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GM: Chef nimmt Hut - Autokonzern geht mit Gewinnen Richtung Börse
Der Chef des US-Autobauers General Motors (GM), Ed Whitacre, hat am Donnerstag seinen Rücktritt angekündigt. Der 69-jährige Texaner ("Big Ed"), der als harter Sanierer bekannt ist, will den Vorstandsvorsitz zum 1. September abgeben. Nachfolger an der Spitze der Opel-Mutter soll Verwaltungsratsmitglied Daniel Akerson werden. Akerson ist Chef des weltweit tätigen Finanzinvestors Carlyle Group. Whitacre, der das Amt des Vorstandschefs erst Ende 2009 übernommen hatte, bleibt bis Ende dieses Jahres Chef des Verwaltungsrats.
GM hatte wenige Stunden vor der Rücktrittsankündigung ein positives Quartalsergebnis bekanntgegeben. Von April bis Ende Juni verbuchte der Autobauer 1,33 Mrd. Dollar (1,02 Mrd. Euro) Gewinn. Der Konzern war erst Anfang des Jahres nach langer Durststrecke in die Gewinnzone zurückgekehrt und hatte das erste Quartal mit einem Überschuss von 865 Mio. Dollar abgeschlossen.
"Ich denke, wir haben das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten", sagte Whitacre. Sein Nachfolger Akerson sei beim Umbau von GM in jeder Phase eingebunden gewesen. "Er ist die absolut richtige Wahl", lobte Whitacre. Beide Manager kommen aus der Telekom-Branche. Whitacre war früher Chef bei AT&T, Akerson hatte Führungspositionen bei MCI.
Den im vergangenen Jahr geplanten Verkauf der Tochter Opel an den Autozulieferer Magna International hatte Whitacre als Verwaltungsratschef nach monatelangem Verhandlungspoker gestoppt. Nach internen Machtkämpfen übernahm der Texaner schließlich am 1. Dezember den Vorstandsvorsitz von Fritz Henderson, der für den Opel-Verkauf war.
Die US-Regierung rettete den Autokonzern im vergangenen Jahr mit rund 52 Milliarden Dollar aus der Insolvenz. Davon flossen 43,3 Milliarden Dollar in Unternehmensanteile. GM gehört zu 61 Prozent dem Staat. Die Regierung will GM an die Börse bringen, um sich einen Teil des Geldes zurückzuholen. 6,7 Milliarden Dollar hat der Konzern bereits zurückgezahlt.
GM fährt somit ein Jahr nach seiner Insolvenz wieder Milliardengewinne ein. Damit hat der US- Konzern seine tiefe Krise überwunden und strebt zurück an die Börse. Erst zu Jahresbeginn war der US-Konzern in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. GM war auf allen Märkten erfolgreich - außer in Europa. Das Geschäft mit Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall bringt weiter Verluste.
"Ich bin sehr zufrieden mit unseren Fortschritten", sagte Finanzchef Chris Liddell am Donnerstag in Detroit. Auch für das Gesamtjahr ist er zuversichtlich: "Ich erwarte, dass das Jahr solide profitabel wird." Es könne allerdings sein, dass die zweite Jahreshälfte nicht ganz so glanzvoll verlaufen werde.
Vor einem Jahr, zu Zeiten der Insolvenz, hatte die alte GM noch einen Megaverlust von 12,9 Mrd. Dollar eingefahren. Der Staat musste rettend eingreifen und mit milliardenschweren Hilfen das Unternehmen vor der Pleite bewahren. GM verschwand von der Börse. Mittlerweile laufen die Vorbereitungen für eine Rückkehr aufs Parkett auf Hochtouren. Bereits an diesem Freitag könnte der Konzern erste Details verraten. Der Börsengang selbst passiert frühestens im Herbst.
Der Zeitpunkt scheint bestens gewählt. Derzeit boomt das Geschäft. Der Umsatz stieg um 44 Prozent auf 33,2 Mrd. Dollar. Vor allem in Nordamerika und in Asien kommt das Unternehmen mit der Produktion kaum hinterher.
Dagegen läuft es bei den europäischen Töchtern Opel und Vauxhall weiter schwach. Sie verkauften nach dem Auslaufen der staatlichen Absatzhilfen weniger Autos als vor einem Jahr. Während der anhaltenden Debatten um mögliche Staatshilfen zur Rettung des Autobauers entschieden sich im ersten Halbjahr deutlich weniger Autokäufer für einen Opel oder Vauxhall. Insgesamt verkaufte der Hersteller 608.000 Fahrzeuge nach 645.000 im Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil fiel nach den Angaben im ersten Halbjahr von 9,1 Prozent in 2009 auf nun 8,6 Prozent.
