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AvW-Pleite: Aktienverkauf könnte sich ziehen, Tagsatzung mit AvW
In der Affäre um die insolvente Kärntner Finanzgruppe AvW haben am Dienstag zwei Verhandlungen vor dem Landesgericht Klagenfurt stattgefunden. In einem Bericht gaben die Masseverwalter einen Ausblick über die weitere Verwertung des Vermögens, die im Fall des Aktienpakets noch bis zu drei Jahre dauern könnte. AvW-Gründer Wolfgang Auer-Welsbach (im Bild) nahm, aus der Untersuchungshaft kommend, an der Verhandlung teil. Er forderte ein Mitspracherecht bei der Verwertung des Vermögens und kündigte einen Antrag auf Zwangsausgleich an.
Bereits vor 14 Tagen ist in Wien die grösste Goldmünze der Welt, ein 100 Kilo schwerer kanadischer Maple Leaf, um 3,3 Millionen Euro versteigert worden - zum aktuell guten Cash-Preis von Gold. Weniger gut stehen die "Aktien" für die AvW-Aktien, auf denen die Grazer Capital Bank die Hand hat. Seit Eröffnung des Konkurses Anfang Mai haben die Unternehmensanteile 8,2 Mio. Euro an Wert verloren, berichteten die Masseverwalter Ernst Malleg und Gerhard Brandl dem Gericht. Allein die 1 Million Anteilsscheine an RHI haben sich in den letzten Wochen um 23 Prozent oder 5,8 Millionen Euro verbilligt.
Malleg und Brandl lassen sich von der UniCredit/Bank Austria beim Verkauf der Aktien beraten. Die Masseverwalter rechnen mit zwei bis drei Jahren bis zu deren "bestmöglicher Verwertung" (neben RHI handelt es sich u.a. um C-Quadrat, Realtech und Hirsch Servo). Man betont in dem der APA vorliegenden Bericht, dass die "Verwertungsbemühungen bereits eingeleitet" seien und dass man mit den Aktien "nicht spekulieren" werde. Das von der Capital Bank beanspruchte Pfandrecht lassen die Masseverwalter juristisch prüfen, "gleichzeitig wird mit der Capital Bank derzeit eine Verwertungsvereinbarung verhandelt". Die Nettoforderungen der Capital Bank belaufen sich auf 45 Mio. Euro, das an sie verpfändete Aktienpaket war Anfang Mai 86,6 Mio. Euro wert, heisst es in dem Bericht der Masseverwalter.
Schneller als bei den Aktien wird es beim Verkauf der AvW-Liegenschaften gehen, deren Wert derzeit von Gutachtern geschätzt wird. Die Schätzer sollen Mitte Juli fertig sein, danach beginnt der Verkaufsprozess. Das Gericht muss allfälligen Immobilienverkäufen noch extra zustimmen.
Auch der Firmengründer selbst will bei den Verkaufsentscheidungen mitreden und hat am Montag den Antrag gestellt, in die "Verwertungshandlungen eingebunden zu werden". Laut AvW-Anwalt Ferdinand Lanker ist dies dem Gericht auch recht - freilich nur, wenn der Gläubigerausschuss dem zustimmt. Die Zustimmung der Gläubiger bräuchte Auer Welsbach auch, wenn er - wie bei der Tagsatzung angekündigt - einen Antrag auf einen Zwangsausgleich stellt.
Bei einem Zwangsausgleich müssen wenigstens 20 Prozent der Forderungen binnen zwei Jahren gezahlt werden. Nach früheren Angaben rechnen die Masseverwalter mit einer Konkursquote von 15 bis 20 Prozent. Das Konkursgericht hat übrigens die Frist zur Forderungsanmeldung vorläufig bis zum 30. September erstreckt.
