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Glechner: Wochenkommentar: Kein Stress mit dem Test
Die Daten aus der US-Wirtschaft fielen unerwartet schwach aus. Die Industrieproduktion erhöhte sich im Juni lediglich um 0,1% M/M und selbst das war vor allem der saisonal (durch Klimaanlagen) bedingten gestiegenen Energieproduktion (+2,7% M/M) zu verdanken. Die Kapazitätsauslastung stagnierte im Juni bei 74,1%. Einen unerwarteten Einbruch um 18,5 Punkte auf 5,08 Punkte verzeichnete der Index für das verarbeitende Gewerbe im Schlüsselstaat New York. Der Philadelphia Fed Index für das Geschäftsumfeld ging von 8 Punkten im Juni auf 5,1 Punkte im Juli zurück, wobei Werte über null noch immer auf Expansion hindeuten. Der Index der Universität Michigan für das Konsumentenvertrauen fiel im Juni auf ein 11-Monats-Tief. Auch die Stimmung am US-Immobilienmarkt trübte sich zuletzt merklich ein. Der NAHB Housing Market Index fiel im Juli auf 14 Punkte, was den niedrigsten Wert seit April 2009 bedeutete. Die Zahl der Wohnbaubeginne verringerte sich im Juni im Vergleich zum Vormonat um 5,0% und erreichte ihren geringsten Wert seit Oktober 2009. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der Wohnbaugenehmigungen um 2,1% M/M. Nachdem sich Benzin im Juni um 4,5% M/M verbilligt hatte, war beim Konsumentenpreisindex insgesamt ein Rückgang um 0,1% M/M zu beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Preisindex um 1,1%, was den geringsten Anstieg seit Oktober bedeutete. Die Kerninflation ohne Nahrungsmittel und Energie lag bei 0,2% M/M bzw. 0,9% J/J. Überraschend positiv fiel die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex in der Eurozone aus. Sowohl der kombinierte Gesamtindex als sämtliche Subkomponenten wiesen im Juli gegenüber dem Vormonat eine positive Tendenz auf. Im Bereich Dienstleistungen stieg der Wert auf 56 Punkte (Juni: 55,5 Punkte), der Index für das verarbeitende Gewerbe konnte auf 56,5 Punkte zulegen (Juni: 55,6 Punkte) und der Wert für den Arbeitsmarkt im Dienstleistungsbereich erhöhte sich auf 51,7 Punkte (Juni: 50,8 Punkte) und somit seinen höchsten Stand seit April 2008. Zugpferd für diesen positiven Trend im Euroraum war die deutsche Wirtschaft, die vor allem im tertiären Sektor rasante Zuwächse verbuchen konnte.
Die Nervosität der Finanzmärkte hinsichtlich des EU-Banken-Stresstests, dessen Ergebnisse am 23.7. nach Börsenschluss veröffentlicht werden, hielt sich in den vergangenen Tagen in Grenzen. Auch das „PIIGS“-Thema trat trotz des neuerlichen Downgrades eines Eurozonenstaates durch Moodys (Irland von Aa1 auf Aa2) etwas in den Hintergrund. Immerhin konnten Griechenland, Spanien und Irland am 20. Juli Staatsanleihen mit Laufzeiten von drei Monaten (Griechenland), 12 und 18 Monaten (Spanien) bzw. 1 und 5 Jahren (Irland) auf dem Kapitalmarkt platzieren. Es waren eher die oben skizzierten Schwächesignale aus der US-Konjunktur, die das Marktgeschehen letztlich bestimmten und vom US-Notenbankpräsidenten in seiner Anhörung vor dem Kongress auch bestätigt wurden. Der Euro erreichte zum US-Dollar vorübergehend ein 2-Monats-Hoch jenseits von 1,30, gab dann den Grossteil der Gewinne aber wieder ab. Der Franken profitierte einmal mehr von steigenden Unsicherheiten und wertete sowohl zum Euro als auch zum Dollar wieder etwas auf. Der Euribor setzte seinen Aufwärtstrend fort, während der US-Libor und die Anleihenrenditen auf den eingetrübten Ausblick für die US-Konjunktur reagierten und teilweise deutlich zurückgingen. Nach einigen positiven Unternehmensdaten aus den USA, aber auch ersten Meldungen aus Europa (wie etwa von Volvo), konnten sich insbesondere die europäischen Aktienmärkte in den vergangenen Tagen wieder erholen, reichten aber nicht an den Stand aus der Vorwoche heran.
Der Ausblick bleibt unsicher, wobei sich auf den Aktienmärkten die „Schaukelbörsen“ fortsetzen, die Risikoaversion insgesamt nach Veröffentlichung des EU-Bankenstresstests und einer Abwärtsrevision der Konjunkturerwartungen für die USA nächste Woche durchaus wieder etwas abnehmen könnte. Wir erwarten also eine „freundliche Seitwärtstendenz“ der Aktienmärkte mit einem kurzfristigen Erholungspotenzial für den Euro.
Die Nervosität der Finanzmärkte hinsichtlich des EU-Banken-Stresstests, dessen Ergebnisse am 23.7. nach Börsenschluss veröffentlicht werden, hielt sich in den vergangenen Tagen in Grenzen. Auch das „PIIGS“-Thema trat trotz des neuerlichen Downgrades eines Eurozonenstaates durch Moodys (Irland von Aa1 auf Aa2) etwas in den Hintergrund. Immerhin konnten Griechenland, Spanien und Irland am 20. Juli Staatsanleihen mit Laufzeiten von drei Monaten (Griechenland), 12 und 18 Monaten (Spanien) bzw. 1 und 5 Jahren (Irland) auf dem Kapitalmarkt platzieren. Es waren eher die oben skizzierten Schwächesignale aus der US-Konjunktur, die das Marktgeschehen letztlich bestimmten und vom US-Notenbankpräsidenten in seiner Anhörung vor dem Kongress auch bestätigt wurden. Der Euro erreichte zum US-Dollar vorübergehend ein 2-Monats-Hoch jenseits von 1,30, gab dann den Grossteil der Gewinne aber wieder ab. Der Franken profitierte einmal mehr von steigenden Unsicherheiten und wertete sowohl zum Euro als auch zum Dollar wieder etwas auf. Der Euribor setzte seinen Aufwärtstrend fort, während der US-Libor und die Anleihenrenditen auf den eingetrübten Ausblick für die US-Konjunktur reagierten und teilweise deutlich zurückgingen. Nach einigen positiven Unternehmensdaten aus den USA, aber auch ersten Meldungen aus Europa (wie etwa von Volvo), konnten sich insbesondere die europäischen Aktienmärkte in den vergangenen Tagen wieder erholen, reichten aber nicht an den Stand aus der Vorwoche heran.
Der Ausblick bleibt unsicher, wobei sich auf den Aktienmärkten die „Schaukelbörsen“ fortsetzen, die Risikoaversion insgesamt nach Veröffentlichung des EU-Bankenstresstests und einer Abwärtsrevision der Konjunkturerwartungen für die USA nächste Woche durchaus wieder etwas abnehmen könnte. Wir erwarten also eine „freundliche Seitwärtstendenz“ der Aktienmärkte mit einem kurzfristigen Erholungspotenzial für den Euro.