, boerse-express

Börse Frankfurt im Eröffnungshandel behauptet

Eingekesselt zwischen freundlichen Impulsen aus den USA und negativen Signalen aus Asien hat sich der Dax am Dienstag mit einer klaren Richtung schwer getan. Nach einem verhaltenen Start stieg der Leitindex im frühen Handel um 0,23 Prozent auf 6.091,01 Punkte. Der M-Dax mittelgroßer Werte gewann 0,18 Prozent auf 8.257,99 Punkte. Dagegen verlor der Technologiewerte-Index TecDax 0,07Prozent auf 775,52 Punkte.

Die US-Börsen hatten am Montag etwas fester geschlossen und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones (DJIA) konnte seit dem Xetra-Schluss zulegen. Nach der Schlussglocke in New York eröffnete der Aluminiumkonzern Alcoa mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen die US-Berichtssaison. Allerdings hoben Händler hervor, dass sich der Optimismus in Asien nach den jüngsten Meldungen zum chinesischen Immobilienmarkt nicht durchsetzen konnte. Dies belastete am Morgen auch den japanischen Aktienmarkt, wo der Nikkei-225-Index ins Minus drehte. Nachdem der ZEW-Index am Vormittag noch für Interesse sorgen könnte, dürften die Marktteilnehmer dann gespannt auf die Intel-Zahlen nach US-Handelsschluss warten.

Bei den Aktien von Konsumgüterherstellern sorgten neben Zahlen eines Konkurrenten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. Henkel büßten am Dax-Ende 1,20 Prozent auf 38,32 Euro ein, nachdem Goldman Sachs die Titel abgestuft und eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen hatte. Dagegen ließen ein höheres Ziel und das beibehaltene Kaufvotum Beiersdorf um 0,41 Prozent auf 45,42 Euro steigen. Die Aktien profitierten laut einem Händler auch von leicht besseren Umsatzzahlen des französischen Kosmetikkonzerns L'Oreal und zuversichtlichen Aussagen zum Gesamtjahr. L'Oreal steigerte im zweiten Quartal seinen Umsatz von 4,399 auf 4,945 Milliarden Euro. Im ersten Quartal hatten die Franzosen noch einen geringeren Umsatzsprung hingelegt. "Der Umsatzanstieg im ersten Halbjahr spiegelt unsere Rückkehr zu starkem Wachstum wider", sagte Unternehmenschef Jean-Paul Agon. "Zudem profitierten wir von sehr positiven Währungseffekten, die sich im Jahresverlauf noch verstärken könnten."

Aktien von Versorgern entwickelten sich nach einem Pressebericht uneinheitlich. Die "Financial Times Deutschland" (FTD) schrieb über Überlegungen in der schwarz-gelben Koalition, Kernkraftwerksbetreibern längere Laufzeiten nicht zuzuteilen, sondern sie zu versteigern. "Das ist ein interessanter Vorschlag, der eine ernsthafte Prüfung verdient", sagte Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) dem Blatt. Ein Händler sah in dem Bericht einen Belastungsfaktor für die Aktienkurse von Eon und RWE. "Eine Versteigerung würde die wirtschaftlichen Vorteile einer Laufzeiten-Verlängerung wahrscheinlich verringern, da sie zunächst einmal deutliche Mehrkosten für die Unternehmen bedeuten würde", sagte er. Eon notierten wenig verändert mit plus 0,04 Prozent bei 22,940 Euro. Aktien des Konkurrenten RWE, der zudem einen Einstieg beim Pipelineprojekt South Stream prüft, verloren dagegen 0,29 Prozent auf 54,79 Euro.

Im MDax ging es für Anteilsscheine des größten europäischen Zuckerproduzenten Südzucker nach den Zahlen der Tochter Cropenergies um 0,58 Prozent auf 15,48 Euro nach oben. Der Bioethanol-Hersteller steigerte im ersten Quartal sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis. Zudem sei der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr mehr oder weniger bestätigt worden, sagte ein Händler. Da Südzucker selbst bereits vor einigen Wochen vorläufige Zahlen vorgelegt hatte, dürfte der Quartalsbericht aber keine große Überraschung sein, fügte der Börsianer hinzu. Von HSBC und Goldman Sachs gab es für Südzucker zudem positive Impulse durch Studien.

Bei den Technologiewerten legten Phoenix Solar trotz Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung um moderate 0,12 Prozent auf 33,20 Euro zu. Das Photovoltaikunternehmen will voraussichtlich am 14. Juli bis zu 670.200 neue Aktien ausgeben. Die Anteilsscheine sollen im beschleunigten Platzierungsverfahren, dem sogenannten "Accelerated Bookbuilding", institutionellen Anlegern angeboten werden. Laut Händlern werden bis zu 670.200 neue Aktien ausgegeben. Die Preisspanne liege zwischen 31,50 und 32,00 Euro, die Bücher seien aber bereits geschlossen.