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Börse Express Kommentar: Unverbindlichkeit gewinnt nie

Die Nabucco-Eigner freuen sich. Heute unterzeichneten Vertreter des Konsortiums mit EIB, EBRD und IFC eine formelle Vereinbarung. Darin geben die drei Finanzinstitutionen eine indikative Finanzierungszusage von insgesamt 4 Mrd. Euro für das Projekt ab. Das sind rund die Hälfte der geschätzten Investitionskosten. Das Projekt zur Errichtung der geplanten Gaspipeline unter Federführung der OMV, das Gas aus dem kaspischen Raum unter Umgehung Russlands nach Europa bringen soll, ist wieder einen Schritt weiter - wenn auch wieder einmal einen unverbindlichen. So wie das gesamte Projekt immer unverbindlicher zu werden droht. Nur zur Erinnerung: Die entsprechende Projektgesellschaft wurde am 24. Juni 2004 ins Firmenbuch eingetragen. Heute, mehr als sechs Jahre später, haben wir sechs Partner, keine fixe aber dafür indikative Finanzierungszusagen und vor allem keinerlei fixe Lieferanten, die das Projekt mit Gas füllen würden. Dafür Lieferanten, die in den sechs Jahren vom Vor-Planungs- bis zum Planungsstadium von Russland oder China bearbeitet werden konnten: Russland verteidigt sein Pipeline-Monopol mit Klauen und Zähnen. Und China braucht den Rohstoff einfach für sich. Jeder hat seine Interessen und vertritt diese auch nach aussen. Das ist etwas, das man in Europa vergebens sucht. Damit sind wir auf dem besten Weg, die Opern-Geschichte neu zu schreiben: Nabucco - die Unverbindliche ...

Aus dem Börse Express vom 6. September