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Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten - Immo-Blues Teil 3?

Makrodaten gab es gestern praktisch keine, die störend ins Geschehen hätten eingreifen können. Und da die Unternehmensdaten gut waren, schwappte die Welle auch auf Österreich über.

Heute ist das Spiel leider nicht so leicht, denn wir haben Makrodaten. Sogar solche, die uns Montag und Dienstag das Fürchten lehrten, vom Immobilienmarkt. Diesmal sind dran die Wiederverkauften Häuser im Juni um 16.00 Uhr, sowie der NAHB-Hauspreisindex (Befragung von rund 400 Bauunternehmern) für Mai. Erstere sollen von 5,66 auf 5,1 Millionen fallen, zweiterer von plus 0,8 auf minus 0,3 Prozent fallen. Alles Spätfolgen der mit April ausgelaufenen steuerlichen Förderung beim Hauskauf.

Nicht minder beachtet wird mittlerweile der Index der Frühindikatoren für Juni. Hier gab es seit 14 Monaten keinen Rückgang. Doch diesmal soll der Index von 0,4 auf 0,3 Prozent falle Arbeitsmarktdaten gibt es auch, um 14.30 Uhr. Bei den Erstanträgen ist per 17. Juli gegenüber dem 10. ein Anstieg so gut wie sicher. Den dieser war dieses Jahr als Einmal-Effekt dadurch begünstigt, dass GM nicht wie üblich um diese Zeit einfach eine Woche geschlossen hatte.  Und die Arbeiter in dieser Woche Anspruch auf Unterstützung hatten. Diesmal gibt es diesen Effekt nicht mehr; GM verzichtete wegen eines grossen Modellwechsels auf die Schliessungen. Daher stehen 445.000 nach 429.000 auf der Agenda. Heisst aber auch, dass die nachhinkenden Registrierten Arbeitslosen (per 10. Juli) von den zuvor gesehenen 4,681 Millionen gefallen sein werden.

Good old Europe meldet sich mit DEN Vorlaufindikatoren des Kontinents. Die PMIs für Juli kommen zwischen 09.00 Uhr (Frankreich) bis 10.00 Uhr (Eurozone) - dazwischen Deutschland. Das überall geltende Szenario.  Leichte Eintrübung auf hohem Niveau. Dazu noch um 11.00 Uhr die Industrieaufträge im Mai der Eurozone, die diesmal auf Monatsbasis leicht rückläufig erwartet werden. Neben Frankreich liefert dann auch noch die Eurozone ihr Verbrauchervertrauen für Juli.

Österreich bietet AT&S und dessen Q1 auf. Laut APA-Konsens werden nach den massiven Verlusten im Vorjahreszeitraum wieder schwarze Zahlen erwartet. Vor allem der anhaltende Smartphone-Boom soll die Ergebnisse des steirischen Konzerns beflügeln. Erwartet wird ein Umsatzplus von 25,7 Prozent auf 104,6 Mio. Euro, der Nettogewinn soll von minus 13,9 Mio. Euro (vor Sondereffekten) auf 3,5 Mio. drehen.

Outokumpu und SSAB wenden sich an die Stahlbranche, Stora Enso klar an die Verpacker und für die Finanz gibt’s Credit Suisse, Swedbank und Amex. Dazu kommen als Grosskonzerne Nokia, 3M, Caterpillar und UPS.

Apropos Gewinne: Sie erinnern sich? Mit Stand letzten Freitag hatten die bis dahin 40 legenden S&P-500-Unternehmen den Gewinn um im Schnitt 84,5 Prozent gesteigert – nunmehr liegen wir bei 101 Unternehmen und immer noch sehr stolzen 63,0 Prozent. Hier bahnen sich wirklich Gewinnrevisionen nach oben an, nachdem die Analystenerwartung an das Q2 bei 34,0 Prozent liegt.

In den Tag starten wir jedenfalls mit 2339 Punkten, 1,21 Prozent höher. Damit sind wir mitten im Fibonacci-Band zwischen 2258 und 2466 Punkten. Und auch mitten zwischen 15- (2310) und 50-Tageslinie (2367 Punkte). Da bahnt sich in Kürze die Entscheidung über die kurzfristige weitere Richtung an.

US-Notenbankchef Ben Bernanke will am Wochenende nach Europa reisen, um mit seinen Kollegen über die richtige Antwort auf die Schuldenkrise zu beraten. Europa sei bei der Bekämpfung der Haushaltsdefizite zuletzt ziemlich aggressiv vorgegangen, sagte Bernanke am Mittwoch bei einer Anhörung im US-Kongress. Gegenwärtig seien hohe Schulden aber in Kauf zu nehmen, um das Wirtschaftswachstum zu stützen: So heisst es in der APA. Jetzt hat sich der Euro endlich beruhigt (auch wenn das die Exporte weniger freut), uns wir dürfen uns von älteren Herren schon wieder sagen lassen, dass die Zukunft der Jüngeren zugunsten des Jetzt zurück gestellt werden soll. Irgendwie passend wird auch folgendes berichtet: In den USA haben Finanzwächter die Regierung vor einem teilweisen Scheitern des 700-Milliarden-Dollar-Rettungspakets Tarp gewarnt. Der Sondergeneralinspektor für Tarp (Troubled Asset Relief Program), Neil Barofsky, sagte vor dem Finanzausschuss des Senats, trotz der Milliarden sei die Zahl der Zwangsversteigerungen von Häusern unverändert hoch. Was eigentlich zur Unterstützung von Hausbesitzern gedacht gewesen sei, könne die wirtschaftliche Erholung des Landes belasten, erklärte die Vorsitzende des Kongressausschusses zur Überwachung von Tarp, Elizabeth Warren Als ob wir es nicht schon immer geahnt hätten: Der Staat ist die noch schlechtere Wirtschaft dessen Zukunft bei der nächsten (Regional-)Wahl endet. Und nur, weil ich gerade „lustig“ bin: Lufthansa-Cargochef Favorit für Passagier-Chefposten, heisst es ebenfalls in der APA. Nicht anders als ein Gepäckstück fühle ich mich in Flugzeugen ohnehin ...

schönen Tag

Was bisher geschah: 25. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 2. Juli Kauf WAVE XXL Put

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.