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RZB-Börsenradio: 'Preisstabilität des Euro muss jetzt sehr stark unter Beweis gestellt werden'
"Die Börsen trieben wieder Mal ein Spiel, das keiner so wirklich verstand. Mal im Plus, mal im Minus", so der Börsenradio-Sprecher einleitend. Während der ATX tagsüber mit seinem Aufstieg kämpfte, ging es ab US-Börseneröffnung mit ihm abwärts. Der ATX fiel bis Börsenschluss 25,03 Punkte oder 1,01 Prozent auf 2.454,87 Einheiten. Die Tops: bwin, Intercell, Post. Die Flops: Strabag, Raiffeisen International, voestalpine.
Im Börsenradio wird das Drehen der Börsen auf schwache US-Konjunkturdaten zurückgeführt. Der am Montag veröffentlichte Empire-State-Index, ein Indikator der Geschäftstätigkeit des verarbeitenden Gewerbes im Bundesstaat New York, ist von 31,9 Punkten im Vormonat überraschend deutlich auf 19,1 Punkte gefallen. Auch der Euro habe auf die Märkte gedrückt. Er erreichte ein Vierjahrestief. Holger Scholze vom Parkett: "Der Euro notiert noch tiefer als zum Höhepunkt der Finanzmarktkrise. An der Euwax nahmen Anleger bei Put-Optionsscheinen Gewinne mit."
Auf Unternehmensseite sah es schon besser aus. Im Meldungsblock geht das Börsenradion auf die A-Tec-Zahlen (Umsatzplus, Ergebnis besser als erwartet), C-Quadrat (zurück in Gewinnzone, für Vorstand Andreas Wimmer ist die Krise vorerst vorbei, das Unternehmen hat die höchsten Management-Feeeinnahmen seit Bestehen der Firma eingenommen), S&T (EBIT ging weiter zurück) und Frauenthal (Umsatzplus im 1. Quartal von 4 Prozent, EBIT wanderte wieder ins Plus, laut Finanzvorstand Martin Seiler haben Kosteneinsparungen und eine gute Entwicklung der Divisionen zum Ergebnis beigetragen), ein.
Peter Brezinschek, Leiter von Raiffeisen Research, betrachtet im Börsenradio die aktuelle Situation des Euros und die Aktivitäten der EZB. Für ihn ist der Kauf von Staatsanleihen durch die EZB eine vollkommene Neuausrichtung des geldpolitischen Instrumentariums und ein Tabubruch. "Als Notmaßnahme wahrscheinlich eine vorübergehend wirksame Entwicklung die Märkte zu stabilisieren. Ob es aber langfristig ein gangbarer Weg ist, das wage ich sehr zu bezweifeln", so der Experte. Er glaubt, dass sehr viel Porzellan zerschlagen wird: "Es ist nicht mehr das drinnen, als was man den Euro gekauft hat. Deshalb wird er auf den Markt geworfen und wir haben den tiefen Stand". Für Brezinschek muss die Preisstabilität des Euro jetzt sehr stark unter Beweis gestellt werden, "sodass der Euro nicht wieder in jene Bereiche zurückfällt, in denen er begonnen hat, nämlich zur Parität 1:1".
Der DAX verlor im Tagesverlauf fast alles, was er gewonnen hatte. Er schloss aber 10,21 Punkte oder 0,17 Prozent fester auf 6.066,92 Einheiten. Die Tops: MAN, Daimler, Bayer. Die Flops: Lufthansa, ThyssenKrupp, Volkswagen.
Die Unternehmensmeldungen: Hochtief ist gut in das neue Jahr gestartet und hat die Prognosen bekräftigt, SAG Solarstrom hat den Umsatz mehr als verdreifacht und ist zurück in der Gewinnzone, Infineon verhandelt mit Intel über den Verkauf der Handychipsparte, Beiersdorf plant 2010 ein Umsatzwachstum von mehr als drei Prozent, Ryanair muss Strafe zahlen, das Ergebnis bei Nexus hat sich deutlich verbessert (der CEO ist optimistisch, dass der positive Trend weiter fortgesetzt werden kann).
RZB-Aktienmarkt-Analyst Christian Hinterwallner gibt einen Ausblick auf die laufenden Woche. So seien aus den USA Kojunkturdaten aus dem Industrieumfeld (Empire State und Philadelphia Fed) zu erwarten. "Hier wird es eine gute Indikation dafür geben, wie der ISM in zwei Wochen zu erwarten sein wird. Und es werden nach wie vor sehr hohe Niveaus erwartet", so Hinterwallners Einschätzung. In Europa werden u.a. der ifo Geschäftsklima Index und die Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende Gewerbe erwartet. Auch hier wird von nach wie vor hohen Niveaus ausgegangen.
Hinsichtlich Entwicklung an den Börsen glaubt Hinterwallner zusehends an eine Beruhigung, an eine Verbesserung des Sentiments und daran, dass die Aktienmärkte zurück an ihre Jahreshöchststände laufen werden. Auch die Fundamental-Daten der Wirtschaft würden für starke Aktienmärkte sprechen, untermauert der Spezialist seine positive Einstellung.
