab das Spiel einmal im Test gesehen, ich hätte es mir nicht einmal in den Laden gelegt. Später kam per APA auch folgendes: „Die kroatische Regierung scheint für fünf der sechs zu privatisierenden Schiffswerften eine Lösung gefunden zu haben. Die Werft "3. Maj" in Rijeka dürfte an Mirko Kovats' Konzern A-Tec verkauft werden, berichtete der staatliche TV-Sender "HTV" unter Berufung auf Regierungskreise.

Europas Konjunkturfront besteht aus Folgeschätzungen der VPIs für August. Von Italien und der Eurozone.

Apropos Folge: Das Hauptaugenmerk aus heimischer Sicht gilt weiter dem Kampf des ATX mit der 200-Tageslinie (2497 Punkte). Die bald ein starkes Kaufsignal generieren könnte, denn von unten nähern sich der 15- (2459 Punkte) sowie 50-Tageslinie (2439 Punkte) – beide mit steigender Tendenz. Wenn sie von unten schneiden ... für Charttechniker eine allerliebste Formation.

Schönen Tag

Was bisher geschah: 25. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20.

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.