, boerse-express
Brezinschek: UK- Inflationsreport: BoE mit vorsichtigerem Inflationsausblick
Die Bank of England (BoE) hat heute ihren vierteljährlichen Inflationsreport vorgelegt. Die Konjunktureinschätzung der BoE blieb darin weitgehend unverändert; die Notenbank rechnet weiterhin mit einem BIP-Wachstum von rund 1,5 % in 2010 und von über 3 % im Jahr 2011. In Anbetracht der jüngsten Finanzmarktturbulenzen schätzt das Zinskomitee die Abwärtsrisiken für seinen positiven Wachstumsausblick allerdings etwas höher ein, als zum Zeitpunkt des letzten Inflationsreports (Februar).
Die Wortwahl zur Inflation viel erwartungsgemäss eine Spur vorsichtiger aus als zuletzt. In Anbetracht dessen, dass sich die Inflationsrate seit Jahresbeginn hartnäckig über der 3 % Marke hält, hat die BoE ihren kurzfristigen Inflationsausblick leicht nach oben revidiert. Die Notenbank rechnet nun erst ab 2011 mit einer Rückkehr der Inflationsrate unter das Inflationsziel von 2 %. Mittelfristig hält das Zinskomitee allerdings an seinem moderaten Inflationsausblick fest. Dämpfend auf die Inflationsrate sollen sich dabei das Auslaufen von Basiseffekten (Mehrwertsteueranhebung, vergangene Pfundabwertung, gestiegener Ölpreis) ab Jahresende 2010 und die noch immer niedrige Kapazitätsauslastung auswirken.
Marktreaktion:
Im Anschluss an die Veröffentlichung des Inflationsreports konnte weder beim Pfund noch bei britischen Staatsanleihen eine nachhaltige Kursbewegung beobachtet werden.
Einschätzung/Ausblick:
Die Wachstums- und Inflationsprognosen der BoE entsprachen unseren Erwartungen. Insgesamt rechnen wir aufgrund des mittelfristig moderaten Inflationsausblicks und der vorsichtigen Konjunktureinschätzung der Währungshüter vor Anfang 2011 nicht mit einer Anhebung der Leitzinsen. Entscheidend für diese Einschätzung ist die Tatsache, dass die Notenbanker trotz der kurzfristig hohen Inflationsraten von über 3 %, über den gesamten Zeithorizont von 2011-2013 mit einem Unterschiessen des 2 %-igen Inflationsziels rechnen. Mit Blick auf die Preisstabilität sehen wir folglich keinen akuten Handlungsbedarf für die BoE. Hinzukommt, dass die aktuellen Prognosen noch keine über den bisherigen Budgetplan hinausgehenden Sanierungsmassnahmen berücksichtigen. Die neue Koalitionsregierung zwischen den Konservativen und den Liberaldemokraten hat aber bereits für dieses Jahr zusätzliche Ausgabenkürzungen im Ausmass von GBP 6 Mrd. angekündigt. Mit weiteren Einsparungen ist im Rahmen des innerhalb von 50 Tagen geplanten Notbudgets zu rechnen. Notenbank-Chef Mervin King begrüsste die geplanten Konsolidierungsschritte ausdrücklich und kündigte eine Einbindung der BoE bei der Konkretisierung des Sanierungspakets an. Schon letztes Jahr betonte Mervin King, dass die Härte bzw.der Zeitpunkt des Sanierungsprogramms einen direkten Einfluss auf die Geldpolitik der BoE nehmen wird. Ein harter Konsolidierungskurs der neuen Regierung könnte die BoE demnach dazu veranlassen, noch länger als bisher angenommen an ihrer lockeren Geldpolitik festzuhalten.
Empfehlung:
Das Ende der politischen Unsicherheit über die zukünftige Regierungszusammensetzung und die Fiskalpolitik sollte dem Pfund Auftrieb verleihen. Wir glauben folglich an eine zwischenzeitliche Erholung der britischen Währung, insbesondere gegenüber dem Dollar. GBP/USD sollte sich bis September an unser Ziel von 1,60 annähern, während EUR/GBP sich um 0,84 bewegen dürfte.
Die Wortwahl zur Inflation viel erwartungsgemäss eine Spur vorsichtiger aus als zuletzt. In Anbetracht dessen, dass sich die Inflationsrate seit Jahresbeginn hartnäckig über der 3 % Marke hält, hat die BoE ihren kurzfristigen Inflationsausblick leicht nach oben revidiert. Die Notenbank rechnet nun erst ab 2011 mit einer Rückkehr der Inflationsrate unter das Inflationsziel von 2 %. Mittelfristig hält das Zinskomitee allerdings an seinem moderaten Inflationsausblick fest. Dämpfend auf die Inflationsrate sollen sich dabei das Auslaufen von Basiseffekten (Mehrwertsteueranhebung, vergangene Pfundabwertung, gestiegener Ölpreis) ab Jahresende 2010 und die noch immer niedrige Kapazitätsauslastung auswirken.
Marktreaktion:
Im Anschluss an die Veröffentlichung des Inflationsreports konnte weder beim Pfund noch bei britischen Staatsanleihen eine nachhaltige Kursbewegung beobachtet werden.
Einschätzung/Ausblick:
Die Wachstums- und Inflationsprognosen der BoE entsprachen unseren Erwartungen. Insgesamt rechnen wir aufgrund des mittelfristig moderaten Inflationsausblicks und der vorsichtigen Konjunktureinschätzung der Währungshüter vor Anfang 2011 nicht mit einer Anhebung der Leitzinsen. Entscheidend für diese Einschätzung ist die Tatsache, dass die Notenbanker trotz der kurzfristig hohen Inflationsraten von über 3 %, über den gesamten Zeithorizont von 2011-2013 mit einem Unterschiessen des 2 %-igen Inflationsziels rechnen. Mit Blick auf die Preisstabilität sehen wir folglich keinen akuten Handlungsbedarf für die BoE. Hinzukommt, dass die aktuellen Prognosen noch keine über den bisherigen Budgetplan hinausgehenden Sanierungsmassnahmen berücksichtigen. Die neue Koalitionsregierung zwischen den Konservativen und den Liberaldemokraten hat aber bereits für dieses Jahr zusätzliche Ausgabenkürzungen im Ausmass von GBP 6 Mrd. angekündigt. Mit weiteren Einsparungen ist im Rahmen des innerhalb von 50 Tagen geplanten Notbudgets zu rechnen. Notenbank-Chef Mervin King begrüsste die geplanten Konsolidierungsschritte ausdrücklich und kündigte eine Einbindung der BoE bei der Konkretisierung des Sanierungspakets an. Schon letztes Jahr betonte Mervin King, dass die Härte bzw.der Zeitpunkt des Sanierungsprogramms einen direkten Einfluss auf die Geldpolitik der BoE nehmen wird. Ein harter Konsolidierungskurs der neuen Regierung könnte die BoE demnach dazu veranlassen, noch länger als bisher angenommen an ihrer lockeren Geldpolitik festzuhalten.
Empfehlung:
Das Ende der politischen Unsicherheit über die zukünftige Regierungszusammensetzung und die Fiskalpolitik sollte dem Pfund Auftrieb verleihen. Wir glauben folglich an eine zwischenzeitliche Erholung der britischen Währung, insbesondere gegenüber dem Dollar. GBP/USD sollte sich bis September an unser Ziel von 1,60 annähern, während EUR/GBP sich um 0,84 bewegen dürfte.