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Weingarts: Chancen beim Auf und Ab der Märkte

Das Umfeld für Aktien in Europa ist schwierig. Aber gerade die Achterbahnfahrten der Märkte lassen sich mit strukturierten Anlageprodukten positiv für den Anleger nutzen.Die Börsen halten die Anleger seit Anfang des Jahres regelrecht in Schach: Highs und Lows wechseln sich ab - zweistellige Renditen in einer Woche sind keine Seltenheit. Sah es zu Beginn des Jahres noch so aus, als würden niedrige Zinsen und die Belebung der Konjunktur vor allem den Aktienkursen einen weiteren Aufwärtsimpuls verleihen, ist die Stimmung an den Märkten inzwischen gedämpft.

Der Mai 2010 war von einer deutlichen Korrektur gekennzeichnet, die die wichtigsten internationalen Märkte ins Minus drückte. Der EURO STOXX 50® verzeichnete ein Minus von 7,3 %, der Dow Jones von 6,8 % und der ATX bildete mit einem Minus von 8,6 % das Schlusslicht. Bislang gaben die grossen Sparmassnahmen auf europäischer Ebene Anlass, mit einer zunehmend verlangsamten Konjunktur zu rechnen. Hinzu komme, dass sich noch keine Beruhigung beim Euro-Wechselkurs abzeichne. Deshalb sei zu erwarten, dass das Umfeld für den Euroland-Aktienmarkt weiterhin schwierig bleibe. Die Analysten der UniCredit Group erwarten weiterhin sehr volatile und angespannte Finanzmärkte. Sie halten gar eine mehrmonatige Seitwärtsbewegung oder Korrekturphase für möglich.

Viele Anleger möchten auch dann positive Renditen erzielen, wenn die Aktienmärkte in den kommenden Monaten stagnieren oder leicht fallen. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, Investmentprodukte genauer zu beleuchten, die in einer solchen Situation attraktive Chancen bieten. Denn je höher die Volatilität, desto höher das Risiko, aber auch die Chance an den Kapitalmärkten. Geht es an den Märkten hoch her, sind z.B. Aktienanleihen oder Discountzertifikate besonders interessant. Denn wenn die Vola hoch ist, lassen sich attraktive Kupons oder Abschläge darstellen, die im Vergleich mit dem Marktzins meist überdurchschnittlich hoch sind. Der Grund dafür ist eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Sicherheitsschwellen verletzt werden. Dies wird dann durch höhere Renditechancen honoriert.

War der V-Dax New, zum Beispiel, am 20. Mai bei einem historischen Hoch von 40.39 %, ist er am 4. Juni bereits wieder bei 29.25 % - aber immer noch auf überdurchschnittlich hohem Niveau. Kaum hat sich der Markt wieder beruhigt und die Vola fällt, gehen auch Kupons zurück. Lag z.B. der variable Kupon einer 24 Monate laufenden Aktienanleihe Protect auf die Daimler AG in der vorletzten Mai-Woche bei 6.90 %, stieg er eine Woche später auf 8.40 %, um in der ersten Juni-Woche wieder auf 7.60 % zu fallen. Wird die Vola geringer und beobachtet man den Kupon einer bestehenden Aktienanleihe, erhöht sich gleichzeitig der Preis einer Aktienanleihe, da die Wahrscheinlichkeit die Sicherheitsschwelle zu verletzen, geringer wird.

Aktuelle Beispiele sind zwei Aktienanleihen auf die Aktie der BASF SE. Auch im zweiten Quartal 2010 bestätigt BASF ihren Ausblick für dieses Jahr. Experten halten die Nachfrage der Aktie für robust und der Konzern hat ihrer Meinung nach ein überzeugendes Geschäftsmodell, das dazu beiträgt, das Marktwachstum in Zukunft zu übertreffen.

Die Aktienanleihe mit 12 Monaten Laufzeit (DE000HV5CDH9) weist mit 6,10 % p. a. einen attraktiven Kupon auf. Zusätzlich schützt ein Sicherheitspuffer von 30 % zum Laufzeitende. Noch bis zum 30. Juni 2010 kann dieses Produkt bei allen Banken und Sparkassen in Österreich gezeichnet werden. Die zweite Aktienanleihe (DE000HV5CDQ0), die noch bis zum 25. Juni 2010 in der Zeichnung ist, bietet zweimal einen Fixkupon von 6 % p. a. bei einem 40 %igem Sicherheitspuffer zum Laufzeitende. Beide Aktienanleihen haben den Protect-Mechanismus. Hier schützt ein eingebauter Sicherheitspuffer die Rückzahlung des Nominalbetrags. Schliesst der Basiswert am Stichtag auf oder über dieser Schwelle, erhält der Anleger neben dem Kupon den vollen Nominalbetrag zurückgezahlt. Diese Sicherheitsschwellen liegen deutlich unter dem Ausgangsniveau und bieten dem Anleger ein entsprechend grosses Mass an Absicherung. Und sollten diese Sicherheitspuffer doch nicht ausreichen, bekommt der Anleger die BASF-Aktie in festgelegter Anzahl pro Anleihe ins Depot gebucht. Dann hätte er immer noch die Chance von einer Erholung der Aktie zu profitieren.

Letztendlich eignen sich Aktienanleihen für Anleger, die die Chancen des Aktienmarktes nutzen wollen und eine bestimmte Meinung zu einzelnen Basiswerten haben - in den o.g. Fällen zur Aktie der BASF SE. Hier rechnet der Anleger langfristig mit einem Anstieg der Aktie, kurz- bis mittelfristig aber eher mit einer Seit- oder Abwärtsbewegung. In jedem Fall erhält er die Kupons und hat am Ende eventuell die Aktie, die er sowieso erwerben wollte. Klar muss ihm dabei sein, dass er mit einer Aktienanleihe nicht unbegrenzt an Kursanstiegen teilnimmt, sollte die Aktie kurzfristig schneller steigen als erwartet. Diese Beispiele zeigen, dass der Anleger nicht nur von sich erholenden Kursen profitieren kann, sondern auch von einer fallenden Vola. Umgekehrt funktioniert es allerdings genau so.