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US-Börsen - Wall Street geht fester aus dem Handel


Gestützt durch einen überwiegend guten Verlauf der Berichtssaison und steigende Kurse bei Energiekonzernen sind die US-Börsen am Dienstag etwas höher aus dem Handel gegangen. Der S&P-500-Index konnte dabei die psychologisch wichtige Marke von 1.200 Punkten hinter sich lassen und notiert nur noch unweit seiner Jahresbestmarke. Zuvor hatten die Zahlen von Goldman Sachs wieder für Zuversicht gesorgt, dass die Berichtssaison weiterhin erfolgreich verlaufen wird. Energiekonzerne wie ExxonMobil und Chevron Corp. profitierten vom anziehenden Ölpreis, der mit dem anziehenden Flugverkehr in Europa von einem Drei-Wochen-Tief zurückkam.

Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) notierte 0,23 Prozent höher bei 11.117,06 Punkten. Für den breiter gefassten S&P-500-Index ging es um 0,81 Prozent auf 1.207,17 Punkte nach oben. An der Nasdaq stieg der Composite-Index um 0,81 Prozent auf 2.500,31 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq-100-Index gewann 0,50 Prozent auf 2.023,60 Zähler.

Die Aktien von Goldman Sachs präsentierten sich zum Auftakt höher, rutschten jedoch zügig in die Verlustzone und schlossen 2,05 Prozent leichter bei 159,98 US-Dollar. Die Investmentbank muss sich neben den Betrugsvorwürfen der US-Börsenaufsicht SEC nun auch mit Prüfungen der britischen Behörden abfinden. Mit ihren Zahlen hatte die Großbank im ersten Quartal aber wieder alle Prognosen getoppt. Auf dem Parkett hatte man sich darauf aber schon vorbereitet: "Die Zahlen sind besser als erwartet, aber das scheint eh' immer der Fall zu sein", sagte etwa Paul Hand von RBC Capital Marktes.

Neben Goldman präsentierten noch Banken aus der zweiten Reihe ihre Zahlen: Aktien von US Bancorp legten nach guten Zahlen 2,17 Prozent zu. Bank of New York Mellon Financial enttäuschten, drehten aber nach anfänglichen Verlusten mit 0,03 Prozent ins Plus. State Street erlitten mit 4,17 Prozent deutlichere Einbußen. Händler verwiesen darauf, dass das Erlöswachstum unter den Erwartungen geblieben sei. Aktien der Jefferies Group büßten trotz guten Zahlenwerks 9,21 Prozent ein. Börsianer verwiesen auf Gewinnmitnahmen.

Der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson hatte im Auftaktquartal Umsatz und Gewinn gesteigert und ebenfalls die Erwartungen des Marktes übertroffen, jedoch seine Gewinnerwartung für das laufende Gesamtjahr reduziert. Die Aktien gaben leicht um 0,06 Prozent auf 65,99 Dollar nach.

Auch für IBM-Aktien ging es ungeachtet guter Zahlen und eines angehobenen Ausblicks um 1,92 Prozent auf 129,69 Dollar nach unten. Während sich ein Analyst etwas enttäuscht von der Margenentwicklung zeigte, verwiesen andere Börsianer auf Gewinnmitnahmen. "Die Aktien waren zuletzt ziemlich stark, da die Anleger die guten Ergebnisse schon vorweggenommen haben", sagte ein Analyst. Ein ähnliches Bild habe es zuletzt bei Oracle und Google gegeben.

Als Reaktion auf gemischt ausgefallene Zahlen mussten auch die Anteilsscheine von Coca-Cola Verluste hinnehmen. Der weltgrößte Erfrischungsgetränke-Hersteller hatte im ersten Quartal seinen Überschuss gesteigert, blieb aber mit seinem Umsatz hinter den Erwartungen zurück. Die Papiere notierten 1,54 Prozent leichter bei 54,47 Dollar.

Besser erging es den Aktien von Harley-Davidson. Die Wende im Finanzgeschäft hatte entscheidend zu einem überraschend guten Auftaktquartal des Motorradbauers beigetragen. Die Aktien verzeichneten einen Aufschlag von 7,32 Prozent auf 35,17 Dollar.

Als großer Gewinner galten aber die Aktien von Array Biopharma. Das Biotech-Unternehmen hatte am Vorabend nach Börsenschluss den Abschluss eines Lizenzvertrags mit dem schweizerischen Pharmakonzern Novartis bekannt gegeben. Der Kontrakt sei bis zu 467 Millionen Dollar wert, hieß es. Aktionäre freuten sich über ein Plus von 33,11 Prozent auf 4,02 Dollar. (Forts.) cz



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