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Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten - RHI macht's wie der Rest: Gewinn-'Explosion'

Es ist nicht lange her, da hätte ich mein letztes Hemd auf fallende Kurse gesetzt. Gott sei Dank ist Sommer, da geht ein nackter Oberkörper irgendwie noch ;-) Der ATX ist nach dem Bruch der 200er-Linie jedenfalls weiter in das Fibonacci-Bandes zwischen 2466 und 2801 Punkte eingetaucht. Nächstes Ziel also: Jahreshoch.

Derzeit scheint die Märkte nichts bremsen zu können, das Umfeld passt auch irgendwie: Die Wirtschaft hat positive Wachstumsraten, Vorlaufindikatoren wie PMIs überraschen ein ums andere mal; Selbst wenn sie fallen, so wie gestern der ISM, dann immer noch weniger als prognostiziert. Und die Unternehmensergebnisse passen erst recht, vor allem Banken wissen immer wieder zu entzücken. Dass das so nicht lange gut gehen wird, ist wahrscheinlich klar. Aber derzeit hat der Markt mein Hemd. Und wie mir ein jahrelanger Händler erst kürzlich ins Stammbuch schrieb, zumindest sinngemäss: „Versuche nie Verluste wett zu machen“, denn das Spiel ist jedesmal ein neues und Gewinne versuchen wir ja auch nicht wieder auszuradieren. RHI ist zwar keine Bank, aber eine auf deutlichst verbesserte Ertragskennzahlen. Im Halbjahr '09 erzielte der Feuerfestkonzern einen mageren Gewinn von 2,3 Millionen Euro, diesmal werden laut APA-Konsens 43,7 erwartet. Jetzt stellt sich schön langsam die Frage der Dividendenfähigkeit. Die Zeiten, als mangels EIgenkapital nicht ausgezahlt werden durfte, sind wohl vorbei.

Auch die US-Bauinvestitionen im Juni legten gestern völlig unerwartet zu. Heute, 16.00 Uhr, kommen die Schwebenden Hausverkäufe. Im Mai lag der Rückgang bei 15,6 Prozent YoY. Dazu die Veränderung der Privaten Einkommen (14.30 Uhr, die mit mit plus 0,2 nach zuvor plus 0,3 Prozent gesehen werden, was sich bei den Konsumentenausgaben bemerkbar machen müsste) – und wirklich, diese werden im Juni mit plus 0,1 nach plus 0,2 Prozent gesehen. Nicht minder wichtig - der Auftragseingang der Industrie um 16.00 Uhr: Nach dem minus 1,4 Prozent wird eine Stagnation auf diesem Niveau erwartet.

An Peergroup-Unternehmen melden die Deutsche Post (TNT enttäuschte gestern mit einem schwachen Express-Geschäft), UPM-Kymmene, Baker Hughes, UniCredit und Electronic Arts. Dazu DSM, Xstrata sowie BMW (ginge für die Autozulieferer noch durch) und Mastercard.

Die Eurozone meldet um 11.00 Uhr die PPI für Juni, die auf Monatsbasis von 0,3 auf 0,4 Prozent zugelegt haben sollen.

schönen Tag

Was bisher geschah: 25. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 2. Juli Kauf WAVE XXL Put

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.