, boerse-express

Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten - Deripaska kommt Strabag näher

Dem ATX ging es gestern so wie mir – verkühlt. Konjunktursorgen waren es, die drückend auf Aktienkurse wirkten. So die Erklärung in den meisten Medien. Mag ja stimmen, aber wer weiss noch nicht, dass die Zeiten auch wieder weniger rosig werden? 1,89 Prozent waren die Abgaben beim ATX, der damit weltweit nicht die Spitzenposition inne hatte. Vielleicht wirklich ein Zeichen, dass wir uns in einem abwärtsgeneigten Trendkanal befinden. Und dass wir einfach Gewinnmitnahmen nach doch ein paar sehr schönen Wochen haben. Wochen, die eindeutig mit der Entscheidung der EZB zusammenfielen, die unbeschränkte Liquiditätszuteilung nicht zu stoppen, nur die Laufzeiten zu verkürzen.

Mit dem Schlussstand von 2439 Punkten liegt Wiens Leitindex plötzlich auch wieder im alten Fibonacci-Band zwischen 2258 und 2466 Punkten, bei 2377 Zählern wartet mit der 50-Tageslinie die nächste Unterstützung. Die 2446 der 15er-Linie haben wir zumindest angetestet. Aber bis ungefähr 2400 Punkte gilt der kurzfristige Aufwärtstrend.

Aus dem ATX-Segment kommt heute nicht viel, einzig die Verkehrszahlen für Juli des Flughafen Wien. Ein bisserl wird im Markt erwartet, dass die Erwartungen angehoben werden. Dazu gibt’s Zahlen von Brain Force zum 3. Quartal, Q2 ist es bei Frauenthal und Head. Der Wiedereinstieg des russischen Milliardärs Oleg Deripaska bei der Strabag dürfte übrigens wirklich bevor stehen. Zumindest das Geld sichert sich der Oligarch. Deripaska, so die APA, treibt den geplanten Börsengang der Stromsparte seines Firmenimperiums voran. EuroSibEnergo soll noch im Herbst an die Börse in Hongkong und Deripaska für ein Viertel der Anteile etwa zwei Milliarden US-Dollar bringen. Das reicht allemal. Für die beinahe erloschene Russland-Fantasie des Konzerns wäre die Konkretisierung nicht schlecht.

Unter den Peergroup-Unternehmen ist vor allem Salzgitter zu beachten, nachdem Klöckner der Branche gestern einen Dämpfer versetzte. Dazu noch RWE für die Energie, Aegon und Prudential für die Versicherer und Bilfinger Berger die Baubranche – aber allesamt wird der Brancheneinfluss der Zahlenleger verhalten sein. Theoretisch könnten wir jetzt auch Ottakringer in Zusammenhang mit Anheuser-Busch InBev bringen, aber … Aus den USA kommen Nvidia, Estee Lauder und Sara Lee – auch keine wirklichen 'Marktbeweger'.

Spanien (09.00 Uhr) und Italien (10.00 Uhr) veröffentlichen heute die VPI für Juni und Griechenland sein BIP im Q2. Mit minus 3,4 Prozent YoY wären die Erwartungen erfüllt. Wichtiger aber um 11.00 Uhr die Industrieproduktion der Eurozone im Juni. Auf Monatsbasis werden 0,6 nach 0,9 Prozent erwartet.

Die USA bringen um 14.30 Uhr die Registrierten Arbeitslosen per 31. Juli, wo 4,54 nach 4,537 Millionen prognostiziert werden – und 465.000 nach 479.000 bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe per 7. August.

schönen Tag

Was bisher geschah: 25. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 2. Juli Kauf WAVE XXL Put

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.