Immerhin konnte GM Europe seinen Verlust auf operativ 160 Mio. Dollar eindämmen. Zum Jahresauftakt hatte GM in Europa noch 477 Mio. Dollar verloren, Ende vergangenen Jahres sogar 799 Millionen Dollar. Europachef Nick Reilly will Opel 2011 aus der Verlustzone führen, 2012 soll der Hersteller wieder gutes Geld verdienen. Liddell betonte: "Wir waren nahe an einem Break-Even in Europa." Die Restrukturierungskosten hätten einen Gewinn letztlich verhindert.
Opel-Chef Nick Reilly versprach den Mitarbeitern am Donnerstag: "Wir haben mit der Umsetzung unseres Restrukturierungsplans große Fortschritte gemacht - damit kann Opel/Vauxhall in der europäischen Fahrzeugindustrie wieder ganz nach vorne fahren." Die Unsicherheit der letzten Monate sei weitgehend überwunden: "Die Wolken haben sich gelichtet und wir können uns auf eine erfolgreiche Zukunft freuen."
Nun gehe es darum, das Image der Marke zu verbessern und Marktanteile zurückzugewinnen. Dann könne Opel wieder profitabel werden. Nach früheren Angaben will Opel seinen Absatz von rund 1,2 Millionen Fahrzeugen 2009 auf fast 1,7 Millionen Autos 2014 steigern.
GM hat die Wende ironischerweise vor allem der Insolvenz zu verdanken. Denn dabei hatte der Konzern die Bürden der Vergangenheit abstreifen können: veraltete Werke, hohe Schulden und überbordende Kosten für Gesundheit und Pensionen. Damit schlagen sich jetzt die Alteigner und früheren Geldgeber herum, die Verlierer der Operation.
Bei der neuen GM räumte der scheidende Konzernchef Whitacre weiter kräftig auf: Er stampfte mehrere US-Marken ein, verkaufte die schwedische Tochter Saab und fährt in Europa einen Sparkurs. Gleichzeitig pumpte er Geld in neue Modelle. Neben dem Bau der in Nordamerika beliebten Pick-Up-Trucks und massigen Geländewagen versucht sich GM als Vorreiter bei Elektroautos zu positionieren. Der Chevrolet Volt kommt Ende des Jahres auf den US-Markt und Ende 2011 als Opel Ampera nach Europa. Er sei gekommen, um GM wieder profitabel zu machen, sagte Whitacre am Donnerstag. Das sei geschafft.
GM hatte wenige Stunden vor der Rücktrittsankündigung ein positives Quartalsergebnis bekanntgegeben. Von April bis Ende Juni verbuchte der Autobauer 1,33 Mrd. Dollar (1,02 Mrd. Euro) Gewinn. Der Konzern war erst Anfang des Jahres nach langer Durststrecke in die Gewinnzone zurückgekehrt und hatte das erste Quartal mit einem Überschuss von 865 Mio. Dollar abgeschlossen.
"Ich denke, wir haben das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten", sagte Whitacre. Sein Nachfolger Akerson sei beim Umbau von GM in jeder Phase eingebunden gewesen. "Er ist die absolut richtige Wahl", lobte Whitacre. Beide Manager kommen aus der Telekom-Branche. Whitacre war früher Chef bei AT&T, Akerson hatte Führungspositionen bei MCI.
Den im vergangenen Jahr geplanten Verkauf der Tochter Opel an den Autozulieferer Magna International hatte Whitacre als Verwaltungsratschef nach monatelangem Verhandlungspoker gestoppt. Nach internen Machtkämpfen übernahm der Texaner schließlich am 1. Dezember den Vorstandsvorsitz von Fritz Henderson, der für den Opel-Verkauf war.
Die US-Regierung rettete den Autokonzern im vergangenen Jahr mit rund 52 Milliarden Dollar aus der Insolvenz. Davon flossen 43,3 Milliarden Dollar in Unternehmensanteile. GM gehört zu 61 Prozent dem Staat. Die Regierung will GM an die Börse bringen, um sich einen Teil des Geldes zurückzuholen. 6,7 Milliarden Dollar hat der Konzern bereits zurückgezahlt.
