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Börse Frankfurt im Eröffnungshandel fester

Gestützt auf freundliche Vorgaben aus Übersee hat der Dax am Mittwoch seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. In den ersten Handelsminuten stieg der Leitindex um 0,49 Prozent auf 6.237,51 Punkte. Der M-Dax gewann 0,47 Prozent auf 8.595,86 Punkte. Für den TecDax ging es um 0,24 Prozent auf 788,95 Punkte hoch. Am Vortag hatte der Dow Jones (DJIA) mit einem kleinen Plus geschlossen, und seit dem Xetra-Schluss stieg der Future auf den US-Leitindex um 0,50 Prozent. Zudem ging in Tokio der Nikkei-225-Index am Mittwochmorgen sehr fest aus dem Handel.

Im Fokus der Anleger steht weiterhin die Berichtssaison: Nach der Bilanzvorlage der Deutschen Börse und von Fresenius am Vortag nach Börsenschluss veröffentlichte am Mittwoch unter anderem Infineon Zahlen zur jüngsten Geschäftsentwicklung. Am Nachmittag könnten noch Daten zum Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter aus den USA den Markt bewegen. Erst nach dem Börsenschluss in Deutschland legt die US-Notenbank ihren Konjunkturbericht ("Beige Book") vor.

Aktien der Deutschen Börse legten als einer der besten Werte im Dax um 2,62 Prozent auf 53,35 Euro zu. Der Börsenbetreiber steigerte Umsatz und operatives Ergebnis und rechnet für 2010 zudem mit niedrigeren Kosten als bislang veranschlagt. Die Analystenerwartungen wurden vor allem auf der Ergebnisseite teils deutlich übertroffen. Die Analysten der UBS und der Citigroup lobten die Zahlen und blieben bei ihren Kaufempfehlungen. Auch der Medizinkonzern Fresenius berichtete ein besser als erwartetes Ergebnis und hob seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr an, was die Titel um 1,11 Prozent auf 55,63 Euro steigen ließ. Commerzbank-Analyst Volker Braun sah den Nettogewinn über seinen sowie den Konsensschätzungen. Er kündigte eine Anhebung seiner Schätzung für den Konzerngewinn je Aktie (EPS) für 2010 um mehr als zehn Prozent an.

Beim Halbleiterspezialisten Infineon brummt dank der Konjunkturerholung und der hohen Nachfrage in allen Bereichen das Geschäft, was für Kursgewinne von 3,21 Prozent auf 5,21 Euro und den Spitzenplatz im Dax sorgte. Aufgrund der starken Zuwächse in den ersten neun Monaten erhöhte Infineon erneut die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2010/2011. Laut einer ersten Händlereinschätzung fielen die Zahlen besser als erwartet aus. Auch die höheren Ziele seien erfreulich. Titel des Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA profitierten von unerwartet schnellen Fortschritten der Multiple-Sklerose-Tablette Cladribin in den USA und gewannen 0,93 Prozent auf 64,85 Euro.

Stahlwerte litten indes unter enttäuschenden Halbjahreszahlen von Branchenführer ArcelorMittal und einer schwachen Umsatzprognose des japanischen Stahlkonzerns Nippon Steel. So gaben ThyssenKrupp um 0,15 Prozent auf 23,37 Euro nach. Im MDax verloren Klöckner & Co (KlöCo) 0,59 Prozent auf 16,10 Euro.

Der Verkehrstechnik-Konzern Vossloh hob nach einem starken zweiten Quartal seine Prognose für das Jahr 2010 erneut leicht an. Ein Börsianer lobte, die Zahlen seien besser als erwartet, und hob auch die optimistischeren Unternehmensziele hervor. Mit plus 2,08 Prozent auf 76,60 Euro gehörten die Titel zu den Favoriten der Anleger im MDax. Nach einem unerwartet starken Umsatz- und Gewinnplus im ersten Halbjahr bestätigte der Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones seine Prognose für das Gesamtjahr. Das Unternehmen sieht die Trendwende geschafft und geht davon aus, die für 2010 anvisierten Umsatz- und Ergebnisziele am oberen Ende der Spanne zu schaffen. Ein Händler sprach von einem soliden Geschäftsbericht. Allerdings könnte die Aktie nach der zuletzt guten Kursentwicklung unter Gewinnmitnahmen leiden, da der optimistischere Ausblick dem entspreche, was der Markt bereits erwarte. Die Aktien konnten nach einem anfangs deutlicheren plus zuletzt nur noch um 0,10 Prozent auf 44,080 Euro zulegen.

Dagegen verloren die Anteilsscheine von Wincor Nixdorf 1,27 Prozent auf 46,62 Euro. Während der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller die Analystenschätzungen beim Umsatz übertraf, verfehlten die Gewinnkennzahlen die Erwartungen. Die Händlerurteile zu den Zahlen reichten von "im Rahmen der Erwartungen" bis "etwas enttäuschend". Indes konnte der Zahlungsabwickler Wirecard im ersten Halbjahr bei Umsatz und operativem Ergebnis zweistellig zulegen und bestätigte seinen Gewinnausblick für das Gesamtjahr. Die Aktien rückten im TecDax um 0,55 Prozent auf 8,260 Euro vor. Morphosys-Titel verteuerte sich um 0,70 Prozent auf 15,810 Euro. Auch das Biotech-Unternehmen blieb bei seinen Jahreszielen, nachdem es im zweiten Quartal ungeachtet hoher Investitionen in Forschung und Entwicklung mehr verdient hat als im Vorjahreszeitraum.