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RZB-Börsenradio: Alle wichtigen Börsen verlieren zwischen 1,5 und 2 Prozent

Ein Tag für Pessimisten: "Wir befinden uns zwischen Todeskreuz und Hindenburg-Omen", lautete das Resümee im RZB-Börsenradio. Vom Todeskreuz (beim S&P-500-Index) wird gesprochen, wenn die Kurve des 50-Tage-Durchschnitts die Kurve des 200-Tage-Durchschnitts von oben schneidet. Das Hindenburg-Omen hatte der Börse Express am Dienstag ausführlich dargestellt:
http://www.be24.at/blog/entry/645942

Der Wiener ATX schloss bei 2413 Punkten, das ist ein Minus von 1,65 Prozent bzw. von mehr als 40 Einheiten. Ganz oben steht Telekom Austria mit +1,20 Prozent (auf 10,14 Euro), bwin gewinnt 0,27 und die Österreichische Post hatte einen kleinen Gewinn von 0,02 Prozent. Die grössten Verlierer im ATX waren die RHI AG mit -3,51 (20,37), Schoeller-Bleckman verliert 3,7% (39,78) und die Zumtobel AG verzeichnete ein Minus von 4,8 Prozent.

Dienstag kamen in Österreich viele Unternehmensnachrichten. Bei der Lenzing AG stieg der Umsatz um fast 44 Prozent auf 847 Mio. Euro. Der operative Gewinn entwickelte sich noch dynamischer und zwar von 15,4 auf 108,6 Mio. Euro. Damit blickt der Fasererzeuger auf "das beste Halbjahr der Unternehmensgeschichte" zurück, bestätigt CEO Peter Untersperger im RZB-Börsenradio. "Wir haben nichts liegen gelassen." Ein Mix aus Preissteigerungen und erhöhter Produktion sowie Einsparungen in Höhe von etwa 20 Mio. Euro hätten den überproportionalen Ergebniszuwachs ermöglicht.

Das vor der Übernahme durch conwert stehende Immobilienunternehmen Eco business hat im ersten Halbjahr 9,55 Mio. Euro verdient. Eco Business profitierte vom verbesserten Marktumfeld in Österreich und Deutschland, im Berichtszeitraum konnte das Betriebsergebnis von -8,3 auf +19,85 Mio. Euro "gedreht" werden. Im zweiten Halbjahr strebt Eco wegen der "immer noch leicht angespannten Marktsituation" keine grossen Entwicklungsprojekte an und will das Finanzergebnis weiter verbessern.

Die Pankl-Gruppe erwirtschaftete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 mit 67,3 Mio. Euro einen um sieben Prozent geringeren Konzernumsatz als ein Jahr zuvor. Im Vergleich mit dem Vorquartal jedoch zeichnete sich eine deutliche Trendwende ab: Der Quartalsumsatz konnte um 11,3 Prozent auf 22,2 Mio. Euro gesteigert werden. Das war hauptsächlich auf die Belebung im Geschäftsbereich High Performance zurückzuführen, erklärt CEO Wolfgang Plasser im RZB-Börsenradio. Insgesamt rechnen die Steirer für 2009/10 mit einem Umsatz, der "geringfügig" unter dem Vorjahresniveau liegen wird. Die im Vorjahr eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen würden sich aber weiterhin positiv auf das Ergebnis auswirken.

Der DAX schloss am Dienstag bei 5935 Punkten, das ist ein Minus von 1,26 Prozent. Trotzdem gab es zwei Gewinner im DAX: Beiersdorf mit +0,73 und Fresenius Medical Care gewinnt 0,36 Prozent. Unten zu finden waren am Dienstag die Commerzbank mit -2,5 Prozent. Infineon verliert drei und HeidelbergCement -4,95 Prozent.

Kabel Deutschland hat im ersten Geschäftsquartal 2010/11 (bis 30. Juni) vor allem von einer hohen Nachfrage nach seinen Internet- und Telefondiensten profitiert. Der Umsatz des grössten deutschen Kabelnetzbetreibers stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs um 6,1 Prozent auf 389,5 Mio., das operative Ergebnis wuchs um 11,2 Prozent auf 176,2 Mio. Euro.

Der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche hat mit seinem umsatzstarken Krebs-Medikament Avastin in Grossbritannien einen Rückschlag erlitten. Die zuständige Behörde NICE lehnte das Medikament am Dienstag trotz eines neuen Preisvorschlags des Herstellers für den Einsatz bei fortgeschrittenem Darmkrebs erneut als zu teuer ab.

Der Euro-Stoxx-50 beendete den Handel mit einem Minus von 1,74 Prozent bei 2614 Zählern. Der Londoner FTSE 100 ging bei 5.155 Punkten mit -1,51 Prozent aus dem Handel.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
http://www.rzb.at/boersenradio

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