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Dividenden: Schweizer Börsenstars pfeifen auf Krise

Im Vergleich zum Vorjahr, als zahlreiche Konzerne ihre Ausschüttungen an die Aktionäre drosselten oder gänzlich strichen, zeigen sich die Börsenstars aus dem Schweizer Aktienindex SLI (Swiss Leader Index) wieder spendabel. Börsennotierte Unternehmen zollen dem anhaltenden Aufschwung mit höheren Dividenden wenig überraschend Tribut. Umso bemerkenswerter ist jedoch eine stabile Dividendenpolitik bei Titeln, die von der Erholung noch kaum profitierten. Selbst in Schwächephasen und bei roten Zahlen teilen sie teils kräftig aus und halten Anleger damit bei der Stange.

Neue Aktionäre lassen sich von höheren Dividenden zwar kaum locken. Sie sind vielmehr auf der Suche nach stabilem Wachstum, wie Ingo Kreisinger, Leiter Aktienhandel Frankfurt bei der Baader Wertpapierhandelsbank, gegenüber pressetext klarstellt. Als Risikopuffer ist die Aussicht auf Beteiligungen jedoch besonders bei langfristig orientierten Investoren beliebt. Bei sinkenden Kursen an den Börsen können Aktien mit hoher Dividendenrendite Verluste abfedern, obwohl gleichzeitig eine Teilnahme an steigenden Kursen möglich ist, wie die Experten der Credit Suisse verdeutlichen.
Börsenkonzerne verzichten wegen des negativen Signals an die Investoren und die Finanzwelt häufig auf eine Kürzung ihrer Dividende, obwohl sie selbst Verluste aufweisen. "Ein angeschlagenes Unternehmen, das seine Ausschüttung streicht, riskiert zusätzliche Schwierigkeiten an den Kapitalmärkten, wodurch sich die Probleme noch verschärfen", schreibt der Tagesanzeiger. Bei einigen Gesellschaften wird ein bestimmter Prozentsatz des Gewinns fix ausbezahlt - auch in Schwächephasen. Dies dürfte nicht zuletzt auf Forderungen seitens mancher institutioneller Anleger nach regelmäßigen Ausschüttungen zurückzuführen sein.

So schlug etwa der Personalvermittler Adecco 2009 bei einem Gewinn von nur sechs Rappen pro Aktie eine Dividende von 0,75 Franken je Papier vor, wenngleich deren Höhe noch im Jahr zuvor rund doppelt so hoch war (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100303028/). Der Raffineriebetreiber Petroplus drosselte die geplante Ausschüttung zwar von 60 auf zehn Rappen pro Wertpapier. Vollumfänglich gespart wurde bei den eigenen Aktionären dennoch nicht. Die Dividende ist trotz eines Verlusts von 260 Mio. Dollar oder 3,36 Dollar je Aktie vorgesehen.

(pressetext)