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Frankfurt im Eröffnungshandel schwächer

Belastet von negativen Vorgaben der Wall Street ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag im Minus gestartet. In den ersten Handelsminuten verlor der Dax 0,33 Prozent auf 5.965,15 Punkte. Zur Wochenmitte war der Leitindex noch um 1,98 Prozent nach oben geklettert. Der M-Dax der mittelgroßen Werte gab 0,33 Prozent ab auf 7.954,01 Punkte und der TecDax fiel um 0,21 Prozent auf 738,27 Punkte.

Händler begründeten das Minus mit der Vorgabe: In New York war der Dow Jones Industrial Average (DJIA) im späten Handel ins Minus gedreht. Belastend hatte sich dort vor allem ein erneuter Kurseinbruch der an der Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko beteiligten Ölunternehmen BP und Anadarko ausgewirkt. Schwache Banktitel taten ihr Übriges. Der Future auf den US-Leitindex verlor seit dem Xetra-Vortagesschluss 0,95 Prozent. Dagegen gewann der Nikkei-225-Index in Tokio dank der jüngsten Konjunkturdaten aus China mehr als ein Prozent hinzu. An einem aus Unternehmenssicht erneut nachrichtenarmen Tag könnten am Nachmittag US-Daten für Bewegung sorgen. Auch die Zinsentscheidungen der Bank von England und der Europäischen Zentralbank (EZB) könnten noch mal neue Impulse bringen.

Mit einem Kursminus von 2,12 Prozent auf 46,18 Euro gehörten die Aktien der Deutschen Bank zu den auffälligsten Werten. Händler verwiesen auf einen Bericht des "Handelsblatt", wonach die US-Tochter Taunus drastisch unterkapitalisiert sein könnte. Demnach habe die US-Einlagensicherung (FDIC) in einem Schreiben das mangelnde Eigenkapital der Taunus Corp. kritisiert, ohne jedoch das Unternehmen namentlich zu nennen. Börsianer schätzen, dass zunächst keine Maßnahmen seitens der Deutschen Bank nötig werden dürften. Trotzdem dürfte die Nachricht die Papiere des Geldhauses im schwächeren Markt belasten. Hinzu komme die besonders schwache Vorgabe für den Sektor aus dem US-Handel am Vorabend.

Daimler-Papiere widersetzten sich mit Plus 0,37 Prozent auf 42,09 Euro dem insgesamt etwas schwächeren Markttrend. Hier hoben Börsianer einen Bericht hervor, wonach Mercedes-Vertriebschef Joachim Schmidt von einem Anstieg der Verkäufe um mindestens sieben Prozent im Gesamtjahr 2010 ausgeht. Somit rechne er auch damit, dass das Wachstum der Mercedes-Verkäufe doppelt so hoch ausfalle wie das des Marktes. Händler betonten jedoch, dass die Verkaufszahlen von Mercedes in den ersten fünf Monaten dieses Jahres bereits um 11,9 Prozent gestiegen seien. Insofern sei das Ganze keine große Überraschung.

Phoenix Solar konnten ihre vorbörslichen Kursgewinne im frühen Handel weiter ausbauen und zogen um 2,17 Prozent auf 28,06 Euro an. Laut jüngsten Aussagen von Konzernchef Andreas Hänel werde das zweite Quartal ein Rekordquartal. Das dritte werde zwar keine neuen Höchststände liefern, aber das vierte könnte noch einmal ein Rekordquartal werden, so der Chef der Photovoltaik-Projektgesellschaft in einem Medieninterview. Insgesamt dürfte 2010 ein sehr gutes Jahr für das Unternehmen werden. Symrise knüpften mit plus 0,57 Prozent auf 17,63 Euro an die Vortagesgewinne an. Der Duft- und Geschmacksstoff-Spezialist will das Geschäft mit synthetischem Menthol kräftig ausbauen und die bestehenden Kapazitäten bis Mitte 2012 verdoppeln.

Der Börsenneuling Kabel Deutschland gewann nach seinen jüngsten Zahlen 0,63 Prozent auf 23,30 Euro hinzu. Analystin Heike Pauls von der Commerzbank nannte die Zahlen des Kabelnetzbetreibers derweil "stark" und den Ausblick beruhigend.