Malleg und Brandl schliessen sich in ihrem Bericht der Analyse des gerichtlichen Gutachters Fritz Kleiner an und kündigen an, künftig einen gemeinsamen Bericht in beiden Konkursverfahren (Gruppe und Invest) legen zu wollen. Sie gingen davon aus, "dass es sich bei den formell zwei Konkursverfahren wirtschaftlich um eine Konkursmasse handelt". Bis zur Klärung aller Rechtsfragen werde man die Verwertungsergebnisse aber getrennt zuordnen. (APA)
Bereits vor 14 Tagen ist in Wien die grösste Goldmünze der Welt, ein 100 Kilo schwerer kanadischer Maple Leaf, um 3,3 Millionen Euro versteigert worden - zum aktuell guten Cash-Preis von Gold. Weniger gut stehen die "Aktien" für die AvW-Aktien, auf denen die Grazer Capital Bank die Hand hat. Seit Eröffnung des Konkurses Anfang Mai haben die Unternehmensanteile 8,2 Mio. Euro an Wert verloren, berichteten die Masseverwalter Ernst Malleg und Gerhard Brandl dem Gericht. Allein die 1 Million Anteilsscheine an RHI haben sich in den letzten Wochen um 23 Prozent oder 5,8 Millionen Euro verbilligt.
Malleg und Brandl lassen sich von der UniCredit/Bank Austria beim Verkauf der Aktien beraten. Die Masseverwalter rechnen mit zwei bis drei Jahren bis zu deren "bestmöglicher Verwertung" (neben RHI handelt es sich u.a. um C-Quadrat, Realtech und Hirsch Servo). Man betont in dem der APA vorliegenden Bericht, dass die "Verwertungsbemühungen bereits eingeleitet" seien und dass man mit den Aktien "nicht spekulieren" werde. Das von der Capital Bank beanspruchte Pfandrecht lassen die Masseverwalter juristisch prüfen, "gleichzeitig wird mit der Capital Bank derzeit eine Verwertungsvereinbarung verhandelt". Die Nettoforderungen der Capital Bank belaufen sich auf 45 Mio. Euro, das an sie verpfändete Aktienpaket war Anfang Mai 86,6 Mio. Euro wert, heisst es in dem Bericht der Masseverwalter.
Schneller als bei den Aktien wird es beim Verkauf der AvW-Liegenschaften gehen, deren Wert derzeit von Gutachtern geschätzt wird. Die Schätzer sollen Mitte Juli fertig sein, danach beginnt der Verkaufsprozess. Das Gericht muss allfälligen Immobilienverkäufen noch extra zustimmen.
Auch der Firmengründer selbst will bei den Verkaufsentscheidungen mitreden und hat am Montag den Antrag gestellt, in die "Verwertungshandlungen eingebunden zu werden". Laut AvW-Anwalt Ferdinand Lanker ist dies dem Gericht auch recht - freilich nur, wenn der Gläubigerausschuss dem zustimmt. Die Zustimmung der Gläubiger bräuchte Auer Welsbach auch, wenn er - wie bei der Tagsatzung angekündigt - einen Antrag auf einen Zwangsausgleich stellt.
Bei einem Zwangsausgleich müssen wenigstens 20 Prozent der Forderungen binnen zwei Jahren gezahlt werden. Nach früheren Angaben rechnen die Masseverwalter mit einer Konkursquote von 15 bis 20 Prozent. Das Konkursgericht hat übrigens die Frist zur Forderungsanmeldung vorläufig bis zum 30. September erstreckt.
Malleg und Brandl schliessen sich in ihrem Bericht der Analyse des gerichtlichen Gutachters Fritz Kleiner an und kündigen an, künftig einen gemeinsamen Bericht in beiden Konkursverfahren (Gruppe und Invest) legen zu wollen. Sie gingen davon aus, "dass es sich bei den formell zwei Konkursverfahren wirtschaftlich um eine Konkursmasse handelt". Bis zur Klärung aller Rechtsfragen werde man die Verwertungsergebnisse aber getrennt zuordnen. (APA)
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