GM fährt somit ein Jahr nach seiner Insolvenz wieder Milliardengewinne ein. Damit hat der US- Konzern seine tiefe Krise überwunden und strebt zurück an die Börse. Erst zu Jahresbeginn war der US-Konzern in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. GM war auf allen Märkten erfolgreich - außer in Europa. Das Geschäft mit Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall bringt weiter Verluste.
"Ich bin sehr zufrieden mit unseren Fortschritten", sagte Finanzchef Chris Liddell am Donnerstag in Detroit. Auch für das Gesamtjahr ist er zuversichtlich: "Ich erwarte, dass das Jahr solide profitabel wird." Es könne allerdings sein, dass die zweite Jahreshälfte nicht ganz so glanzvoll verlaufen werde.
Vor einem Jahr, zu Zeiten der Insolvenz, hatte die alte GM noch einen Megaverlust von 12,9 Mrd. Dollar eingefahren. Der Staat musste rettend eingreifen und mit milliardenschweren Hilfen das Unternehmen vor der Pleite bewahren. GM verschwand von der Börse. Mittlerweile laufen die Vorbereitungen für eine Rückkehr aufs Parkett auf Hochtouren. Bereits an diesem Freitag könnte der Konzern erste Details verraten. Der Börsengang selbst passiert frühestens im Herbst.
Der Zeitpunkt scheint bestens gewählt. Derzeit boomt das Geschäft. Der Umsatz stieg um 44 Prozent auf 33,2 Mrd. Dollar. Vor allem in Nordamerika und in Asien kommt das Unternehmen mit der Produktion kaum hinterher.
Dagegen läuft es bei den europäischen Töchtern Opel und Vauxhall weiter schwach. Sie verkauften nach dem Auslaufen der staatlichen Absatzhilfen weniger Autos als vor einem Jahr. Während der anhaltenden Debatten um mögliche Staatshilfen zur Rettung des Autobauers entschieden sich im ersten Halbjahr deutlich weniger Autokäufer für einen Opel oder Vauxhall. Insgesamt verkaufte der Hersteller 608.000 Fahrzeuge nach 645.000 im Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil fiel nach den Angaben im ersten Halbjahr von 9,1 Prozent in 2009 auf nun 8,6 Prozent.
Immerhin konnte GM Europe seinen Verlust auf operativ 160 Mio. Dollar eindämmen. Zum Jahresauftakt hatte GM in Europa noch 477 Mio. Dollar verloren, Ende vergangenen Jahres sogar 799 Millionen Dollar. Europachef Nick Reilly will Opel 2011 aus der Verlustzone führen, 2012 soll der Hersteller wieder gutes Geld verdienen. Liddell betonte: "Wir waren nahe an einem Break-Even in Europa." Die Restrukturierungskosten hätten einen Gewinn letztlich verhindert.
Opel-Chef Nick Reilly versprach den Mitarbeitern am Donnerstag: "Wir haben mit der Umsetzung unseres Restrukturierungsplans große Fortschritte gemacht - damit kann Opel/Vauxhall in der europäischen Fahrzeugindustrie wieder ganz nach vorne fahren." Die Unsicherheit der letzten Monate sei weitgehend überwunden: "Die Wolken haben sich gelichtet und wir können uns auf eine erfolgreiche Zukunft freuen."
Nun gehe es darum, das Image der Marke zu verbessern und Marktanteile zurückzugewinnen. Dann könne Opel wieder profitabel werden. Nach früheren Angaben will Opel seinen Absatz von rund 1,2 Millionen Fahrzeugen 2009 auf fast 1,7 Millionen Autos 2014 steigern.
GM hat die Wende ironischerweise vor allem der Insolvenz zu verdanken. Denn dabei hatte der Konzern die Bürden der Vergangenheit abstreifen können: veraltete Werke, hohe Schulden und überbordende Kosten für Gesundheit und Pensionen. Damit schlagen sich jetzt die Alteigner und früheren Geldgeber herum, die Verlierer der Operation.
Bei der neuen GM räumte der scheidende Konzernchef Whitacre weiter kräftig auf: Er stampfte mehrere US-Marken ein, verkaufte die schwedische Tochter Saab und fährt in Europa einen Sparkurs. Gleichzeitig pumpte er Geld in neue Modelle. Neben dem Bau der in Nordamerika beliebten Pick-Up-Trucks und massigen Geländewagen versucht sich GM als Vorreiter bei Elektroautos zu positionieren. Der Chevrolet Volt kommt Ende des Jahres auf den US-Markt und Ende 2011 als Opel Ampera nach Europa. Er sei gekommen, um GM wieder profitabel zu machen, sagte Whitacre am Donnerstag. Das sei geschafft.