, boerse-express

Hohla: Tageskommentar Devisen und Zinsen

Devisen

Angezählter Euro wehrt sich Gestern früh war der Euro nach dem Rücktritt des dt. Bundespräsidenten und der weiter schwelenden Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Stabilität Europas unter Druck (neues Tiefst bei 1,2112). Nach guten Wirtschaftsdaten aus Amerika kam er wieder zurück und stieg bis 1,2350, welche im Verlauf des Abends wieder schmolzen. Der überraschende Rücktritt des jap. Premierminister stärkte den USD generell weiter. Aussichten: Für heute erwarten wir eine Range zwischen 1,2110 und 1,2250 mit stärkerem Druck auf dem Euro, da am Freitag der große Arbeitsmarktbericht in den USA auf dem Programm steht.

Kanada geht voran - 1. Leitzinserhöhung um 0,25% Kanada ist das erste Land der G7, dass nach der Finanz- und Wirtschaftskrise gestern seinen Leitzinssatz um 25 Basispunkte auf 0,50% erhöht hat. Die Bank of Canada zögert jedoch, das als Beginn eines Zinsanhebungszyklus zu sehen. Ihr Vertrauen in einen nachhaltigen globalen Wirtschaftsaufschwung wird durch die europäische Schuldenkrise und die weltweiten Ungleichgewichte getrübt. Zuletzt schien in Kanada die Wirtschaft zu überhitzen (Einzelhandelsumsätze stark; Kerninflation bei 1,9%; 100.000 neue Arbeitsplätze im April). Aussichten: EUR/CAD hatte diese Entwicklung schon vorweggenommen, sodass wir eine Konsolidierung zwischen 1,26 - 1,30 erwarten.

Central and Eastern Europe

Tschechien: CZK verliert an Fahrt Nach der Wahl ist nun EUR/CZK wieder auf 25,70 angestiegen. Die Ausweitung des laufenden Budgetdefizits auf CZK 95,4 Mrd. per 31.5.2010 könnte es schwierig machen das geplante Jahresdefizit von CZK 162,7 Mrd. zu erreichen (BIP-Neuverschuldung: 5,3%). Weitere Sparmaßnahmen könnten erforderlich sein. Das macht die Angelegenheit für eine neue Regierung nicht leichter. EUR/CZK könnte heute 25,80 testen. Unterstützung: 25,65.

Zinsen

EZB: € 195 Mrd. faule Kredite in Kreditinstituten Die Europäische Zentralbank schätzt in ihrem neuen halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht, dass in den Kreditinstituten bis Ende 2011 schätzungsweise noch Abschreibungen auf faule Kredite in Höhe von € 195 Mrd. schlummern. Der Schluss der Notenbank: Auch im Jahr vier und fünf der Krise wird der Bankensektor unter Druck bleiben und sich die jüngsten Gewinne der Banken unter Umständen nicht als dauerhaft erweisen.