, boerse-express

Erwartungshaltungen werden zertrümmert

Heute im Fokus: Banken, Energie und Verpackungsriese Mayr-Melnhof. Die Erwartungen der Analysten an die Konkurrenz wurden jeweils übertroffen.





Nordea: Anteil Osteuropa 8%
SEB: Anteil Osteuropa 11%
BBVA: Anteil CEE 0%, Amerika 51%
Raiffeisen Int: Anteil Osteuropa 100%
Erste Group: Anteil Osteuropa 30%

Für Nordea, das grösste Kreditinstitut Skandinaviens, bleibt Osteuropa ein Wachstumsmarkt. Daher wird vor allem in Polen nach Zukaufgelegenheiten Ausschau gehalten, wobei CEO Christian Clausen betont, keine Eile zu haben. Das auch, da für Clausen polnische Banken derzeit "recht teuer bewertet sind". Nordeas Gewinn je Aktie fiel im ersten Quartal zwar um 14,8 Prozent auf 0,159 Euro, lag damit aber 40,7 Prozent über den Erwartungen.
Ebenfalls über den Erwartungen lag SEB (Skandinaviska Enskilda Banken) wo der Gewinn je Aktie zwar um 70 Prozent fiel, aber statt eines erwarteten Minus gab es schwarze Zahlen.
Jeweils half, dass sowohl die erforder-lichen Wertberichtigungen auf das Kredit-portfolio wie auch dafür notwendige Rückstellungen rückläufig waren. Diesen Trend erwartet Nordea-CEO Clausen auch für das Gesamtjahr. Ähnlich war das Bild Tags zuvor bei Swedbank, wo erstmals seit 2008 ein Gewinn auf Quartalsbasis ausgewiesen werden konnte.
Die Rückstellungen auf das Kreditportfolio stabilisierten sich auch bei Spaniens zweitgrösstem Kreditinstitut, der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA). Der Gewinn je Aktie fiel zwar um 2,6 Prozent auf 0,331 Euro, lag damit aber 1,2 Prozent über den Prognosen.

UPM: Anteil Papier & Holz 74%
Mayr-Melnhof: Anteil Papier & Holz 0%

Europas zweitgrösster Papierkonzern drehte sein Ergebnis je Aktie im ersten Quartal von minus 0,304 auf plus 0,135 Euro; das lag 745 Prozent über den Erwartungen. Das Nettoergebnis belief sich auf 70 Millionen Euro, verglichen mit
minus 158 Millionen aus der Vorjahresperiode.
UPM ist auch für das Gesamtjahr optimistisch, eine deutliche Ertragssteigerung zu erreichen: "Wir haben den Boden bei Nachfrage und Preisen erreicht", sagt CEO Jussi Personen. Ziel ist es, bei jedem Neuvertrag eine Preiserhöhung durchzusetzen.
Royal Dutch: 90% Raffinerie & Marketing
OMV: 82% Raffinerie & Marketing

Europas grösster Ölkonzern - Royal Dutch Shell - hat seinen Gewinn über den Erwartungen gesteigert. Je Aktie waren es im ersten Quartal 0,89 US-Dollar, 56 Prozent mehr als im Vorjahresquartal und 24 Prozent über den Erwartungen. Der britisch-niederländische Ölkonzern steigerte den Umsatz um 47 Prozent auf 86,06 Mrd. Dollar (64,8 Mrd. Euro) - geholfen hat, dass die Produktion erstmals seit drei Jahren gesteigert werden konnte (um sechs Prozent auf 3,594 Millionen Barrel pro Tag). Der Vorsteuergewinn ist um 74 Prozent auf 9,97 Mrd. Dollar gestiegen.
Dank höherer Ölpreise und einer gestiegenen Produktion fiel auf vergleichbarer Kostenbasis (CCS) ein Gewinn von 4,9 Mrd. Dollar an - nach 3,3 Mrd. Dollar vor einem Jahr.
Das Unternehmen sieht sich bei der Umsetzung der für dieses Jahr geplanten Einsparmassnahmen von einer Milliarde Dollar auf dem richtigen Weg. Die Aktie legte gegen den Trend zu.

Iberdrola: Anteil Heimmarkt 37%
Verbund: Anteil Heimmarkt 50%

Der spanische Versorger steigerte den Gewinn im ersten Quartal um 9,4 Prozent auf 1,75 Euro je Aktie, das waren auch 9,4 Prozent mehr als erwartet. Der Nettogewinn stieg 16,3 Prozent auf 922 Millionen Euro, das EBITDA um 12 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro. Von 2009 bis 2012 will Iberdrola das EBITDA jedes Jahr zwischen fünf und neun Prozent steigern. Geholfen hat in Summe die Wiederbelebung des spanischen Heimmarktes: Nachdem der dortige Stromverbrauch im Zuge der Wirtschaftskrise 2009 noch gefallen ist, gab es im ersten Quartal ein Plus von 4,7 Prozent.