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Europas Börsen schliessen uneinheitlich

Die europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag ohne einheitliche Tendenz aus dem Handel gegangen. Trotz einer schwachen Eröffnung an der Wall Street konnten sich vor allem die Frankfurter und die Londoner Börse deutlich gegen den negativen Trend stemmen. Der Euro-Stoxx-50 schloss de facto unverändert mit einem marginalen Abschlag von 0,01 Prozent.

Die drastische Verschärfung des Sparkurses in Spanien und Portugal hat die Börsen in Madrid und Lissabon kräftig ins Minus gedrückt. Der Madrider Ibex fiel nach anfänglichen Gewinnen um 1,11 Prozent auf 9.977,50 Punkte. In Lissabon drehte der PSI-20 ebenfalls ins Minus und ging um 0,77 Prozent schwächer bei 7.324,05 Zählern aus dem Handel.

Die Nachrichtenlage sowie die Handelsvolumina gestalteten sich am heutigen Feiertag sehr dünn. In zahlreichen Ländern, wie in Österreich, Dänemark, Schweden oder der Schweiz blieben die Aktienmärkte geschlossen.

Zwei Zahlenvorlagen aus der Telekombranche brachten einige Impulse. Die spanische Telefonica hat im ersten Quartal trotz leicht gestiegener Umsätze operativ weniger verdient als vor einem Jahr. Der Betriebsgewinn (OIBDA) ging um 4,1 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro zurück. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 1,65 Mrd. Euro weniger als von Experten erhofft. Die Aktien sanken als einer der schwächsten Werte um 1,87 Prozent auf 15,745 Euro.

Indessen konnten Quartalsergebnisse bei der britischen BT Group die Stimmung im Sektor deutlich aufhellen. Die Branchengröße hat im vierten Geschäftsquartal ein Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,53 Mrd. Pfund erwirtschaftet. Im Vorjahreszeitraum lag der Überschuss noch bei 1,32 Mrd. Pfund. Die Aktien reagierten mit einem Kurssprung und kletterten um 10,87 Prozent auf 133,6 Pence und somit an die Spitze des britischen "Footsie".

Schlusslicht im europäischen Auswahlindex waren die Anteilsscheine der französischen Credit Agricole, die um 3,56 Prozent auf 10,285 Euro sanken. Die französische Großbank hatte bereits am Vorabend Zahlen vorgelegt. Danach verzeichnete sie zwar einen Gewinnsprung im abgelaufenen Quartal. Dieser fiel allerdings wegen der Probleme der Krise in Griechenland geringer aus als Analysten erwartet hatten.

Die Aktien des deutschen Softwarekonzerns SAP reagierten auf die Ankündigung einer milliardenschweren Übernahme. Der Branchenriese möchte um umgerechnet 4,6 Mrd. Euro das US-Unternehmen Sybase übernehmen. Analysten bewerteten das Angebot als zu teuer, die SAP-Titel sanken um 1,05 Prozent auf 35,67 Euro. (APA)