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US-Börsen - Händler-Fehler für Kursrutsch verantwortlich?
Die Leitindizes an der Wall Street sind am Donnerstag ausgelöst durch Panikverkäufe auf Achterbahnfahrt geschickt worden. Der Dow Jones rutschte in dramatischen Sekunden kurzfristig um nahezu neun Prozent unter die Marke von 10.000 Einheiten, in Punkten gemessen war dies das größte je gemessene Minus beim Dow Jones. Der Kursverfall mündete direkt in eine Korrekturphase.
Dennoch zeigten sich die Indizes zu Handelsschluss noch tiefrot gefärbt. Der Dow Jones Industrial Index rutschte 347,80 Punkte oder 3,20 Prozent auf 10.520,32 Einheiten ab. Der S&P-500 Index sank 37,72 Punkte (minus 3,24 Prozent) auf 1.128,15 Zähler. Der Nasdaq Composite Index reduzierte sich um 82,65 Einheiten oder 3,44 Prozent auf 2.319,64 Zähler.
Aufgebrachte Marktteilnehmer reagierten in einer ersten Reaktion geschockt und ratlos. Überall auf dem Parkett waren "Kaufen"-Rufe zu hören, berichtete ein Händler die Ereignisse nach dem Kurssturz. Während die ersten Stellungnahmen von Experten die Schuldenkrise in Griechenland in den Fokus rückten, wurden zunehmend Gerüchte über einen Händlerfehler laut.
Pikantes Detail: Der Nachrichtensender CNBC berichtete über ein individuelles Missgeschick eines großen Marktteilnehmers mit einer fehlerhaften Transaktion. Dieser habe bei Aktien des Konsumgüterherstellers Procter & Gamble simpel "den falschen Knopf gedrückt". Die Titel verzeichneten nach einem ruhigen Tagesverlauf um die 60 Dollar ihren Tiefststand bei 39,37 Dollar und schlossen bei 60,75 Dollar.
Der TV-Sender berichtete, dass Procter & Gamble die Orderbücher kontrollieren werden und schon die US-Börsenaufsicht SEC eingeschalten haben. Die Nervosität an der Wall Street war nach den dramatischen Minuten deutlich zu spüren. Der Volatilitätsindex VIX kletterte zeitweise um 60 Prozent auf über 40 Punkte.
Experten verwiesen außerdem auf das Investment von US-Banken in europäischen Geldinstituten, die wiederum in Griechenland angelegt haben. Diese Verkettung hätte auch die US-Bankenwerte belastet. Citigroup verloren 3,35 Prozent auf 4,04 Dollar, Bank of America rutschten 7,13 Prozent auf 16,28 Dollar ab und JP Morgan reduzierten sich um 4,27 Prozent auf 40,81 Dollar.
Zu den größten Verlierern gehörten außerdem Hewlett Packard (minus 5,11 Prozent auf 48,33 Dollar) und General Electric (minus 4,36 Prozent auf 17,31 Dollar). Die Verkaufslisten der Investoren wiesen keine Branchentrends auf, quer durch alle Sektoren wurden Titel veräußert. Dementsprechend gab es unter den 30 im Dow Jones gelisteten Werten auch keinen einzigen Kursgewinner.
Angesichts des Kursverfalls gerieten Unternehmensnachrichten vollkommen in den Hintergrund. Der Musikkonzern Warner Music hat im zweiten Geschäftsquartal einen Nettoverlust von 25 Mio. Dollar geschrieben. Im Vorjahreszeitraum hatte der Fehlbetrag noch bei 68 Mio. Dollar gelegen. Warner Music stehe finanziell solide da, erklärte Konzernchef Edgar Bronfman. Die Aktien der Warner Music Group kletterten um 4,55 Prozent auf 6,90 Dollar nach oben. (Forts.) sma
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