Auch die anderen europäischen Börsen schlossen beinahe unverändert. Der Eurostoxx 50 ging 0,05 Prozent fester aus der Sitzung und der FTSE 100 0,01 Prozent tiefer.
Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio .
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Im Börsenradio wird das Drehen der Börsen auf schwache US-Konjunkturdaten zurückgeführt. Der am Montag veröffentlichte Empire-State-Index, ein Indikator der Geschäftstätigkeit des verarbeitenden Gewerbes im Bundesstaat New York, ist von 31,9 Punkten im Vormonat überraschend deutlich auf 19,1 Punkte gefallen. Auch der Euro habe auf die Märkte gedrückt. Er erreichte ein Vierjahrestief. Holger Scholze vom Parkett: "Der Euro notiert noch tiefer als zum Höhepunkt der Finanzmarktkrise. An der Euwax nahmen Anleger bei Put-Optionsscheinen Gewinne mit."
Auf Unternehmensseite sah es schon besser aus. Im Meldungsblock geht das Börsenradion auf die A-Tec-Zahlen (Umsatzplus, Ergebnis besser als erwartet), C-Quadrat (zurück in Gewinnzone, für Vorstand Andreas Wimmer ist die Krise vorerst vorbei, das Unternehmen hat die höchsten Management-Feeeinnahmen seit Bestehen der Firma eingenommen), S&T (EBIT ging weiter zurück) und Frauenthal (Umsatzplus im 1. Quartal von 4 Prozent, EBIT wanderte wieder ins Plus, laut Finanzvorstand Martin Seiler haben Kosteneinsparungen und eine gute Entwicklung der Divisionen zum Ergebnis beigetragen), ein.
Peter Brezinschek, Leiter von Raiffeisen Research, betrachtet im Börsenradio die aktuelle Situation des Euros und die Aktivitäten der EZB. Für ihn ist der Kauf von Staatsanleihen durch die EZB eine vollkommene Neuausrichtung des geldpolitischen Instrumentariums und ein Tabubruch. "Als Notmaßnahme wahrscheinlich eine vorübergehend wirksame Entwicklung die Märkte zu stabilisieren. Ob es aber langfristig ein gangbarer Weg ist, das wage ich sehr zu bezweifeln", so der Experte. Er glaubt, dass sehr viel Porzellan zerschlagen wird: "Es ist nicht mehr das drinnen, als was man den Euro gekauft hat. Deshalb wird er auf den Markt geworfen und wir haben den tiefen Stand". Für Brezinschek muss die Preisstabilität des Euro jetzt sehr stark unter Beweis gestellt werden, "sodass der Euro nicht wieder in jene Bereiche zurückfällt, in denen er begonnen hat, nämlich zur Parität 1:1".
Der DAX verlor im Tagesverlauf fast alles, was er gewonnen hatte. Er schloss aber 10,21 Punkte oder 0,17 Prozent fester auf 6.066,92 Einheiten. Die Tops: MAN, Daimler, Bayer. Die Flops: Lufthansa, ThyssenKrupp, Volkswagen.
Die Unternehmensmeldungen: Hochtief ist gut in das neue Jahr gestartet und hat die Prognosen bekräftigt, SAG Solarstrom hat den Umsatz mehr als verdreifacht und ist zurück in der Gewinnzone, Infineon verhandelt mit Intel über den Verkauf der Handychipsparte, Beiersdorf plant 2010 ein Umsatzwachstum von mehr als drei Prozent, Ryanair muss Strafe zahlen, das Ergebnis bei Nexus hat sich deutlich verbessert (der CEO ist optimistisch, dass der positive Trend weiter fortgesetzt werden kann).
RZB-Aktienmarkt-Analyst Christian Hinterwallner gibt einen Ausblick auf die laufenden Woche. So seien aus den USA Kojunkturdaten aus dem Industrieumfeld (Empire State und Philadelphia Fed) zu erwarten. "Hier wird es eine gute Indikation dafür geben, wie der ISM in zwei Wochen zu erwarten sein wird. Und es werden nach wie vor sehr hohe Niveaus erwartet", so Hinterwallners Einschätzung. In Europa werden u.a. der ifo Geschäftsklima Index und die Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende Gewerbe erwartet. Auch hier wird von nach wie vor hohen Niveaus ausgegangen.
Hinsichtlich Entwicklung an den Börsen glaubt Hinterwallner zusehends an eine Beruhigung, an eine Verbesserung des Sentiments und daran, dass die Aktienmärkte zurück an ihre Jahreshöchststände laufen werden. Auch die Fundamental-Daten der Wirtschaft würden für starke Aktienmärkte sprechen, untermauert der Spezialist seine positive Einstellung.
Auch die anderen europäischen Börsen schlossen beinahe unverändert. Der Eurostoxx 50 ging 0,05 Prozent fester aus der Sitzung und der FTSE 100 0,01 Prozent tiefer.
Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio .
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