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RZB-Börsenradio: Ein bisschen "Yippie!" war am Montag dabei

Holger Scholze leitete ob der guten Stimmung im DAX und auch ob der Fussball-Stärke der Deutschen den Deutschland-Teil mit einem kräftigen "Yippie!" ein.

Und in der Tat: Positive Nachrichten vom Gipfeltreffen der 20 stärksten Volkswirtschaften haben den europäischen Börsen am Montag Gewinne beschert. Der Trend zum Schuldenabbau ermutigte die Anleger; vor allem Bankenwerte profitierten. Auch in Wien: Der ATX erreichte 2.390 Punkte bei einem Plus von 1,59 Prozent. Die Tagesgewinner waren bwin, voestalpine und Erste Group, auf der Verliererseite fanden sich Intercell, Mayr-Melnhof und SBO.

Zum grössen Tagesgewinner: bwin dementierte am Morgen einen Magazinbericht vom Wochenende, wonach die Gespräche mit der britischen PartyGaming über eine mögliche Fusion abgebrochen worden wären. Das Magazin hatte diesbezüglich bwin-Aufsichtsratschef Hannes Androsch mit den Worten zitiert: "Die Gespräche mit den Engländern haben zu guter Letzt nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt." Richtig müsste es aber heißen: "Es stimmt, die Gespräche haben bis dato zu keinem Ergebnis geführt", stellte Androsch am Montag in einer bwin-Aussendung klar.

Das Geschäftsjahr 2009/2010 der Zumtobel Gruppe war wesentlich geprägt von den Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise. Das EBIT in Höhe von minus 45,2 Mio Euro (plus 57,0 Mio. im Vorjahr) war durch hohe negative Sondereffekte in Höhe von 96,7 Mio. Euro beeinflusst. Diese stehen vor allem im Zusammenhang mit ergebnis-, aber nicht zahlungswirksamen Firmenwertabschreibungen in Höhe von 68,3 Mio. Euro, sowie sonstigen ausserordentlichen Restrukturierungsaufwendungen. Diese negativen Einmaleffekte führten zum Ausweis eines Jahresverlustes von 67,0 Mio Euro. CEO Harald Sommerer führte im Gespräch mit dem Börsenradio aus, dass dies auf die Abschreibung einer 2000er-Akquisition zurückzuführen sei. "Ein Grossteil davon ist nicht cashwirksam". Man habe zuletzt einen guten Cash-flow und ein schönes operatives Ergebnis erwirtschaftet. Man müsse aber auch schauen, wieder in Wachstumsstrategien zu investieren.

RZB-Analyst Christian Hinterwallner reihte den G20-Gipfel vom Wochenende als nicht wirklich marktwirksam ein, weil wenig verbindlich. Die Conclusio: "Der Gipfel hat wenig neue Erkenntnisse gebracht, was vom Markt aber ohnedies antizipiert wurde".

In dieser Woche stünden in der USA einerseits wichtige Vorlaufindikatoren zur Veröffentlichung an. Hier wird ein Rückgang erwartet. Anders die Situation beim Arbeitsmarkt, wo die jüngsten Veröffentlichungen negative Ausreisser darstellen sollten.

In Europa werde das Staatenthema und die Refinanzierungen im Fokus bleiben, einige Bondauktionen stünden an.

Im Company-Block widmet man sich u.a. Siemens (hohe Liquidität), Gazprom (Investor steigt aus), Lufthansa (Ausblick bestätigt), Infineon (nach Systema-Einstieg fester), Q-Cells / Solarworld (Analysten stufen markant zurück), Aareal Bank (Rückzahlung der Staatshilfen begonnen) und Kabel Deutschland (Ziel ist ein Gewinn 2011).

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio

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